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Betätigungsorientierte Therapie

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25. März 2018 19:30 # 1
Registriert seit: 03.01.2011
Beiträge: 387

Geändert am 25.03.2018 19:34:00
Einen schönen guten Abend,
derzeit beschäftige ich mich immer mehr mit dem Thema Betätigungsorientierte Therapie und der Umsetzung in meinem Praxisalltag. In der Pädiatrie gelingt mir das ganze bereits ganz gut, aber in anderen Bereichen hängt es noch etwas.
Hauptsächlich arbeite ich neben der Pädiatrie mit neurologischen Klienten, zumeist mittelere bis schwere Schlaganfälle.
In meiner Ausbildung wurde zwar schon der Top down Ansatz gelehrt und auch das Betätigungsorientierte, aber es war eher immer darauf ausgerichtet "die Aufgabe die ihr stellt muss immer eine Aufgabe haben." Also nicht nur den Arm nach vorne Schieben, sondern mit dem Arm bzw der Hand an das Glas auf den Tisch kommen. Ich glaube das ist nicht wirklich die Essenz dieses Ansatzes.
Ich führe das COPM durch und ermittel damit zusammen mit dem Klienten die Ziele. Allerdings hapert es dann oft an der Umsetzung danach. Oft verfalle ich einfach immer wieder in funkionelles Training, womit ich zwar schon Erfolge habe, aber oft weit weg von den Zielen bin, weil einfach so kleinschrittig läuft und diese auch irgendwann aus den Augen verloren werden (ich habe sie zwar im Hinterkopf, aber sie sind bei weitem nicht mehr dominant innerhalb der Therapie). Ich finde das ganze recht frustrierend und ich glaube den Klienten geht es oft genauso. Das ewige irgendwas Trainieren und immer wieder das selbe, bis es ein klein wenig besser wird, hilft ihnen oft im Alltag nicht so sehr weiter. Ab und an, kirege ich einen direkten Alltagsbezug hin, aber es ist wirklich noch ziemlich schwer im Alltag. In der Pädiatrie hingegen hab ich durch den Betätigungsorientieren Ansatz mit Strategieentwicklung für Alltagsprobleme, fühle ich mich in meinem tun sehr viel wohler und sicherer.
Nun zu meiner Frage. Gibt es ein Konzept, das mir hilft auch im neurologischen Bereich handlungs-/ Betätigungsorientierter zu arbeiten. Habe schon etwas vom HoDT oder OTIPM gelesen, bin aber sehr unschlüssig, was genau mir bei meinem Problem weiter helfen könnte. Wenn ihr entsprechende Konzepte empfehlen könnt, könnt ihr gern auch etwas zur passenden Literatur sagen (kann man es sich gut erarbeiten, oder ist doch eine Fortbildung sinnvoll?)

Ich danke schon mal im Vorraus und freu mich auf eure Antworten
26. März 2018 09:48 # 2
Registriert seit: 22.08.2004
Beiträge: 387

Hallo,

ich würde dir eine Weiterbildung mit dem OTIPM empfehlen, denn es ist die Umsetzung des betätigungsorientierten Ansatzes in die Praxis. Das passende Buch dazu ist: OTIPM Occupational Therapie Intervention Process Model von Anne G. Fisher übersetzt von Barbara Dehnhardt.
Vor ein paar Jahren gab es eine Fachtagung, ich glaube an der Bergmansheil Klinik in Bochum zum betätigungsorientierten Arbeiten in der Neurologie.
Das HoDT ist ein ähnliches neurologisches Therapieverfahren, dass aber im engeren Sinne nicht betätigungsorientiert ist.
Denn zum betätigungsorientierten Arbeiten gehört ja z.B. das COPM und anschließend eine Betätigunsanalyse.


26. März 2018 10:01 # 3
Registriert seit: 22.08.2004
Beiträge: 387

Hallo,
ich habe wegen der Fachtagung über betätigungsorientiertes Arbeiten in der Neurologie noch einmal gesurft. Die letzte Fachtagung über dieses Thema war in der Klinik BG Bergmannsheil in Bochum im Herbst 2017. Hier könntest du vielleicht zu dem Thema in der Ergotherapie weitere Hilfestellung erhalten.


26. März 2018 17:17 # 4
Registriert seit: 03.01.2011
Beiträge: 387

Geändert am 26.03.2018 17:25:00
Danke schon mal für deine Rückmeldung. Ich werde mal schauen, ob ich eine Weiterbildung finde zum OTIPM. und was das Netz noch so ausspuckt.
Zum HodT hab ich schon eine in der Nähe gefunden gehabt und eigentlich auch recht gutes hier im Forum dazu gelesen, es hörte sich passend an. War eben aber nicht ganz sicher, ob es das ist was ich suche.

Gibt es zum OTIPM eine offizielle Seite, wo man evtl auch Weiterbildungen finden kann?

Gern würde ich aber auch nochmal von anderen Meinungen dazu hören.
26. März 2018 20:36 # 5
Registriert seit: 22.08.2004
Beiträge: 387

Hallo,
es findet im September eine Weiterbildung OTIPM in Köln über den dve (Deutscher Verband der Ergotherapie) statt.


26. März 2018 21:34 # 6
Registriert seit: 16.02.2007
Beiträge: 185

Hi,
es hat nicht direkt mit deiner Frage zu tun, aber ist die betätigungsorientierte Umsetzung durch vorhandenes "Material" möglich? Das Problem des abgleitens ins motorische kenne ich, scheitert bei mir aber oft auch an der Umsetzbarkeit. Möchte der Patient z.B. wieder seine Waschmaschine selbstständig nutzen können und in der Therapie ist keine vorhanden... blöd. Oder der Partner fuscht ständig rein und verhindert eine mögliche Selbstständigkeit?
26. März 2018 22:15 # 7
Registriert seit: 30.05.2008
Beiträge: 146

Die offizielle OTIPM Seite ist Link
Die HoDT bietet unter vielem Denkmodelle und Praxisinputs für Teillhabeorientierung bei Menschen mit neuropsychologischen Einschränkungen sowie sehr gute Grundlagen zum Verständnis von neuropsychologischen Störungen.
Für die motorische Therapie finde ich das CO OP auch für Erwachsene spannend, dazu gibt es auch einige Studien zur Wirksamkeit.
Grüsse
27. März 2018 18:08 # 8
Registriert seit: 03.01.2011
Beiträge: 387

@Tekka Ja das Problem hab ich leider auch manchmal. Nicht immer ist alles vorhanden. Hab manchmal auch das Gefühl, dass die Klienten sich unter der Therapie eben auch eher so ein üben vorstellen. Aber gut, wie sollen sie es sich auch anders vorstellen, wenns häufig so gemacht wird. Vielleicht ist der Umbruch es zu ändern auch einfach schwer für mich. Zumal all meine Kollegen auch sehr motorisch arbeiten und durch geteilte Klienten, es die Sache nicht unbedingt leichter macht.

@Geschenk Den hab ich mittlerweile auch gefunden, leider auch nur den Köln ist nicht gerade um die Ecke, aber ich lass es mir durch den Kopf gehen. September ist ja noch etwas hin. Werd mir wohl erstmal das Buch kaufen und dann sehen, ob mir das weiter helfen wird. Das kann ich bis September ja durcharbeiten.

Schade das es zum HoDT kein richtiges Buch zu geben scheint. Ich kann mir derzeit einfach nicht so viel drunter vorstellen, auch wenn es total intressant klingt.
COOP hab ich gerade sogar den Kurs zu gemacht, aber bisher eher in der Pädiatrie verwendet. Vielleicht muss ich mich einfach nach und nach etwas selbst dazu bringen, es einfach zu machen und mir erstmal vereinzelt Leute aussuchen, wo ich Anfange, es mehr mit einfließen zu lassen.

Gerne nehm ich trotzdem noch Anregungen. Vielleicht gibts ja noch andere Konzepte, die ich noch gar nicht kenne, die betätigungsorientiert und klientenzentriert sind.
30. März 2018 17:56 # 9
Registriert seit: 22.08.2004
Beiträge: 387

Hallo,

surfe doch mal unter dem Stichwort "innovative Ergotherapie" Modul: Therapieplan Kurs-Nr. 2a, 2b und 2c: Betätigungsorientiert im Ergo-Alltag
::thumbup::


31. März 2018 11:14 # 10
Registriert seit: 03.01.2011
Beiträge: 387

Ui Geschenk, das klingt total Klasse. Das könnte das sein, was ich gesucht hat und mit Hannover dann auch von der Entfernung her im Rahmen. Hast du dort einen Kurs schon mal besucht? Oder sonst jemand?
Das scheinen ja 3 Kurse zu sein, leider steht da der Umfang jedes einzelnen Kurses nicht dabei. (also wieviele Tage ein Teil umfasst) Den 2b Teil könnte ich mir evtl auch sparen. das copm wende ich ja schon an und habe dafür auch schon mal einen Kurs belegt. Aber der 2a teil und auch besonders der 2c teil klingen perfekt.
Aber vielen Dank, die Seite schau ich mir auf jedenfall genauer an. Das klingt perfekt.
31. März 2018 19:17 # 11
Registriert seit: 22.08.2004
Beiträge: 387

Hallo,
so weit ich gelesen habe, dauert ein Teil 3 Tage. Ist ja auch nicht ganz billig, für ein Kurs z.B. 2c kostet es 400,-.
Der Kurs mit der Betätigungsanalyse ist mir auch mit 400,- zu teuer. Hier habe ich mir ein Skript heruntergeladen, wie man es machen kann. Für die Betätigungsanalyse brauche ich kein Kurs. Man filmt oder schaut sich die Tätigkeit, die der Patient wieder tun möchte unter den Bedingungen an, wie sie möglichst zu Hause vorzufinden sind und analysiert dies für die Planung des Therapiemodells.
Das OTIPM kostet mit Mitgliedschaft im Verband 360,-. Dort wird auch auf den ganzen Prozeß eingegangen von Evaluations- und Zielphase - Re-Evaluationsphase, d.h. auch welches Modell (kompensatorisches, edukatives oder Modell zum Training von Betätigungsfertigkeiten oder Modell zur Verbesserung personenbezogenen und Körperfunktionen) wähle ich wann aus.
Mich beschäftigt dieser Bereich, d.h. betätigunsorientiert zu arbeiten schon lange und es ist mein Wunsch ergotherapeutisch so arbeiten zu können. Deshalb hole ich mir von überall hierüber Informationen und habe mir auch das Buch OTIPM gekauft.
Ich werde wahrscheinlich an dem Kurs im September teilnehmen.
Ich frage mich, warum der Kurs innovative Ergotherapie nicht über den Verband angeboten wird, sondern man erst "durch Zufall" darauf stößt.
p.s. Köln ist für mich auch nicht gerade um die Ecke mit über 560 km von meinem Wohnort entfernt. Aber das ist es mir wert, obwohl Hannover für mich km entfernungsmäßig besser wäre.


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