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Hilfe und Tipps bei Behandlung von Kind

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25. Januar 2018 15:49 # 1
Registriert seit: 22.01.2015
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Beiträge: 2

Hallo,
ich habe neu in einer Praxis angefangen und bisher habe ich noch nie mit Kindern gearbeitet (bisher fast ausschließlich neurologisch).
Daher tue ich mich in diesem Bereich noch schwer und es ist für mich eine totale Umstellung. Daher hoffe ich auf ein paar Tipps oder Ideen.
Zum Kind
- 7 Jahre alt und geht in die 2. Klasse
- Mit ca. 6 Monaten hat er sich zum ersten Mal gedreht und ist dabei vom Sofa gefallen. Seitdem hatten die Eltern immer etwas Angst und haben ihn wenig motorisch ausprobieren lassen.... er könnte ja fallen!
- mit 10 Monaten ist er eine Woche lang rückwärts gekrabbelt und danach dann gelaufen.
- das Hauptproblem für die Mutter besteht aber im Bereich des Selbstwertgefühls
- auch bereits in der ersten Einheit sagt er immer wieder "ich kann das nicht"(er sollte sich u seine Familie malen - nicht alle hatten Arme u Hände)
- er erzählte das seine Lehrerin ihm häufig sagen würde das er z.B. nicht malen kann und es falsch ist.
- zudem wird im Erstgespräch ersichtlich das es für die Mutter schwer ist Grenzen zu setzen

.... so das mal im groben. Vielleicht kennt ihr eine tolle Methode um das Selbstvewusstsein zu stärken oder habt sonstige Erfahrubgen gemacht.

Liebe Grüße::smile::::smile::
25. Januar 2018 18:29 # 2
Registriert seit: 14.01.2011
Beiträge: 976

Hallo Kollegin,
zunächst würde ich empfehlen, den "Mann zeichen Test" , einen aktuellen Motorik Test (Movement ABC; Bot) und das COPM mit Mutter und COPM a Kids mit dem Kind, sowie ein strukturiertes Gespräch mit der Lehrerin zu führen (ggf. per Telefon) dann sammeln, was sind die Ziele! Wenn im Vordergrund soziale Kompetenzen liegen (ich traue mich nicht), dann wäre ein soziales Kompetenztraining in einer Gruppe mit Gleichaltrigen das Mittel der Wahl. Da die Mutter offensichtlich eher Hilfe benötigt ihr Kind kompetent zu unterstützen bieten sich unterschiedliche Elter Trainings an. Welche würde ich nach einer Beobachtung in einer Therapieeinheit entscheiden, in der Mutter und Kind eine Fremdbestimmte Aufgabe erhalten entscheiden.
Schwieg sind Lehrer, die Kindern abkanzeln "du kannst das nicht" hier ist viel Fingerspitzengefühl und auch Erfahrung gefragt. Langfristig kann ich dir nur empfehlen Fortbildungen in diesem Bereich zu besuchen. ETET von Britta Winter fand ich sehr hilfreich, ich weiß aber nicht ob das von ihr wieder angeboten wird.
Auch mein Sohn malt grauenhaft, ist aber in Mathe und allen anderen Naturwissenschaften ein glatter Einser, meine Tochter malt so unglaubliche gut, dass ihre Bilder bereits der Oberstufe präsentiert wurden (selbst in der 8. Klasse), in Mathe eine Katastrophe. Menschen sind eben unterschiedlich.::smile::
"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
25. Januar 2018 18:57 # 3
Registriert seit: 03.01.2011
Beiträge: 383

Mir fehlt hier leider auch die Ziele. Was ist dem Kind und der Mutter wichtig. Warum genau sind sie gerade bei der Ergotherapie? hier bietet sich das COPM an.
Was ist denn überhaupt die offizielle Diagnose, warum hat er ein Rezept bekommen?
Sicherlich wird eine große Komponente die Elternberatung sein. Die Mutter muss lernen, wie sie ihren Sohn unterstützen kann und dazu gehört eben auch, ihn nicht in Watte zu packen, trotzdem aber feinfühlig zu sein und ihm seine Gedanken abzusprechen, er muss sich ernstgenommen fühlen. Selbstbewusstsein kannst du nicht rein in der Therapie groß verändern, er kommt schließlich nur 1 Stunde von 168 in der Woche zu dir. Die Umgebung muss lernen, wie sie auf ihn eingehen kann, um ihm da etwas zu unterstützen, um aus seiner Denkweise heraus kommt. Da ist eine Lehrerin, die sagt "du kannst nicht malen, das ist falsch" nicht sonderlich hilfreich. Finde ich ehrlichgesagt auch schrecklich, wie man das als Lehrerin sagen kann. Klar es gibt Kinder die jetzt keine großen Künstler sind, aber wirklich falsch kann malen doch gar nicht sein.
Wenn das wirklich der einzige Punkt ist, dann wird vermutlich eine Gruppe oder wenigstens mit einem passenden andere Kind schon ganz gut sein. Es kann ihm aber auch helfen, wenn du ihn bei seinen Defiziten unterstützt. Wenn er bei dir irgendwas neues lernt, was er eben auch gerne können möchte. Etwas was ihm wichtig ist, was er gerne verändern möchte. Das findest du eben mit dem COPM heraus, dass du auch mit dem Kind machst.

Das ETET wird derzeit leider nicht angeboten. Zumindest nicht mehr in Wunstorf. Vielleicht macht Britta Winter es aber ja irgendwo als Gastreferent oder es wird nächstes Jahr wieder mit aufgenommen.
25. Januar 2018 19:17 # 4
Registriert seit: 22.01.2015
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Beiträge: 2

Danke für eure Antworten!
Ja so etwas zu sagen ist schrecklich, das sehe ich auch so.
Die Kinderärztin hätte wohl gesagt es ginge ums Selbstvertrauen und die Mutter sieht das auch so. Das er dort Defizite hat, hat sich heute auch deutlich gezeigt. Allerdings steht sinngemäß auf dem Rezept das er in der Schule nicht nach kommt. Wobei die Leistungen wohl allg gut sind. Ja gut die Mutter meinte er würde nur das nötigste machen. Schreibt z.B. beim Diktat nur die Mindedtanzahl der Sätze... aber naja muss ja halt auch nicht. Das ist ja nichts schlimmes.
26. Januar 2018 10:48 # 5
Registriert seit: 12.09.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 278

Liebe lynn0208,

ich würde dir dringend raten, dich in pädiatrischer Diagnostik und Behandlungsverfahren fortzubilden! Erster Ansprechpartner sollte dein Chef/deine Chefin sein. Wie arbeitet er/sie und deine die Kolleginnen und Kollegen? Kannst du dort nicht hospitieren? Bist du von ihm/ihr gar nicht in den Pädiatrie-Bereich eingearbeitet worden? Welche Tests und Assessments werden dort eingesetzt und mit welchen Behandlungsverfahren wird dort gearbeitet?

Deine Beschreibung des Kindes und seines Umfeldes klingt schwammig und widersprüchlich. Mit dieser Beschreibung wirst du hier ebenso widersprüchliche Antworten bekommen. Und mit ein paar Tipps und Ratschlägen hier aus dem Forum wirst du, selbst wenn sie noch so gut gemeint sein sollten und zufällig zutreffen - keine sinnvolle und qualitativ hochwertige Therapie leisten können. Und selbst wenn etwas hilfreiches dabei sein sollte: was machst du dann beim nächsten Kind?

Schöne Grüße

xxu
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