Anzeigen:
Sie sind hier: Forum >> Ergotherapie-Forum >> Allgemeine Themen >> Ratlos nach mehrfacher Humerusfragmentfraktur

Diskussionsforum

Ratlos nach mehrfacher Humerusfragmentfraktur

Optionen:
10. August 2018 16:41 # 1
Registriert seit: 10.08.2018
Beiträge: 2

Hallo zusammen!
In den vewrgangenen 3 Monaten habe ich sehr viel recherchiert und bin u. a. auf dieses Forum hier gestoßen. Ich bin nicht sicher, ob ich mein Anliegen richtig plaziert habe, erhoffe mir dennoch die ein oder andere Antwort bzw. Erfahrungsbericht von Betroffenen.
Zu mir: Am 19. Mai diesen Jahres habe ich mir durch einen "blöden" Unfall eine 3-fache Fraktur des linken Oberarms nebst mehrfachen Absplitterungen auch im Ellbogenbereich zugezogen. Kurzum: Der Arzt sagte, dass so ziemlich alles kaputt gegangen ist, was nur kaputt gehen kann. Nach Einlieferung ins Krankenhaus spät abends wurde noch in der Nacht eine Not-OP durchgeführt, in der ein Fixateur extern angebracht wurde. 4 Tage später wurde in einer weieren OP der Fixateur entfernt und es wurde eine Doppelt-Plattenosteosynthese und Zugurtung vorgenommen. 2 Tage später habe ich mich praktisch selbst aus verschiedenen Gründen aus dem Krankenhaus entlassen. Die OP-Wunde ist riesig, auf der Rückseite des linken Arms von kurz unter der Schulter, 2-fach über den Ellenbogen und endet kurz vorm Handgelenk. Die Wundheilung verläuft jedoch sehr gut und ohne Komplikationen - bis auf die Tatsache, dass ich kurz nach dem Ziehen der Fäden eine Zecke oberhalb der OP-Wunde hatte, die letztendlich mit dem Skalpell entfernt werden musste. Aber auch dies ist gut ausgegangen. ::rolleyes:: Seit der Entlassung aus dem Krankenhaus gehe ich regelmäßig zu meinem Hausarzt, der die Wundheilung beobachtet, zu einer chirugischen Tagesklinik, wo die Heilung der Frakturen überwacht wird und natürlich zu einem Physiotherapeuten. Lymphdrainage ist nach 5 Wochen gestrichen worden, doch ich bekomme weiterhin Verordnungen für Krankengymnastik 3x wöchentlich. Klar, man muss Zuhause fleißig die Übungen machen, und ich sehe nach fast 3 Monaten auch Fortschritte, wenn auch nur kleine, aber immerhin!
Nun zu dem Problem: Die Dreier-Konstallation Chirurg - Hausarzt - Physiotherapeut. Ich reagiere stark überempfindlich auf Berührungen nahe der OP-Wunde, die Fingernägel der linken Hand wachsen viel langsamer als die der rechten gesunden Hand, die Fingerkuppen der linken Finger empfinden alles als sehr viel rauher bei Berührung und die linke Hand und die Finger sind weiterhin stark angeschwollen und auch die Schmerzen im Allgemeinen haben sich versträrkt, insbesondere in der Schulter. Der Physiotherapeut sieht darin alles Anzeichen eines beginnenden Morbus Sudeck Syndroms und rät mir dringend u. a. zu einer Ergotherapie etc. Mein Hausarzt sagt, ich soll mich nicht verrückt machen lassen, ich sei auf dem richtigen Weg. Und der Chirurg in der Tagesklink geht auf nichts ein und verschreibt mit weiter Schmerzmittel.
Was soll ich nun machen? Aiuf Anraten des Physiotherapeuten den Chirurgen wechseln oder mir eine 2. Meinung von einem Physiotherapeuten einholen? Meinem Hausharzt vertraue ich nach all den Jahren voll und ganz.
Ferner stellt sich mir die Frage, ob eine Plattenentfernung nach 6 oder mindestens 12 Monaten sinnvoll ist. Auch hier habe ich unterschiedliche Aussagen. Nebenbei bemerkt: Ich habe wahnsinnig große Angst vor einer weieren OP! ::scared::
Zumindest brauche ich mir keine große Sorgen mehr um meinen Job zu machen. ::smile:: In all den Wochen meiner Arbeitsunfähigkeit habe ich Kontakt zu meinem Chef gehalten und er rechnet mit meiner Rückkehr dieses Jahr nicht mehr. Dennoch schaue ich regelmßäig in der Firma "zu Besuch" vorbei - zum einen, um den Anschluss nicht zu verlieren und zum anderen, um so gut wie möglich zu unterstützen. Sobald ich das OK bekomme und wieder Auto fahren darf, möchte ich auch wieder zur Arbeit zurückkehren.
Nun, ich hoffe, die ein oder andere hilfreiche Antwort zu bekommen oder auch über Erfahrungen anderer Betroffener zu hören.
Gruß Pea

PS: Als Linkshänder bin ich mit der momentanen Situation doppelt gestraft!
13. August 2018 07:27 # 2
Registriert seit: 01.07.2018
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 35

hallo

ein CRPS (Morbus Sudeck) zu diagnostizieren ist auch für Ärzte Sehr schwierig, die wenigstens haben eine Ahnung!
Bei meiner Mutter haben sie 6 Monate gebraucht, obwohl es "leider" ein Bilderbuch CRPS ist.

Gerade ein Beginnender ist natürlich daher noch schwierigerer festzulegen. Zweitmeinungen sind immer gut, du solltest unbedingt schauen ob es bei dir eine Klinik gibt die auf CRPS - oder Schmerztherapie spezialisiert ist oder Eine Ergo oder Physio eine anerkannte Handtherapeuten-Ausbildung gemacht hat. --> von denen unbedingt dann die Zweitmeinung

eine Ferndiagnose ist immer schlecht zu machen ::blink::


Ich wünsche Dir trotzdem schon mal in Gute Besserung ::thumbup::
"Du hast erst verloren, wenn Du aufhörst es zu versuchen."
13. August 2018 07:31 # 3
Registriert seit: 05.02.2007
Bundesland: Bayern
Beiträge: 935

Der Physiotherapeut hat die Antwort doch schon gegeben?
2. Arztmeinung. Facharzt!
13. August 2018 08:36 # 4
Registriert seit: 22.11.2016
Beiträge: 47

Schließe mich meinen Vorrednern an. Wenn ich als Therapeut, egal ob Ergo oder Physio der Meinung bin, dass da in irgend einer Form eine gestörte Heilung ( das Kind beim Namen dürfen wir eigentlich Patienten gegenüber gar nicht nennen, aber egal) vorliegt, schicke ich den Patienten aber nicht einfach so weg, sondern behandle entsprechend, denn schaden kann das überhaupt nicht, eher das Gegenteil. Eine zweite Meinung einholen kann man nebenbei dennoch und sollte man schon allein wegen der eventuellen Diagnosestellung. Und wenn dein Physio nicht in der Lage ist, entsprechend zu behandeln ( vegetativ von der BWS her!!, Sensitraining, eventuell Spiegeltherapie...) dann solltest du dich vlt auch nach einem anderen Therapeuten, wie schon oben geschrieben wurde, umsehen. Dein Weg ist lang, in der Tat, aber das was du brauchst, ist eine kompakte und zeitintensive Therapie ( im übrigen vlt auch die Hinzunahme eines Schmerztherapeuten) . Und dafür braucht es die Diagnose, damit der Arzt länger und mehr verschreiben kann. Und solange du diese vegetativen Wundheilungsstörungen hast, sollte nicht operiert werden.
Viel Erfolg und gute Besserung!
www.handakademie.de
13. August 2018 10:12 # 5
Registriert seit: 05.02.2007
Bundesland: Bayern
Beiträge: 935

Man weiß nicht, wie der Physio arbeitet. Er/sie handelt völlig richtig, indem er/sie auf den Arzt verweist.
Wir dürfen diese Diagnose nicht stellen, nur vermuten.
Es muß erst abgeklärt werden, ob eine andere Ursache hinter den Problemen steckt.
Daher ab zum Arzt. Zweitmeinung einholen. U:U: weitere Untersuchungen durchführen lassen.
Therapeutenwechsel finde ich noch nicht angezeigt, das tut dem Kollegen Unrecht.
14. August 2018 19:06 # 6
Registriert seit: 10.08.2018
Beiträge: 2

Zunächst möchte ich mich für die vielen hilfreichen Antworten ganz herzlich bedanken!
Ich bin nun bemüht, eine zweite Meinung einzuholen. Mein Physiotherapeut hat gestern versucht, bei einem Schmerztherapeuten, der erfahren mit dem Syndrom ist, einen Termin zu vereinbaren. Leider ist er aufgrund der Urlaubszeit und mangelnder Kapazitäten abgeblockt worden. Ich selber hatte leider auch keinen Erfolg, um einen Termin bei einem anderen Facharzt zu bekommen. Ist schon frustrierend! Ich werde jedoch nicht aufgeben und auch nochmal mit meinem Hausarzt Rücksprache nehmen. Außerdem habe ich einen Ansprechpartner beim Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales herstellen können. Vielleicht hilft das weiter. Bis dass sich diesbezüglich etwas tut, werde ich fleißig die Übungen Zuhause machen und hoffe, irgendwann wieder schmerzfrei zu sein, ganz normal meiner Arbeit nachgehen zu können und auch wieder Auto fahren zu dürfen.
Gruß, Peas
15. August 2018 06:31 # 7
Registriert seit: 05.02.2007
Bundesland: Bayern
Beiträge: 935

Über den Hausarzt gehen Termine beim Facharzt normalerweise schneller.
Ansonsten noch über: http://www.kbv.de/html/terminservicestellen.php
Nicht locker lassen.
Grüße,
Andrea
Optionen:

nach oben scrollen