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Gehalt als Ergo ungenügend?

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23. Oktober 2018 20:57 # 1
TabeaBail
TabeaBail
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 6

Hallo zusammen!
Schon mal vorab ich bin neu hier deshalb entschuldige ich mich schon mal falls ich irgendwelche Regeln o.Ä. nicht beachtet habe.

Ich habe dieses Jahr mit der Ausbildung zur Ergo angefangen, ich bin aber leider echt skeptisch geworden, ob es wirklich das ist was ich machen möchte, weil mir (bitte nicht falsch verstehen) Geld schon wichtig ist.

Ich wäre euch wirklich dankbar wenn ihr mir eine Info darüber geben könntet was ihr Netto so verdient bzw. was ihr mittlerweile als angemessen hält.

Und noch eine Frage: Denkt ihr die Bezahlung wird sich in den kommenden Jahren noch verbessern?

Danke für alle Antworten!
LG
24. Oktober 2018 07:47 # 2
Registriert seit: 01.07.2018
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 35

herzlich Willkommen :)

Gehaltsfragen können schnell zu Streitthemen werden ;)
Die Gehälter unterscheiden sich je nach Fachgebiet, Anstellung und Bundesland schon sehr stark voneinander.
Da aber auch die Anzahl an Nachwuchs deutlich zurückgeht, sollten sich langsam die Gehälter nach Oben bewegen. Aber wie es immer so schön ist, schnell geht so etwas sowieso nicht.
Ich verdiene in Sachsen-Anhalt, private Krankenhausgesellschaft (Zeitarbetisfirma ::mad:: ) knapp 12€/h (Brutto)
--> zum Glück habe ich keine Kinder und mein Freund verdient sehr gut !

In Sachsen-Anhalt gut bezahlte Jobs zu finden ist z.B.: nicht sooo leicht. Dafür sind die Mieten hier etwas billiger.
"Du hast erst verloren, wenn Du aufhörst es zu versuchen."
24. Oktober 2018 09:39 # 3
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 1188

Du kannst dich nach dem TVÖD richten. Daran sollte sich das Gehalt überall orientieren.
Dort ist es genau aufgeschlüsselt was man als Ergotherapeut verdient.
So nebenbei aus Verdienstgründen in einen Sozialen Bereich zu gehen ist schon sehr blauäugig.
25. Oktober 2018 13:21 # 4
Registriert seit: 18.09.2002
Beiträge: 6

Hallo liebe Tabea,

ABSOLUT ungenügend.
Nicht umsonst ist laut Apothekenumschau vom 1.März 2018 inzwischen schon jeder vierte Therapeut aus seinem Job ausgestiegen, Tendenz steigend.
Aus meiner Ausbildungsklasse von früher arbeitet auch fast niemand mehr in diesem Job.

45% liegen die Löhne in Heilberufen unter dem Bundesdurchschnitt. Selbst wenn einem Geld nicht so wichtig ist, stellt man fest dass man es zum Leben braucht. Als Mutter von drei Kindern ist es mir unmöglich mit den beschissenen Gehalt durchzukommen und ich rate von Herzem jeden davon ab sich für diesen Beruf zu entscheiden solange sich nichts getan hat, wenn ich ihn auch nach wie vor toll finde.

Nach 13 Jahren Berufserfahrung kann ich sagen dass so gut wie niemand nach TVÖD zahlt- die Realität liegt knapp über dem Mindestlohn.
Meine beste Bezahlung waren bei 38,5 Stunden 2200€ Brutto, das kam mir nach der Ausbildung und nach dem Taschengeld meiner Eltern natürlich viel vor. Da hatte ich auch noch keine Familie, ich hatte andere Ansprüche und die Mieten waren noch nicht so hoch. Und man muss auch dazu sagen meist gibt es keine Steigerung im Gehalt, wenn man nicht nach Tarif bezahlt wird. Ich würde sagen mit einem Stundenlohn von 12€ kann man sich in der Ergotherapie schon glücklich schätzen.

Ich würde gerne sagen wie sehr es mich erfüllt in einem sozialen Job zu arbeiten, aber wenn man selbst auf der Strecke bleibt frustriert es einen irgendwann nur noch.Damals hat mich das nicht interessiert was ich verdienen werde.blauäugig wie roo22geschrieben hat. Ich habe viel zu spät die Augen geöffnet.

Wenn Dir Geld wichtig bist bist Du auf jeden Fall im falschen Job gelandet.

Alles Liebe!
Nora


25. Oktober 2018 17:00 # 5
Registriert seit: 03.01.2011
Beiträge: 383

Geändert am 25.10.2018 17:11:00
Hmm... also ich muss sagen, ich komme mit meinem Geld aus (allerdings hab ich auch noch keine Kinder und kann Vollzeit arbeiten). Es ist nicht die Welt (wenn ich manchmal andere Gehälter (andere Branchen) höre, denk ich auch oft "was ist das bekloppt, mein Job ist deutlich stressiger, ich hab keine Zeit zwischendurch im Internet zu surfen und Kaffee zu trinken"), aber man kann davon leben und jetzt auch nicht mega schlecht, aber natürlich auch nicht mega gut. vielleicht bin ich auch ein Mensch mit nicht all zu hohen finanziellen Ansprüchen. ich verdiene aber wohl im Verhältnis zu manchen anderen Therapeuten auch nen relativ guten Stundenlohn (für Praxen) von demnächst 15€ (aber auch in leitender Funktion)
Es ist ja wirklich immer die Frage, was empfindet man als viel, was glaubt man zu brauchen.
Generell halte ich Ergotherapie für einen Job, den man wirklich lieben muss, sonst stehen der Aufwand und der Stress auf keinen Fall im Verhältnis zur Bezahlung. Es kommt aber natürlich auch ganz auf den Bereich an, in dem man später arbeitet, Praxen habens da natürlich schwer.
Derzeit werden uns ja Versprechungen gemacht hinsichtlich Veränderungen in diesem Bereich, aber bis das wirklich spührbar unten beim Angestellten Therapeut ankommt, wird sicher noch einige Zeit dauern.
Du kannst ja mal etwas im Forum stöbern. vor etwa 1/2-1 Jahr habs einen großen Thread mit einer aktuellen Umfrage inkl Ergebnisse zum Thema Gehälter. Um dir mal einen Überblick zu verschaffen.
Ob dieses Gehalt für dich genug ist oder nicht, musst du wohl selbst entscheinden
25. Oktober 2018 17:18 # 6
Registriert seit: 03.01.2011
Beiträge: 383

ich seh gerade, die umfrage war doch schon vor 1 1/2 Jahren
https://www.ergotherapie.de/foren/topic.aspx?id=27915&pg=1&page=2
26. Oktober 2018 10:04 # 7
Registriert seit: 01.05.2014
Beiträge: 5

Hallo Tabea,

Ja das Gehalt ist im Vergleich zu anderen Berufen natürlich zu wenig, ABER und jetzt kommt wahrscheinlich die große Hasswelle, ich finde für diesen Job den Ergotherapeuten machen ist es nicht ungenügend Bzw sogar angemessen.
Ich halte mich für überbezahlt wenn ich ehrlich bin, ich verdiene etwas über dem marktüblichen Verdienst.

Lg
26. Oktober 2018 10:34 # 8
Registriert seit: 05.10.2011
Bundesland: Hamburg
Beiträge: 719

Geändert am 26.10.2018 10:42:00
Zitat / Marlenb hat geschrieben:
Hallo Tabea,
Ja das Gehalt ist im Vergleich zu anderen Berufen natürlich zu wenig, ABER und jetzt kommt wahrscheinlich die große Hasswelle, ich finde für diesen Job den Ergotherapeuten machen ist es nicht ungenügend Bzw sogar angemessen.
Ich halte mich für überbezahlt wenn ich ehrlich bin, ich verdiene etwas über dem marktüblichen Verdienst.
Lg


Meinst Du damit 2200 Euro brutto für 38,5 Stunden? Vielleicht hilft es ja konkreter zu sein, bevor die Welle los schwappt.

Als angestellte Praxisleitung mit 5 Mitarbeiterinnen lag mein Gehalt 2005 mal mit allen Nebenleistungen bei knapp 3100€ brutto, 1993 - in meinem 2 Berufsjahr in einem Therapiezentrum waren es mal knapp 5000 DM - also ca. 2500€

Das hielt ich für angemessen.

Für Berufsanfänger die selbstständig einen Haushalt führen wollen (oder müssen) halte ich ein Einstiegsgehalt von mehr als 2500 Euro für nötig, wer 10 Jahre Berufserfahrung mitbringt sollte mMn nicht unter 2900 Euro bekommen..

So und nach dem ich mal Dein Profil angeschaut habe, sieht es ja so aus, das Du seit ca. 2017 Deine Ausbildung beendet hast. Da frage ich mich natürlich noch, wie Du zu der Einschätzung gelangen konntest, welches Gehalt für den Job den Ergotherapeuten machen angemessen ist?

Außerdem frage ich mich, warum Du ausgerechnet bei diesem Thema, einen Beitrag erstelltst, der seit 2014 genau das zweite Thema ist, an dem Du DIch beteiligst?
ergoSystemisch - Systemisches Arbeiten in der Ergotherapie

Informationen gibt es hier: https://www.ergoSystemisch.de
26. Oktober 2018 12:53 # 9
Registriert seit: 01.05.2014
Beiträge: 5

Hallo,

Ich verdiene 2500 brutto für 39 Stunden und habe alleine eine Wohnung zu halten.

Für mich PERSÖNLICH habe ich in den letzten 4 Jahren wo ich fast alle Bereiche der ET kennengelernt habe und Praktika gemacht habe oder gearbeitet habe festgestellt, dass die Arbeit doch sehr unterfordernd sein kann.
Egal in wo ich war (Praxen, Krankenhaus, Werkstätten) spürte ich so schnell Unterforderung und Langeweile und das das stressigste an dem Beruf die Langeweile ist. Alles was man mir zeigte und was ich lernte kann entweder eine andere Berufsgruppe besser oder aber dafür brauch man keine 3 jährige teure Ausbildung.
Mir ist bewusst , das ich ziemlich alleine mit der Meinung da stehe aber vielleicht lerne ich ja auch mal was anderes kennen;)

Achso und ob das mein zweiter oder 200 Eintrag ist, hat hier gar nichts zur Sache. Ich wurde einfach gerade auf dieses Thema aufmerksam weil ich das Thema Gehalt für Therapeuten ja öfters höre und ich einfach verwundert bin warum sich viele beschweren. MEINE Erfahrung zeigt : für den Job verdiene ich auf jeden Fall angemessen.
Ich habe vor allen anderen Berufsgruppen viel mehr Respekt und finde zum Beispiel das die Reinigungskräfte in unserem Krankenhaus viel zu unterbezahlt sind, weil die wirklich was leisten.
26. Oktober 2018 14:01 # 10
Registriert seit: 01.07.2018
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 35

Marlenb:
Was unterfordert dich an Ergotherapie? Die Anzahl an Therapieeinheiten, heißt zu wenige Patienten am Tag oder allgemein die Behandlung.

Also ich langweile mich nur wenn ich zu wenige Patienten habe ::blush:: aber dann lese ich Fachbücher oder erarbeite für mich eine Behandlungsleitlinie.
Wenn ich zum Beispiel Patienten habe die z.B.: nach einem Schlaganfall nur wenig oder keine Einschränkungen haben, komme ich gerne mit den Patienten ins Gespräch. Gerade ältere Patienten können super Geschichten von früher erzählen und das ist oft sehr Spannend und beeindruckend.
Viele Patienten merken auch, wenn es dem Therapeuten nicht gut geht oder er sich langweilt, ich selber würde das persönlich auch nicht toll finden. Da man ja doch gleich denkt, der gibt sich mit mir ja keine Mühe bzw ich nerve ihn ode rich bin ein hoffnungsloser Fall --> meine Erfahrung.

Wenn du aber das Gefühl hast du bist unterforderst oder langweilst dich, dann solltest du dir aber mal Gedanken über deine Arbeitsweise, Organisation oder allg. die Berufswahl machen. Den z.B.: gerade in der Neurologie, akut Bereich ist es doch sehr sehr spannend, finde ich persönlich halt. Ich kenne wenige Ergos in Praxen die sich langweilen, da meist zu viele Termine hintereinander liegen, so das man schnell in >Termindruck verfällt.
"Du hast erst verloren, wenn Du aufhörst es zu versuchen."
26. Oktober 2018 14:57 # 11
falladar
falladar
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1376

Geändert am 11.12.2018 16:34:00
::smile::
LG falladar
26. Oktober 2018 15:33 # 12
Registriert seit: 23.02.2009
Bundesland: Hessen
Beiträge: 135

Ich werde nach TVÖD bezahlt. E9, Stufe 4. Das ist in meinem Betrieb das Maximum, was nach >10 Jahren Berufserfahrung und >10 Jahren Betriebszugehörigkeit ohne Leitungsfunktion erreichbar ist. Nun muss jeder für sich entscheiden, ob dass zur Erreichung der persönlichen Ziele/Wünsche ausreichend ist, oder nicht.
26. Oktober 2018 16:23 # 13
Sina12
Sina12
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 121

Zitat / NOLI hat geschrieben:


Nach 13 Jahren Berufserfahrung kann ich sagen dass so gut wie niemand nach TVÖD zahlt- die Realität liegt knapp über dem Mindestlohn.
Meine beste Bezahlung waren bei 38,5 Stunden 2200€ Brutto, das kam mir nach der Ausbildung und nach dem Taschengeld meiner Eltern natürlich viel vor. Da hatte ich auch noch keine Familie, ich hatte andere Ansprüche und die Mieten waren noch nicht so hoch. Und man muss auch dazu sagen meist gibt es keine Steigerung im Gehalt, wenn man nicht nach Tarif bezahlt wird. Ich würde sagen mit einem Stundenlohn von 12€ kann man sich in der Ergotherapie schon glücklich schätzen.

Wo ist hier der Like-Button??

Ich habe aus diesem Grund schon mehrere junge Leute erfolgreich von diesem Beruf abhalten können. ::blush::

Und auf Gehaltsvergleiche mit Männern würde ich mich auch prinzipiell hier nicht einlassen.

LG
26. Oktober 2018 20:02 # 14
Registriert seit: 03.01.2011
Beiträge: 383

Du warst in einer Praxis in der langeweile aufkommt? Wo findet man denn die?
Ich komme kaum dazu ne vernünftige Pause zu machen oder mal einen Klienten anzurufen, um einen Termin zu verschieben oder Leute zurückzurufen die auf dem AB gesprochen haben. Es kommt ein Klient auf den andreren, Luft dazwischen hab ich nur bei Ausfällen (die erstmal versucht werden zu füllen mit anderen Klienten,ansonsten ist genug Büroarbeit da), bei Hausbesuchen (da fahr ich von A nach B hab also die Autofahrt dazwischen, die es mir zumindest kurzfristig erlaubt mehr oder minder abzuschalten, wobei man in der Regel ja doch über die Therapie davor oder die danach nachdenkt) oder eben Pause.
Und langweile während man mit dem Klienten arbeitet, davon kann ich jetzt auch nicht sprechen. Würde es auch als fatal enstufen, wenn mich das langweilen würde, denn dann sollte man sich vielleicht mal was neues überlegen und nicht nur sein Programm abspulen wie man das immer tut.
Es mag Felder und Bereiche geben, wo man durchaus etwas mehr Luft und weniger Stress hat in der Ergo, aber mich wundert wirklich, dass jemand so darüber sprechen kann, der sagt er war schon in allen Bereichen. (wobei ich mich auch Frage, ob ein Praktikum da so zu vergleichen ist, denn da sitzt man ja doch das ein oder andere mal mehr daneben und muss nicht jede einzelne Therapie planen und sich überlegen wie man vorgeht). Das was man gelernt hat in der Ausbildung, ja das ist wirklich nicht die Welt. Gerade deswegen hab ich mich am Anfang eher überfordert gefühlt, da ich den Klienten ja auch helfen will und mich nicht gut genug gefühlt hab. Das heißt es Bedarf weitere Fortbildungen, Eigenarbeit zu Hause usw. Ich glaube das man, wenn man so darüber redet, wirklich im falschen Beruf gelandet ist, denn in diesen Beruf muss man Herzblut stecken. Wer sich da nach 1 Jahr langweilt, scheint da nicht am richtigen Platz zu sein.
27. Oktober 2018 14:55 # 15
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1243

Burn out statt Langeweile kenne ich.
Selbst in der Praxis, wenn mehrere Patienten ausfallen, habe ich noch keine Langeweile gehabt.
Im Gegenteil kenne ich es nur so, dass es gut ist einmal Zeit zu haben, um Behandlungen langfristiger zu planen, Akten zu sichten, Fachliteratur zu studieren, Materialien zu ordnen, zu bestellen oder zu erstellen.
Es fehlt eher an Zeit für Arzt-, Erzieher-, Lehrer- und Elterngespräche.
Überbezahlt gefühlt habe ich mich in diesem Beruf noch nie. Angemessen schon mal, auf einer Stelle, die in einer Maßnahme nach Sozialpädgehalt bezahlt wurde.
Ich bin alleinstehend, aber irgendwelche Extras waren normalerweise nicht drin.

Schönes Wochenende
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