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Alleinarbeit in der Praxis, Schutzmaßnahmen?

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19. Januar 2018 10:31 # 1
Registriert seit: 26.08.2007
Beiträge: 308

Hallo ins Rund,

nachdem wir nach fast achtzehn Jahren vorletzte Woche das erste Mal einen Vorfall hatten, der meine Mitarbeiter und mich in unserem Sicherheitsgefühl negativ beeinträchtigt, habe ich mich zusätzlich zu den gängigen Sicherheitsmaßnahmen mit dem Thema Schutzmaßnahmen beschäftigt.
Ich habe ein Treffen mit meiner Sicherheitskraft gehabt und einige Dinge zusätzlich erarbeitet.
Ein Thema, bei dem ich nicht so recht weiterkomme, ist die "Alleinarbeit" in der Praxis, die ab und zu bei einigen Kollegen vorkommt. Insbesondere, wenn es krankheitsbedingte Kollegenabwesenheit gibt. Natürlich versuchen wir das zu vermeiden, trotzdem kommt es vor.

Wie handhabt ihr das?
Oder wie sichert ihr euch selbst ab, wenn ihr alleine arbeitet (Abrechnung abends (Weg in die Tiefgarage usw.), Patientenbehandlungen außerhalb der üblichen Zeit?)

Habt ihr ein PNA-Telefon mit Notruftaste?
Hier gibt es zusätzlich zu Videoüberwachung am Hauseingang noch Pfefferspray und Taschenalarm, außerdem Telefon am Therapeuten.
Die Reinigungsfrau, so sie alleine hier ist, schließt sich ein, wenn keine Patienten mehr kommen, schließen wir auch einfach von innen ab.
Aber es gibt ja auch Hilfenotwendigkeit anderer Art, die nichts mit Übergriffen von außen zu tun haben. Z.B. Sturz, Kreislaufkolllaps, Feuer usw., bei der es sinnvoll ist, irgendwie schnell Hilfe holen zu können.

Wie macht ihr das denn?
Freue mich über Denkanstöße und Austausch,

Gruß, kaenguru
Im Alter möchte ich nicht jung aussehen, sondern glücklich.
19. Januar 2018 11:32 # 2
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1478

Man kann sich ja nicht gegen alles absichern. Ich wohne noch bei meinen Eltern und die gehören zu der Sorte, die sich mega schnell sorgen machen. Ich hatte einmal nicht bescheid gesagt, dass es später wird und mein Handy vergessen. Ich hatte dann 30 Unbeantwortete Anrufe auf dem Handy und mein Vater ist sogar noch den Weg abgefahren. Also eigentlich hilft dir nur entweder super besorge Eltern oder ein super besorgter Partner was, der bei dir dann anruft, solltest du eigentlich schon längst zu Hause sein und der dich dann in der Praxis oder auf dem Handy anruft. Wie es meine Eltern machen. Normalerweise gehe ich dann immer an das Telefon. Sollte die Person nach wiederholten Anrufen nicht ans Telefon ran gehen aus welchen gründen Auch immer dann weis ich sicher mein Vater würde da mal raus fahren und mal nach sehen, ob ich noch in der Praxis bin und evt verunglückt sein könnte. Das wäre so die einzige Möglichkeit die ich jetzt so sehen würde. Ich würde jetzt z.B ein Hausnotrufknopf den man am Handgelenk tragen kann für übertrieben halten. Das lege ich mir mal zu, wenn ich 80 Jahre alt bin.
Was ich in meiner Praxis als Sicherheitsmaßnahme mir eingebaut habe, ist eine Klingel die automatisch läutet sobald die Türe aufgeht. Die Wertsachen sind alle abgeschlossen und mein PC habe ich angekettet. Mir wurde mal nämlich der Geldbeutel aus meiner Praxis gestohlen seit dem habe ich die Klingel. Diese Klingel kann man aber auch umstellen, dass diese Nachts als Alarmanlage fungiert. Da kann man zumindest die klein Kriminelle davon abhalten, dass diese nix aus der Praxis klauen.
An sich finde ich Eine Alarmanlage an der Tasche ganz praktisch. Mit Pfefferspray muss man wider aufpassen, dass man nichts selber von dem Spray abbekommt. Hatte schon nach einem geeigneten Spray gesucht. Aber, die die ich jetzt so gefunden habe, verabreichen so einen Sprühnebel. Ich suche wenn dann eins, dass einen Strahl abgibt. Bei den Sprays mit Sprühnebel habe ich zu sehr Angst, dass ich selber auch noch was abbekommen könnte.
Was ich jedoch gelernt habe, ist das man auch sein Autoschlüssel als Waffe verwenden kann. Dieser wird in der Hand so gehalten, dass das Aufschließteil zwischen Mittel und Ringfinger in der Faust ist. Meine Hand ist immer Nachts in der Handtasche genau in diesem Griff an den Schlüssel, so dass ich diesen recht schnell einsetzen kann. Damit kannst du dann dem Gegner die Augen ausstechen oder das Gesicht verkratzen was auch immer. Hatte ich jedoch noch nie ausprobieren müssen, daher kann ich nix zur Effektivität der Art der Verteidigung sagen.
Sonnst habe ich auch noch einen Selbstverteidigungskurs besucht, da mich mal ein Mann an den Händen angefasst hatte und mich irgendwo hin zerren wollte und ich versucht hatte mich verzweifelt von seinen Griffen zu lösen, als ich mal Nachts unterwegs war in einer Disko. Mir ist zum Glück nichts passiert, da ein Mann das gesehen hatte und dann eingegriffen hatte.Seit dem fühle ich mich viel sicherer, da ich jetzt weis, wie man sich von Griffen lösen kann. Was auch empfehlenswert ist, auch einen Selbstverteidigungskurs mit Waffen zu besuchen. Da lernt man, wie man Alltagsgegenstände wie einen Schlüssel oder einen Regenschirm als Waffe schnell mal einsetzen kann.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
19. Januar 2018 13:10 # 3
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1254

Ich würde allein in der Praxis, bei Bedarf die Tür abschließen.
Ich hab mir da aber noch nie groß Gedanken drüber gemacht. Die Eingangstür sollte bei Benutzung ein Signal geben, in einer Praxis in der Innenstadt hatten wir noch eine Videokamera für den Eingangsbereich. Auch um zu sehen, ob zum Beispiel Eltern schon da sind.
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
19. Januar 2018 13:54 # 4
falladar
falladar
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1376

Geändert am 19.01.2018 13:57:00
... Polizei einladen zu Thema Sicherheit und Selbstverteidigung
... Selbstverteidigungskurse für alle MA anbieten
... Eingangsbereich mit Kamera überwachen
... Bewegungsmelder
... Eingangstür mit elektr. Türöffner und Klingel versehen um Patienten einzeln einlassen zu können
... Tiefgaragenplätze gut ausleuchten und nahe am Ein- bzw. Ausgang
... mobile Arlamanlage für die Handtasche/Schlüsselbund
... Praxis gemeinsam mit dem letzten Patienten verlassen
... Wachschutz (je nach Praxisgröße)
... usw.

LG falladar
19. Januar 2018 17:21 # 5
Registriert seit: 03.01.2011
Beiträge: 391

Habe ehrlichgesagt noch nie drüber nachgedacht. Wir sind trotz 7 Personen, trotzdem sehr oft alleine in der Oraxis, da wir viele Hausbesuche haben. Immoment müssen wir jedem die Tür öffnen (geht nicht anders). Das wird sich aber "bald" ändern. Da müsste ich echt mal nachfragen, wie es geplant ist.
24. Januar 2018 13:46 # 6
Registriert seit: 26.08.2007
Beiträge: 308

Hallo ins Rund,

Danke für die Anregungen, insbesondere Falladar.
Einige deiner Punkte habe ich soweit schon standardmäßig,
Selbstverteidigung habe ich jetzt einen Termin für alle gebucht, drei Stunden speziell auf uns zugeschnitten.
Für 15 Personen 400 Euro, ist okay, wenn's dem Gefühl der subjektiven Sicherheit oder gar der tatsächlichen Sicherheit in einer konkreten Situation dient.
Kamera ist halt schwierig, wg. Datenschutz. Haben wir deshalb nur am Haupteingang.

Vielen Dank nochmal!
Gruß, kaenguru
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