Anzeigen:
Sie sind hier: Forum >> Schüler & Studenten >> Modelle in der Ergotherapie Anwendungsprobleme

Diskussionsforum

Modelle in der Ergotherapie Anwendungsprobleme

Optionen:
23. Juli 2018 15:42 # 1
Registriert seit: 23.07.2018
Beiträge: 1

Hallo,
ich wollte fragen, ob ich ihr Aspekte kennt warum Ergotherapeutische Modelle in der Praxis selten angewendet werden. Was gibt es für Probleme bei der Anwendung?

über eure Antworten würde ich mich sehr freuen und bedanke mich schon mal.

Liebe Grüße
sara::smile::
23. Juli 2018 17:10 # 2
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1247

Wie kommst Du darauf, dass ergotherapeutische Modelle selten angewandt werden?
Meinst Du echt alle Modelle?
Das würde heißen fast alle Ergos arbeiten einfach so ins Blaue, wie es gerade kommt und wie es einem gerade so zumute ist.
Das habe ich so nicht kennengelernt.

Klare Antworten erfordern eine klare Fragestellung. Es gab, meine ich, auch schon Umfragen und/oder Fragebögen zu solchen Fragestellungen.
Eine wissenschaftliche Herangehensweise ist in unserem Beruf grundsätzlich zu empfehelen.

Viel Erfolg
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
27. August 2018 15:18 # 3
Registriert seit: 20.07.2018
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 85

Ich versteh die Frage auch nicht so ganz. Woraus ziehst du deine These? Wie sollen wir denn sonst arbeiten, wenn nicht nach ergotherapeutischen Modellen?
29. August 2018 16:24 # 4
Registriert seit: 20.08.2017
Beiträge: 61

Ich weiß nicht, was OP meinte, aber könnte mir vorstellen, dass vielleicht bei ihr ähnliches in der theoretischen Ausbildung vermittelt wird, wie dem bei mir der Fall gewesen ist: Die Dozentin meinte, Modelle würden gar nicht angewandt und seien über die Prüfung hinaus irrelevant; man arbeitet doch am/mit dem Patienten, und nicht nach Schema. Dem kann ich auf vielen Ebenen nach meinen bisherigen Praktika persönlich gar nicht zustimmen, aber besonders im ersten Jahr wurde uns das so vermittelt. Und vielleicht sind wir da nicht die Einzigen. Klingt zumindest so.
29. August 2018 23:08 # 5
Registriert seit: 11.07.2003
Beiträge: 326

Wer mit Modellen arbeitet, arbeitet doch nicht nach "Schema", sondern durchaus am Klient.

Modelle können helfen, herauszufinden, welche Informationen ich schon habe, welche noch fehlen und keine wichtigen Bereiche zu vergessen.
Ergotherapeutische Modelle fokussieren auf die Betätigung und alle dazu relevanten Bereiche. Schwierig wird es für Therapeut*innen, die nicht betätigungsorientiert arbeiten. Und selbstverständlich kann Unwissenheit den Einsatz behindern.

Schüler*innen / Studierende sollten sich beim Kennenlernen der Modelle fragen: Was verstehe ich? Was verstehe ich nicht? Was bringt mir das Modell? Wo sind seine Grenzen? Dann kannst du auch mögliche Schwierigkeiten selbst herausfinden ::wink::
1. September 2018 20:02 # 6
Registriert seit: 20.08.2017
Beiträge: 61

Zitat / *Erna* hat geschrieben:
Wer mit Modellen arbeitet, arbeitet doch nicht nach "Schema", sondern durchaus am Klient.


Als Schüler ist es schwierig, sich da dem Dozenten gegenüberzustellen und zu widersprechen. Letztlich werden die meisten bestimmt nicht mal im Ansatz auf die Idee kommen, dass die Aussagen unserer Lehrer eventuell nicht stimmen könnten; zumindest, bis wir dann in den Praktika oder im Berufsleben eigene Erfahrungen sammeln konnten. (In meinem Fall kann ich Modellarbeit während der Theorie nur empfehlen. Habe mir anhand der Modelle mehrere Befundbögen erstellt, die einen sehr großen Unterschied gemacht haben.)
Zitat:
Modelle können helfen, herauszufinden, welche Informationen ich schon habe, welche noch fehlen und keine wichtigen Bereiche zu vergessen.


Würde noch eine Sache für sara hinzufügen: Die Modelle helfen auch bei der Gesprächsführung im anamnestischen Bereich; nach mehreren solcher Gespräche bekommt man ein Gefühl für Zusammenhänge, die einem im ersten Moment vielleicht nicht klar sind. Zum Schluss verbinden sie immer wieder Symptome mit dem eigentlichen Alltag/Klienten.

Zitat:
Ergotherapeutische Modelle fokussieren auf die Betätigung und alle dazu relevanten Bereiche. Schwierig wird es für Therapeut*innen, die nicht betätigungsorientiert arbeiten. Und selbstverständlich kann Unwissenheit den Einsatz behindern.


Da muss ich jetzt mal selbst Unwissenheit vorhalten: Gibt es (neben COPM) regelmäßige Fortbildungen für den Einsatz von Modellen hier in Deutschland? Ich habe im ersten Jahr Vorträge zum Bieler Modell (klar, für Schule) und MOHO (da gibt es wohl ab und an Fobis?) gehalten, und im zweiten Jahr dann in Vertretung in der Klasse unter mir noch einmal, aber habe mich im Weiterbildungswirrwarr echt nicht zurecht gefunden. COPM, wie gesagt, klar, aber Adaptive Skills usw. habe ich gar keine aussagekräftigen Infos auf den ersten Blick finden können. *grübel*

Überlege nur; wenn Dozenten vielleicht selbst nie wirklich Unterricht dazu hatten, dann könnte man sie ja auf eine dementsprechende Fortbildung schicken.. außer, es gibt eben nicht genug davon, etc.
13. September 2018 11:37 # 7
Registriert seit: 15.04.2014
Beiträge: 4

Gründe, warum "vielleicht" selten angewendet:
- mangelnde Betätigungsorientierung, rein funktionsorientierte Sichtweise auf den Klienten
- deutsches Gesundheitssystem ist sehr medizinisch ausgerichtet
- modellgestützte Ergotherapie passt oft nicht dazu, sich Klienten als dauerhafte Kundschaft sichern zu wollen
- Unwissenheit
- Einsatz nicht erprobt- auch nicht im Praktikum
- keine Fortbildung dazu gemacht
- kein Druck von außen, sich damit zu beschäftigen
- kein Interesse, sich damit zu beschäftigen
- Widerstand im Kollegium, sich damit zu befassen
- Paradigmenwechsel im Beruf verpasst
- in der Ausbildung nur theoretisch gelernt
uvm
Optionen:

nach oben scrollen