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Berichtszeit

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10. April 2018 22:17 # 1
Registriert seit: 12.10.2014
Beiträge: 3

Hallo zusammen,

wir haben momentan das interne Thema Berichtszeit. Zur Zeit haben wir folgende Regelung: Jeder Mitarbeiter bekommt pro Bericht 15 Minuten extra bezahlt. Das erschien mir gerecht, da nicht jeder gleich viel Berichte schreiben muss. Dabei ist aber keine Organisationszeit beinhaltet. In den Praxen in denen ich zuvor gearbeitet habe, wurde die Organisationszeit gar nicht auf das Stundenkonto berechnet.
Falls ihr andere Lösungsansätze habt, freue ich mich über eure Rückmeldung.

Beste Grüße
11. April 2018 11:34 # 2
Registriert seit: 16.08.2006
Beiträge: 394

Hallo,
wir schreiben die Berichte in der Einheit gemeinsam mit dem Patienten, das bietet sich an um einerseits transparent zu arbeiten und andererseits regelmäßig gemeinsam die Therapieziele anzuschauen zu besprechen. Was Schwerpunkt war, was in Zukunft Schwerpunkt ist usw. Und ich sehe einfach auch nicht ein, es in meiner Freizeit zu schreiben sondern in der bezahlten Einheit am und mit dem Patienten.

Grüße

Lusa
11. April 2018 15:32 # 3
Registriert seit: 16.10.2007
Beiträge: 318

Hallo,

bei uns werden Berichte in den 'Ausfallzeiten' geschrieben, sollte es keine Ausfallzeiten geben wird die als überstundenzeit aufgeschrieben. 15 Min. reichen da meist...wenn es mal ausfürlicher sein muss, darf es auch mal etwas länger dauern.

LG
11. April 2018 21:50 # 4
Registriert seit: 12.10.2014
Beiträge: 3

Vielen Dank für eure Antworten! Wie ist es denn bei euch mit Organisationszeit? Räumt ihr dafür extra Arbeitszeit ein?
12. April 2018 08:01 # 5
Registriert seit: 04.12.2007
Bundesland: Berlin
Beiträge: 5

Bei uns haben die Mitarbeiter (je nach Arbeitsstunden) Vor und Nachberarbeitungszeit. Das heißt ein Mitarbeiter mit 40 Stunden hat jeden Tag eine Stunde für Vor oder/und Nachbearbeitung. Darunter fallen dann auch die Berichte.
12. April 2018 16:11 # 6
Registriert seit: 26.08.2007
Beiträge: 308

Hallo ins Rund,

Vor- und Nachbereitungszeit bei 38 Std / Wo in meiner Praxis 6,5 Stunden, davon 1,5 Stunden Teambesprechungen, ansonsten Doku, Berichte, Recherche, interdisziplinäre Kommunikation, teilw. Terminplanung, Urlaubsvertretungen planen und Vertretungspatienten schriftlich oder mündlich übergeben usw.

Für alle anderen schriftlichen Arbeiten gibt es zwei Rezeptions- und ein Bürokraft.

Ich kann es nicht verstehen, dass es immer noch Kollegen gibt, die ihre Doku, Berichte usw. in ihrer Freizeit schreiben!!!! ::scared:: Warum lasst ihr euch darauf ein?

Gruß, kaenguru
Im Alter möchte ich nicht jung aussehen, sondern glücklich.
12. April 2018 16:36 # 7
Registriert seit: 16.08.2006
Beiträge: 394

Geändert am 12.04.2018 16:37:00
Hallo kaenguru,
ich habe mich da vielleicht nicht richtig ausgedrückt. Ich bin PI und alle Zeit ,die ich nicht am Patienten arbeite, also unbezahlte Zeit ist für mich Freizeit. Und deshalb versuche ich alles auch die Berichte Testauswertungen etc in der bezahlten Zeit am Patienten zu machen. Wir bekommen eh schon recht wenig Geld, von den Krankenkassen wieso sollte ich Ihnen darüber hinaus noch meine Zeit zur Verfügung stellen.


Grüße
Lusa
14. April 2018 11:00 # 8
Kwick_Kiwi
Kwick_Kiwi
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 64

Hallo,
Ich arbeite in einer Krankenhauspraxis und habe daher nicht allzu viele Praxispatienten, da zum größten Teil stationär. Bei 40h habe ich an 2 Tagen Morgens 30 Min. PC- und Orga-Zeit. Das genügt mir auch.
16. April 2018 21:18 # 9
Registriert seit: 12.10.2014
Beiträge: 3

Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Das war sehr hilfreich!
17. April 2018 09:59 # 10
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Hallo ich schreibe meine Berichte immer in den Ausfallzeiten. Doku wird in der Behandlungszeit geschrieben.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
21. April 2018 00:54 # 11
Registriert seit: 27.12.2016
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Beiträge: 67

Hallo,
Doku - Zeiten sind hier ja immer wieder mal Thema.
Wie würdet ihr euch als Patient fühlen, wenn von der wertvollen Behandlungszeit noch Schreibzeit abgezwackt wird unter dem Deckmantel von Transparenz und Zielbesprechung?
Dafür, dass die KK schlecht zahlen, können doch die Patienten nichts.
21. April 2018 07:13 # 12
Registriert seit: 16.08.2006
Beiträge: 394

Hallo Tina,
das ist typisches Therapeutendenken, nur die praktische Arbeit am Patienten ist wichtig.
Das stimmt aber nicht, es ist unglaublich wichtig dem Patienten klar zu machen, dass er zum Beispiel auch ein wichtiger Teil des Heilungsprozesses ist. Sprich er muss mitarbeiten, und Zielvereinbarungen sind für eine erfolgreiche Therapie ebenso unerlässlich. Diese können sich ändern, deswegen regelmäßig überprüfen. Noch spannender ist bei den Berichtsgesprächen zu fragen, was wurde denn bisher gemacht, was ist beim Patienten hängen geblieben etc. Ich mache das nun 4 Jahre und ich hatte noch keinen einzigen Patienten der deswegen gejammert hat oder meine Therapie nicht gut fand. Es ist sogar eher was ganz anderes passiert. Meine Arbeit wird von den Patienten wahrgenommen und geschätzt.

Sollte sich ein Patient beschweren, würde ich ihn wie gesagt zu seiner Kasse schicken (denn es ist genau festgelegt was alles innerhalb der Therapie stattzufinden hat), wenn sich viele Patienten über die Bezahlung der Therapeuten aufregen haben wir vielleicht mal eine etwas größere Lobby.
Ein Bericht geht im übrigen nicht sehr lange, wenn man die Strukturen dafür geschaffen hat (Textbausteine etc).
Ich hoffe sehr dass irgendwann da ein Umdenken in den Köpfen der Therapeuten stattfindet, keine andere Berufsgruppe würde auf die Idee kommen die Dokumentation oder sonstige Formalitäten in der unbezahlten Zeit zu erledigen und sich somit weit unter Wert verkaufen.

Grüße
Lusa
21. April 2018 11:04 # 13
falladar
falladar
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1376

Zitat / Tina 65 hat geschrieben:
Hallo,
Doku - Zeiten sind hier ja immer wieder mal Thema.
Wie würdet ihr euch als Patient fühlen, wenn von der wertvollen Behandlungszeit noch Schreibzeit abgezwackt wird unter dem Deckmantel von Transparenz und Zielbesprechung?
Dafür, dass die KK schlecht zahlen, können doch die Patienten nichts.


... also sollen dann die Therapeuten für diese Missstände geradestehen? Vielleicht sollten auch die PI mehr arbeiten um mit ihrer Arbeitskraft die notwendigen Bürozeiten für die Therapeuten zu finanzieren? Vielleicht sehen die GKV es nicht als notwendig an, diese Zeiten zusätzlich zu vergüten und betrachten diese Arbeiten als integrierten Bestandteil der Therapie? Für einen Therapiebericht 0,70€ oder nichts (AOK ect.) zu zahlen halte ich immer noch für nicht angemessen. Vielleicht ist der Patient der Einzige, der mit seinem Verhalten und seiner Reaktion (Krankenkassenwahlverhalten) diesen Missstand mit verändern kann? Vielleicht sollten die Patienten, zu Gunsten ihrer "fleißigen und aufopferungsvollen" Therapeuten, in KK wechseln, die die besten Vergütungen/Honorare zahlen? Wieviele Patienten honorieren deine wertvolle Arbeit und dein gutmütiges Verhalten zusätzlich mit einem Trinkgeld oder einem "Abschiedsgeschenk" über 2,50 € ? Ein Frisör oder eine Bedienung bekommt mehr Trinkgeld als du, obwohl die Verdienstmöglichkeiten doch eigentlich gleichwertig mieß sind?

Jede Firma, die für mich Leistungen erbringt, stellt mir die komplette Arbeitszeit in Rechnung. Hierbei sind auch alle Bürozeiten mit einberechnet. In den Vergütungen der GKV sind auch alle Leistungen eingepreist. Eine zusätzliche Berechnung von Leistungen gegenüber der GKV und den Patienten ist nicht zulässig. Warum willst du dann zusätzliche unbezahlte Zeit investieren? Das Erstattungshonorar der GKV ist fix und nicht variabel. Willst du also mehr bezahlte Bürozeiten haben, sinkt folgerichtig dementsprechend dein Stundenlohn, da die fixen Einnahmen pro Behandlung auf alle deine Tätigkeiten und Materialien/Medien/Büro-/Reinigungskraft/Miete/NK/Strom/ect. zu dieser Behandlung aufgeteilt werden müssen.

Die "Gefühle" des Patienten sind bei diesem Punkt uninteressant, da es eigentlich hierbei um deine Gefühle und deine Wahrnehmung geht. Wenn der Patient die Hintergründe weiß und es Standart in deiner Praxis ist, wird es von den Patienten ohne Probleme akzeptiert. Für einen großen Teil der Patienten ist die Behandlung nur wertvoll, weil dies die einzige Zeit ist, in der der Patient etwas für sich und seine Genesung tut, oder endlich jemand da ist, der ihm das Krankheitsbild und die Zusammenhänge und die Prognose verständlich erklären kann und der ihm in seinem "Leid" begleitet.

LG falladar
21. April 2018 18:42 # 14
lynx
lynx
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 4

Die letzten beiden Posts kann ich so unterschreiben!!
Danke dafür!

Ich wundere mich, dass auf der einen Seite über schlechten Lohn und die Missstände geklagt und auf der anderen Seite keine Konsequenz für sich daraus abgeleitet wird.
Manchmal muss man auf sich selbst achten. Niemand anders kann das für einen tun!!

lynx
20. Mai 2018 13:39 # 15
Registriert seit: 01.03.2009
Beiträge: 109

Hallo, ich habe aktuell das Problem, dass sich in meiner Praxis eine Patientin mit den Richtlinen vermehrt auseinandersetzt (Privatpatienten) und mich vor die Frage stellen, warum Beichte in der Letzten Therapieeinheit geschrieben werden. diese Zeit solle unbedingt am Kind erfolgen und sie fühlen sich betrogen um die Therapiezeit.
Ich entgegnete, dass der Bericht vom Arzt gewünscht ist und dies auch die Zusammenfassung der Arbeit bedeutet, die bis hierhin stattgefunden hat und es sicherlich auch in Ihrem Interesse sei die Therapie an Ihrem Kind dokumentiert zu wissen, um die Qualität der Maßnahme und die Erfolgsaussichten zu kennen usw.
Soweit könnte sie mir folgen, allerdings sucht sie seitdem das Internet durch und konfrontiert mich damit, dass sie diesen Sachverhalt nirgendwo in den Rahmenvereinbarungen finden konnte (was ja so auch stimmt)...
Habt ihr noch eine andrer Argumentationsgrundlage für mich....??
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