Liebe Leute,
Habe Fragen zu folgendem Handpatienten: Er hat sich den Knochen und die Strecksehne zwischen MCP und PIP von DII re. angesägt. Er hatte eine offene, klaffende Wunde, die Sehne ist erst operativ in der Handchirurgie
zusammengenäht worden, dann war seine rechte Hand 1 Woche im Gips gelagert, anschließend 4 Wochen in einer Schnabelschiene in leichter Beugestellung (dazu keine genauen Angaben), dann 4 Wochen in einer Schiene mit stärkerer Beugung. Nach 9 Wochen bekam er erst die erste Physiotherapie. Er kam nach 12 Wochen zu uns.
Der Patient geht seit der 13. Woche wieder arbeiten, ist Schreiner und Fortwirt und merkt
die Einschränkungen bei allen Greifbewegungen, vor allem die Motorsäge anlassen geht
momentan nicht mit rechts. Konkretere Angaben zu anderen Alltagstätigkeiten, die eingeschränkt
sind, hat er nicht gemacht.
Wir haben Narbenbehandlung (die ist ca. 2 cm lang und befindet sich überwiegend
ulnarseitig vom PIP-Gelenk, zieht etwas übers Gelenk nach unten Richtung MCP), Dehnung der intrinsischen Handmuskulatur, Kräftigung der Streckmuskulatur, Manuelle Therapie und Perfetti Übungen mit ihm gemacht.
Vom Orthopädiehaus hat er sowohl eine Beuge- wie eine Streckschiene, die er aber nur ca. 1 Stunde tragen kann, dann schläft ihm der Finger ein, das das Gelenk noch dick ist.
Seitdem haben sich die anfänglichen Bewegungsausmaße verbessert:
MCP: Flex 70 Grad aktiv, jetzt 80 Grad, 75 Grad passiv, jetzt 90 Grad
Ex 15 Grad aktiv, jetzt 20 Grad, 25 Grad passiv, jetzt 30 Grad
PIP: Flex 60 Grad aktiv, jetzt 80 Grad, 90 Grad passiv, jetzt 100 Grad
Ex -20 Grad aktiv, -10 Grad, 0 Grad passiv
DIP: Flex 40 Grad aktiv, jetzt 50 Grad, 60 Grad passiv (geblieben)
Ex -5 Grad aktiv, 0 Grad passiv (geblieben)
Aber: Morgens hat er in der Flex praktisch die Bewegungsausmaße vor der Behandlung und muss mindestens 10 Minuten in die Flex üben, dann bleibt sein DII ca. 1 Stunde "gelenkiger", danach wieder der alte Zustand. Wie können wir ihn noch besser unterstützen
?
Die Narbe ist mittlerweile butterweich. Ab und zu knirscht das PIP wie "Sand im Getriebe", dann ist das Knirschen wieder weg. Hat jemand eine Ahnung, was das sein könnte
?
Das PIP ist immer noch leicht dicker, weist aber keinen Druckschmerz mehr auf und ist weder gerötet, noch heiß. Arthrose hat er laut seinen Angaben nicht, hat auch dazu nicht die typischen Beschwerden.
Habt ihr Anregungen und Tipps für mich?
Herzliche Grüße,
Klausman