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Diskussionsforum

Gehalt für Einsteiger

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6. Februar 2018 18:02 # 1
Registriert seit: 06.02.2018
Beiträge: 2

Hallo miteinander,

Ich werde in diesem Jahr mit meiner Ausbildung fertig und mein derzeitiger Praktikumsbetrieb (eine private Praxis) hat Interesse daran mich mit 35 h einzustellen. Was für einen Stundenlohn sollte ich anstreben bzw. was ist realistisch?
Die Praxis ist in einer Kreisstadt in Sachsen-Anhalt.

Danke für eure Hilfe.
8. Februar 2018 16:36 # 2
Registriert seit: 30.04.2016
Bundesland: Sachsen
Beiträge: 20

Vielleicht schlagen jetzt einige die Hände über dem Kopf zusammen, aber ich kann dir als Info aus der Ergotherapeuten-Gruppe in Facebook sagen (dort sind auch PIs aus dem Osten), dass kein Berufsanfänger unter 2000 Brutto gehen sollte, einfach um die Lohnentwicklung nicht noch zu verschlimmern. Das dürfte aber eher für 40 Stunden gelten. Es kann natürlich sein, dass es für eine Praxis im ländlicheren Raum gar nicht möglich ist, so viel zu zahlen. Dennoch sind sich zumindest diese erfahrenen Kollegen einig, dass du durchaus auch selbstbewusst in die Verhandlung gehen solltest. Dinge wie Orga-Zeit, Fobis, Fahrtwege und Überstunden solltest du ebenfalls abklären und ggf. hier nochmal nachfragen. Nicht immer sind PIs in der Zwickmühle ihre wirtschaftlichen Risiken auf die AN abzuwälzen, aber leider wird das oft getan und als Berufsanfänger kann man mit einigen Vertragsklauseln nicht unbedingt was anfangen.
8. Februar 2018 17:58 # 3
Registriert seit: 14.01.2011
Beiträge: 976

Gerade in den ländlichen Regionen sind die Mieten eher gering, also warum nicht gleiches Geld für gleiche Arbeit verlangen.
Urlaub, Fobi-Zulage, Fobi-Tage, Weihnachtsgeld etc. sollten unbedigt beachtet werden. Als Berufserfahrene würde ich mindestens 16 Euro pro Stunde erwarten plus weitere Zulagen. Bitte nicht darauf einlassen dein Auto zur Verfügung zu stellen und Ausfall ist Arbeitnehmerrisiko nicht deins!
"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
9. Februar 2018 11:49 # 4
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Hallo da du ja noch Berufsanfänger bist, würde ich jetzt für die 35 h Stelle 1800€ brutto für angemessen halten. Wichtig ist auch ob du z. B ein Arbeitszeitkonto hast , wo deine Arbeitszeiten flexibel sind oder ob du feste Arbeitszeiten hast. Der Trend geht aber eher zum Arbeitszeitkonto. Urlaub wäre auch wichtig abzuklären. Als Berufsanfänger würde ich zwischen 24 bis 26 Tage als angemessen finden. Ausfallzeit ist natürlich Arbeitszeit und muss vergütet werden. Und dann wäre noch wichtig, wie viel Fortbildungsurlsub man bekommt und bis zu wie viel € diese vom Cef bezuschusst werden.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
9. Februar 2018 17:04 # 5
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1243

Also 12 Euro gab es auch schon vor über 10 Jahren für Anfänger!
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
9. Februar 2018 20:01 # 6
Registriert seit: 16.07.2014
Beiträge: 62

Hallo,

ich würde mir immer zuerst die Frage stellen, was brauche ich zum Leben mit allen extras ( Miete, Auto etc. ). Dann weiß ich, was ich mindest brauche.

Jeder der in der Praxis arbeitet weiß, was man an Umsatz pro Einheit/ Stunde erwirtschaften kann.
Davon 1/3 als Lohn kann eine Grundlage für jede Verhandlung sein.

Wer gerne unter 12 Euro arbeiten möchte, kann sich gerne bei mir bewerben ::smile:: ::thumbup::
::thumbup::
11. Februar 2018 17:59 # 7
Sina12
Sina12
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 121

Geändert am 11.02.2018 18:01:00
Rapor erzähl bitte nicht so einen Käse. ::wink::
Als der Mindestlohn eingeführt wurde, war ich knapp über diesem. Und das war viel Arbeit bis dahin. Ich kannte bis dato auch keine andere (private) Einrichtung die mehr bezahlt hätte.
12. Februar 2018 10:12 # 8
falladar
falladar
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1376

Im Internet liegen die Gehälter für Ergotherapeuten in Sachsen Anhalt zwischen 8,31 Euro und 11,33 Euro Brutto pro Stunde. Ich geh mal davon aus, dass das nicht nur die Gehälter von Berufsanfängern sind. In BRB und Bln liege ich jedoch schon für Berufsanfänger deutlich darüber, bei gleicher Einnahmesituation. Vielleicht arbeiten aus diesem Grund auch schon einige Therapeuten aus Sachsen-Anhalt-Schulen bei mir. Ich hab aktuell noch Platz für drei zusätzliche Therapeuten.

LG falladar
12. Februar 2018 10:20 # 9
Registriert seit: 06.02.2018
Beiträge: 2

Im ersten halben Jahr wurden mir 9,89 € geboten, danach 10,55 €; mit einer Stunde Bürozeit die Woche, Praxis-Pkw, Ausfall ist Arbeitszeit und 300 € Weiterbildungsbudget
12. Februar 2018 21:29 # 10
falladar
falladar
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1376

Das ist ja fast schon Lohndumping. Du hast eine PN von mir.

LG falladar
13. Februar 2018 11:05 # 11
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Ich habe mir mal die Vergütungen in Sachsen angeschaut. Und die Vergütungen in Sachsen haben sich deutlich verbessert. Klar werden die Ergos in Sachsen immer noch schlechter vergütet als in Bayern, aber es kann mir keiner sagen, dass in Sachsen für einen Berufsanfänger nicht mehr drin ist als 9 bis 10,00€ die Stunde. Diesen Satz haben wir in Bayern noch letzes Jahr oder vor 2 Jahren bekommen. Vor 6 Jahren wurde mir schon ein Gehalt in Bayern und in Baden Würtemberg von 11,00 bis 12,00 € angeboten. In den ländlichen Gebieten eher 12,00€ da dort auch die Mieten nicht so teuer waren und in der Stadt eher 11,00 € selbst in München, wo ja schließlich die Mieten sehr hoch sind wurde mir mindestens 11,00€ die Stunde und sogar auch mal 11,50€ angeboten.
Das sollte mir mal ein PI aus Sachsen mir mal erklären, warum nicht mehr wie 9,00€ bis 10,00€ bei den jetzigen Preisen immer noch nicht drinnen sein sollen.
Da ja überall in Deutschland zumindest bei der AOK, BKK die Preise ja drastisch gestiegen sind, sollte da nicht auch das Einstiegsgehalt etwas höher sein als sonnst. Es ist mich schon klar, dass eine drastische Erhöhung des Gehaltes noch nicht drinnen ist. Wir warten ja immer noch auf die neuen Preise der Vdek . Solange da noch keine drastische Erhöhung ist, da kann man auch das Geld nur leicht anpassen.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
14. Februar 2018 20:15 # 12
Registriert seit: 04.09.2005
Beiträge: 8

Zu diesem Thema muss ich mich jetzt auch mal zu Wort melden. Ich finde Gehälter mit einem Stundenlohn zwischen 9,00 und 1ü,00 € unterirdisch, um nicht zu sagen eine Frechheit, als Reinigungskraft im Privathaushalt erzielt man mehr. Ich finde unseren wunderschönen Beruf mit der Verantwortung und den Kenntnissen, total unterbezahlt. Ich arbeite mittlerweile wieder im Kkh in der Geriatrie und erziele mit 20 Jahren Berufserfahrung mittlerweile nur noch 2500,00 brutto für eine 40 Stundenwoche. Vor 10 Jahren, als man noch beim Kkh direkt angestellt und nicht bei einer Tochtergesellschaft angestellt war, waren es noch um die 3000,00 brutto..... würde das z.B. mit Lokführern veranstaltet, würde kein einziger Zug mehr fahren. Da frag ich mich doch, wie das mit den "akademisierten" Kollegen/innen gehandhabt werden wird. Ja ich finde es geradezu echt skandalös, mit welchen Gehältern Berufsanfänger "abgespeist" werden, da müssen die Kolleginnen teilweise "nebenbei" noch putzen oder kellnern gehen, um sich einen eigenen Hausstand leisten zu können. UND DA WUNDERN WIR UNS NOCH ÜBER EINEN MANGEL AN NACHWUCHS in der Ergotherapie ??? Wo steht da unser Berufsverband?
So.. das musste mal raus ::mad::
Dennoch wünsch ich allen, die ihren Beruf lieben, weiterhin ganz viel Freude bei ihrer Arbeit!!!
14. Februar 2018 21:16 # 13
ergo-ex
ergo-ex
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 338

Geändert am 14.02.2018 21:23:00
mein Username spricht für sich.
Ich habe - mit Traumafortbildung und nach 13 Jahren Berufserfahrung, davon 8 Jahre selbständig- in einer Hamburger Praxis/Schwerpunkt Psych/ Psychosomatik zuletzt (2012) ca. 13,- brutto gehabt.
Damit stand ich offenbar gut da.
Auf Fortbildungen hab ich Kollegen aus den sog. Neuen Ländern kennengelernt, die für +/- 8,- (brutto!!) arbeiteten. (zugebenermaßen VOR Einführung des Mindestlohns)

Mittlerweile putze ich zusätzlich zur vollen Erwerbsminderungsrente. Es nervt und ist wirklich nicht das, was ich will--- ABER: ich kriege 13 steuerfreie Euro/Stunde.

Grade gabs ne 10%ige Lohnerhöhung. Ohne jede Anfrage. Einfach so. Weil man zufrieden ist und weil ich "schon" ein Jahr da bin. So eine Lohnerhöhung hatte ich in gesamt 13 Jahren Ergo nicht. Trotz (kosten-) intensiver Fortbildungen und langer, harter Ausbildung

Ich schwanke zwischen weinen, wütend sein und freuen.
Wie unfassbar ist das? Was sind wir Ergos mit unseren 3 Jahren "harter" Ausbildung wert? Wo ist IRGENDeine Wertschätzung dessen, was wir tun und sind ??

edit: und wenn ich mir das summa-summarum angucke, ist mir immer klarer, warum a) so viele von uns an den Umständen scheitern/kaputt gehen und b) es diesen eklatanten Mangel an "HM-Erbringern" gibt. Fertigmachen (lassen) kann man sich auch "einfacher"


14. Februar 2018 23:27 # 14
Registriert seit: 16.07.2014
Beiträge: 62

Geändert am 14.02.2018 23:31:00
Hallo allen,

klingt vielleicht zynisch, jedoch hat jeder den Beruf gewählt und wusste vorher wie Bezahlung, Arbeitsbedingungen sind. Ob in der Praxis, Klinik oder Altenheim.

In unserem doch so schönen Deutschland, Wirtschaftsland kann man nur in Berufen Geld verdienen, die aus dem Bereich Wirtschaft, Industrie, Banken, Elektro kommen.

Alles brummt, nur die Deutschen haben immer weniger in der Tasche !!! Für alle ist Geld da, nur für uns halt nicht. Ich habe mein Kreuz an der richtigen Stelle gemacht, ich hoffe die Deutschen wachen aus Ihrem Schlaf auf. ( siehe aktuelle Politik)

Seit Jahren bzw. Jahrzehnten wurde die Gesundheit kaputtgespart, sei es Pflege, Heilmittelerbringer, Hilfsmittelanbieter etc.

Was können Verbände tun, wenn die Politik ( gehören auch Krankenkassen dazu), nicht bereit sind mehr Geld zur Verfügung zu stellen ? Erst jetzt tut sich langsam was.

Auch ich habe mit 11,00 € /Stunde angefangen als Berufsanfänger. Ich musste mich zwischen,, weiter so´´ oder letzte Möglichkeit ,, Selbstständigkeit´´ entscheiden. Nicht um reich zu werden, jedoch weiß ich je Stunde, die ich mehr arbeite, verdiene ich mehr als Angestellte ( Kosten gering halten, maximal Gewinn).

Unser Problem ist auch, dass zu 95 % der Frauen diesen Beruf ausüben. Häufig noch ein Partner zu Hause ist, der den Großteil des Geldes mitbringt.

Häufig habe ich auch das Gefühl wir Therapeuten sind Fortbildungs- ,, Geil´´´. In kenne keinen Beruf außer unseren, der soviel privat erarbeitetes Geld für Fortbildungen etc. ausgibt. Ich hätte niemals eine Fortbildung besucht, die entweder vom Arbeitgeber voll bezahlt wurde oder durch einen Bildungsgutschein oder Weiterbildungsstipendium übernommen war.

Ich verdiene doch Geld um zu Leben, und nicht um davon noch für Fortbildungen zu sparen. Dann lieber nen neues Auto finanzieren. Mit den Berufsjahren steigt auch das Wissen im Beruf und dafür muss ich nicht 30- Fortbildungen besuchen.


In den letzten beiden Jahren wurden gute Demos für Ergos, Physios etc. veranstaltet !!! Wie viele Therapeuten davon waren da ?
3000 Teilnehmer ?
Auch ich war nicht da, weil ich einfach keine Lust hatte. Jedoch ärgere ich mich nicht, sondern versuche persönlich für mich das Beste zu tun.


Wie immer meine persönliche Meinung::smile::
15. Februar 2018 17:53 # 15
Registriert seit: 04.09.2005
Beiträge: 8

Naja...mit vorher wissen ist das so eine Sache...wie schon erwähnt haben wir einen Realeinkommensverlust von etwa 15% mindestens zu verkraften gehabt...die Macht der Krankenkassen ist schon sehr erstaunlich, wie wir auch immer wieder im Kkh zu spüren bekommen, da wird herumgekürzt, was das Zeug hält bzw. das Gesetz so hergibt...da muss man sich auch darüber nicbt wundern, dass die Gehälter der Heilmittelerbringer aussehen, wie sie halt aussehen !!! Und immer mehr Kollegen das Handtuch werfen....

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