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Stunden- & Kilometerzettel außerhalb der Arbeitszeit?

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8. August 2018 11:50 # 16
Registriert seit: 03.08.2018
Beiträge: 12

Mein Gehalt ist ein Witz. Dafür mache ich sicherlich keine unbezahlten Überstunden

Die Abmachung (mündlich) ist, dass bei Ausfällen Tätigkeiten, die der Praxis zu gute kommen,bezahlte Arbeitszeit sind. Dazu zähle ich persönlich auch Stunden-/Kilometerzettel. Aber jetzt wurde ja ausdrücklich gesagt, dass dies nicht dazu gehört, sondern nur aufräumen, säubern, Doku, Berichte, Telefonat letzte mit Ärzten/Betreuern
8. August 2018 12:39 # 17
falladar
falladar
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1376

@schneenuss,

es geht im meinem Beitrag nicht um unbezahlte Überstunden. Rechtlich können diese jedoch im Arbeitsvertrag vereinbart werden und sind in einem Festgehalt integriert. z.B.:

"Monatlich sind bis zu xxx Überstunden mit dem vereinbarten Gehalt abgegolten."

Meine MA bekommen ein festes Bürozeitenkontingent pro Woche bezahlt, egal wieviel sie davon real nutzen und was meine MA in dieser Zeit machen. Dafür möchte ich auch keine Diskussionen von ihnen über kurzfristige Mehrarbeit bei einem "Berichtsstau". Ich kontrolliere auch nicht ob sie diese Zeiten jede Woche voll ausnutzen oder in der Praxis absitzen. Es besteht für diese Zeiten kein Anwesenheitszwang. Wenn es Ausfälle gibt, werden die Zeiten zusätzlich von den MA genutzt.

Für den "Witz" bist auch du verantwortlich. Den hat nicht nur dein AG unterschrieben. Auch wenn du es "nicht hättest anders wissen können", bist du geschäftsfähig und hättest auch mit Personen deines Vertrauens darüber reden können.
Wenn du es aber noch weiter auf die Spitze treiben möchtest, kannst du ja auch das Waschen und Einkaufen deiner Arbeitssachen, das Selbststudium und die "Fach- und Fallgespräche mit Freunden" zu Hause, MA-Gehaltsgespräche, das Tanken und Reinigen deines PKW, selbst deine Zeit hier in Forum deinem AG als Arbeitszeit berechnen. Vielleicht fällt Anderen dazu noch mehr ein?

Schreib es doch einfach ab und genieß den Sommer.

Du willst sowieso wechseln und weißt jetzt genau worauf du im Arbeitsvertrag achten solltest. Mach dir Notizen, was für dich Alles im Arbeitsvertrag stehen muß und was nicht. Um so genauer es im Arbeitsvertrag beschrieben ist, um so besser kannst du dich darauf berufen, um so unflexibler ist jedoch auch dein Arbeitsalltag. Jedem wie er es braucht.

LG falladar
11. August 2018 11:56 # 18
Registriert seit: 11.08.2018
Beiträge: 1

Glückwunsch zur neuen Arbeitsstelle ::thumbup:: ich hab leider nen Vertrag, der nur die einzelnen Therapien/Patienten bezahlt. Mit Fahrtzeit u.Dokumentation, andere Bürotätigkeit... lieg ich rechnerisch unterm Mindestlohn. Ich kann aber leider nicht mit Arbeitszeit argumentieren. - Ganz ehrlich, ich finde unsere Dachverbände DVE u.BEV sollten das Problem in Angriff nehmen, da sind ja auch Verhandlungen mit den KK nötig. Die Ausbildung kostet u. danach verdient man "nix". Kein Wunder,dass die Praxen keine Ergos mehr kriegen. So schaden wir uns nur selbst.
11. August 2018 16:36 # 19
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1242

Hast Du den Vertrag schon mal auf rechtsgültigkeit prüfen lassen?
Arbeitgeberrisiko auf den Arbeitnehmer abwälzen ist nicht immer rechtens.
Ansonsten Änderungs- oder Teilkündigung erwägen.
Gibt es in der Gegend viele arbeitssuchende Ergos?

Viel Erfolg
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
12. August 2018 12:02 # 20
Registriert seit: 03.08.2018
Beiträge: 12

@falladar

Mir ging es in diesem Beitrag auch einzig darum, ob es rechtens ist, von den Arbeitnehmern zu verlangen, Stunden- & Kilometer-Nachweise außerhalb der Arbeitszeit zu schreiben. Diesbezüglich werde ich den Tipp der anderen annehmen und mich mit dem DVE in Verbindung setzen.

Denn so lange ich eben noch dort beschäftigt bin, werde ich meine Rechte durchsetzen. Auch wenn ich bald hoffentlich komplett wechseln kann, werde ich mich in dieser Zeit nicht einfach darüber hinweg sehen und mich ausnutzen lassen.
12. August 2018 12:09 # 21
Registriert seit: 03.08.2018
Beiträge: 12

@rapor

Nein, das habe ich nicht. War erstmal froh, eine Stelle zu haben.
Bei uns ist das schon teilweise so. Ausfälle bekommen wir bezahlt, aber nur wenn sie mittendrin liegen. Fallen mir die letzten 3 Patienten aus, muss ich eben 3 Stunden früher Feierabend machen, wenn ich keinen Ersatz finde. Wir müssen uns für solche Fälle Überstunden anschaufeln. Ist ja bei einem Patienten nicht so dramatisch, aber wenn wirklich mehrere absagen, wird das schon eng. Ist auch nicht okay, aber kommt Gott sei Dank nicht so häufig vor, von daher Hake ich das einfach ab.

Stundenzettel ist ja kein Risiko. Es ist einfach etwas, das eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt und das ist meiner Meinung nach einfach eine Sache die ich nicht in meiner Freizeit machen muss. Man bekommt so oft gepredigt, dass man Arbeit und privates trennen soll, bestenfalls nichts von der Arbeit mit heim nehmen sollte, um einen gewissen Abstand zu halten. Und dann aber Stundenzettel schreiben außerhalb der Arbeitszeit. Naja, ich werde diese Frage mit dem DVE klären und dann ins Gespräch mit meiner Chefin gehen. Man sieht über vieles hinweg, aber irgendwann reicht es einfach
12. August 2018 16:12 # 22
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1242

Ach so, ich dachte, Du musst für alle Ausfälle haften.
Dass man eher geht, wenn die letzten Patienten ausfallen, finde ich normal. Unsichere Kandidaten habe ich auch schon extra auf das Ende des Arbeitstages gelegt, um nicht Leerlauf zu produzieren.
In den Ferien und besonders bei der Hitze ist es in den letzten Wochen zu vielen Ausfällen gekommen, die ich auch durch Mehrarbeit an anderen Stellen ausgleiche.

Gutgehn
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12. August 2018 16:58 # 23
falladar
falladar
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1376

@schneenuss

Rechtens ist in einem Arbeitsverhältnis das:

- was ihr im Arbeitsvertrag gemeinsam vereinbart und unterschrieben habt, und
- was dem geltenden Recht nicht widerspricht, und
- was nicht sittenwidrig ist, und
- was durch eine betriebliche Übung rechtskräftig wurde, und
- wo das unternehmerische Risiko nicht auf den AN übertragen wird.

Es macht hier mehr Sinn deinen Arbeitsvertrag und deine tatsächliche Arbeitssituation zu überprüfen. Dies kannst du innerhalb einer Beratung kostenfrei beim Arbeitsgericht machen lassen.

Pauschal kann man nun einmal nicht sagen, alles was zur Arbeit/zum Angestelltenverhältnis gehört ist Arbeitszeit und muß während der Arbeitszeit erledigt und bezahlt werden. Einfacher und präziser ist es zu sagen, alles was der Chef im Rahmen des Angestelltenverhältnisses von seinem MA verlangt, muß er auch bereit sein zu vergüten. Entweder innerhalb der vereinbarten Arbeitszeit oder zusätzlich zur vereinbarten Arbeitszeit.

@rapor
deine Überstundenregelungsvariante scheidet auch so manche Geister und ist auch nicht so einfach rechtlich korrekt zu beantworten.

LG falladar
12. August 2018 17:39 # 24
falladar
falladar
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1376

Zitat / 144 hat geschrieben:
Glückwunsch zur neuen Arbeitsstelle ::thumbup:: ich hab leider nen Vertrag, der nur die einzelnen Therapien/Patienten bezahlt. Mit Fahrtzeit u.Dokumentation, andere Bürotätigkeit... lieg ich rechnerisch unterm Mindestlohn. Ich kann aber leider nicht mit Arbeitszeit argumentieren. - Ganz ehrlich, ich finde unsere Dachverbände DVE u.BEV sollten das Problem in Angriff nehmen, da sind ja auch Verhandlungen mit den KK nötig. Die Ausbildung kostet u. danach verdient man "nix". Kein Wunder,dass die Praxen keine Ergos mehr kriegen. So schaden wir uns nur selbst.


Der DVE e.V. und der BED e.V. sind beides als eingetragene Vereine Berufsverbände und keine Gewerkschaften. Für arbeitsvertragliche Regelungen sind diese nicht zuständig. Du kannst dich zwar wegen arbeitsrechtlicher Fragen als Mitglied an die Berufsverbände wenden und wirst dort auch beraten, aber einen Einfluß auf das deutsche Arbeits- und Tarifrecht haben sie nicht. (siehe Ergoausbildung Fach Berufskunde)

LG falladar
13. August 2018 09:44 # 25
Registriert seit: 30.07.2001
Beiträge: 550

Zitat / falladar hat geschrieben:

Der DVE e.V. und der BED e.V. sind beides als eingetragene Vereine Berufsverbände und keine Gewerkschaften. Für arbeitsvertragliche Regelungen sind diese nicht zuständig.....
LG falladar

Da kann ich nur zustimmen. Und selbst wenn die Verbände in Verhandlungen mit den KK auf einmal eine fürstliche Erhöhung der Abrechnungssätze heraus schlagen, bedeutete dies in keiner Weise, dass Praxisinhaber deshalb in der Frage, was Arbeitszeit ist und was nicht, auf einmal großzügig werden.
14. August 2018 22:20 # 26
Registriert seit: 27.12.2016
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Beiträge: 67

Geändert am 14.08.2018 22:37:00
Hallo,
irgendwie ist es immer das Gleiche. Solche Dinge müssen arbeitsrechtlich verankert sein, damit nicht jeder PI sein Ding auf Kosten der MA machen kann. Mann kann doch nicht jedes kleine Detaill in den AV schreiben. Einige grundlegende Dinge sollten für alle AN gelten, ohne das man dauernd alles aushandeln oder "erdulden" muss. Einen Arbeitnachweis zu führen, den die Chefin verlangt ist m.E. aber ganz klar Arbeitszeit. Seit wann können Chefs verfügen, was man in seiner Freizeit macht. Ach ich vergaß ja fast, Ausfallstunden sind für viele PI's ja auch Mitarbeiterfreizeit. Und warum sollten die letzten Einheiten am Tag anders gewertet werden als welche zwischendrin? Das macht nur für den PI. Sinn. Der MA ist da, stellt seine AK zur Verfügung. Er kann rein gar nichts für Absagen. Der MA kommt ja nicht zur Arbeit, damit er schön früh (unfreiwillig) nach Hause kann. Viele Absagen kann man nicht wirklich durch Überstunden ausgleichen.
Wann haben diese Ungerechtigkeiten endlich mal ein Ende?
schneenuss - wenn du eindeutige Aussagen zum Thema bekommst,schreib sie doch bitte mal ins Forum.
15. August 2018 11:37 # 27
Registriert seit: 09.02.2012
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 423

Geändert am 15.08.2018 15:12:00
Ich muss auch sagen, dass ich echt schockiert bin von Aussagen gewisser PIs... Ausfallzeiten sind also Mitarbeiterrisiko und dafür müssen sie Überstunden anschaufeln um dann ZWANGHAFT eher nach Hause gehen zu müssen, wenn Patienten am Ende absagen?! Nicht ernsthaft, oder? Einer der Gründe, warum ich niemals wieder in einer Praxis arbeiten würde. Der PI ist dafür verantwortlich, dass die MAs genug zu tun haben. Wenn er MAs hat, die dadurch immer wieder nichts zu tun haben, hätte er langsamer anfangen müssen, die Arbeitsstunden der MAs aufzustocken (personell falsch kalkuliert). Natürlich kann es durch Hitze immer wieder zu Ausfällen kommen. Aber ist das das Problem der MAs? Nein, sondern das des PIs. Natürlich ist das nicht angenehm. Auch einer der Gründe, weshalb ich mich nie selbständig machen würde in unserem Beruf. Das Risiko wird von einem zum anderen geschoben.

@schneenuss: "Ein Witz" kann vieles bedeuten. Was hast du denn nun bei Teilzeit (ich nehm an ca. 19 - 20Std./Woche?) im Monat brutto verdient??
Sag Menschen nicht, wie sie Dinge tun sollen. Sag ihnen was zu tun ist, und sie werden dich mit ihrem Einfallsreichtum überraschen.
16. August 2018 05:53 # 28
Registriert seit: 03.08.2018
Beiträge: 12

@motte123
Brutto 1000€ für 20Std. Es gibt schlechter bezahlte Therapeuten, aber viele umliegende Praxen zahlen wesentlich besser. Eine Freundin von mir verdient knapp 500€ mehr und hat zusätzlich einen Dienstwagen, den sie sogar privat nutzen darf.

Naja, Augen auf bei der Jobsuche. Habe mich damals einfach zu wenig informiert und habe zu schnell den Vertrag unterschrieben.
16. August 2018 06:00 # 29
Registriert seit: 03.08.2018
Beiträge: 12

@tina65

Sehe ich genauso. Das ist reinste Ausbeute. Ich lasse mir doch nicht vorschreiben, was ich in meiner Freizeit zutun habe. Auch wenn es nur um eine Viertelstunde im Monat geht. Aber gerade dann verstehe ich den Aufstand der Chefin nicht. Ist ja nicht so, dass man 2 Stunden da sitzt und Stundennachweis schreibt.
Und auch die Ausfälle am Ende eines Tages..Klar, manchmal bin ich froh, wenn ich früher gehen kann. Aber oft ist es einfach nur nervig. Dann komme ich nicht immer auf meine Stunden. Habe Anfang des Jahres Minusstunden gemacht wegen dem Mist. Da bekam ich gleich auch wieder eins auf den Deckel, dass ich mir dann eben vor vorn herein mehr Stunden in der Woche planen soll, damit Absagen kein Problem sind. Ach, und wenn dann Mal niemand absagt, mache ich Mal eben 5 Stunden mehr? Also bei manchen Menschen fragt man sich echt, wieso sie einen sozialen Beruf gewählt haben, wenn sie solche Ansichten haben und auch nicht mit sich reden lassen. Die Kollegen sind eingeschüchtert, mich bekommt sie so weit nicht. Eher kündige ich.
16. August 2018 10:10 # 30
falladar
falladar
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1376

Wenn du dich hier mit deinem Klarnamen angemeldet hast und so negativ über interne betriebliche Vorgänge schreibst, könnte es, wenn deine Chefin hier mitliest, für dich ernst werden und dir evtl. eine Abmahnung oder auch die Kündigung ins Haus stehen. Also ggf. deinen Namen ändern oder den Datenschutz einhalten.

Einen Bruttostundenlohn von 11,54 € ist wirklich nicht viel, für so manchen Ergotherapeuten in Deutschland, der nur den Mindestlohn erhält, jedoch schon ein Traum. Deine Freundin, mit einem Bruttostundenlohn von 17,31 € und Dienstwagen zur Privatnutzung, gehört da schon zu den besserverdienenden Ergotherapeuten in Deutschland. (vorausgesetzt sie arbeitet wirklich auch nur 20 Std./Woche und hat 1500,00 € Brutto) In einer Privatpraxis oder in den alten Bundesländern wie Bayern ist dies durchaus auch für eine GKV-Praxis wirtschaftlich möglich.

In einem sozialen Beruf zu arbeiten heißt nicht das man als Mitarbeiter oder Chef nicht wirtschaftlich denken darf. Beide erwirtschaften in und mit diesem Beruf ihren Lebensunterhalt. Du hast, wie ich deinen Ausführungen entnehmen kann, auch kein krankhaft ausgeprägtes Helfersyndrom. Du hast nur halt das Pech, dass deine Chefin genauso gestrickt ist wie du und jetzt krachen zwei Dickschädel aufeinander. Ich glaube, auch wenn du das Gehalt deiner Freundin hättest, würdest du so reagieren und nicht nachgeben wollen. Ist vielleicht dein Naturell.

LG falladar
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