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Empfehlung äußern - wie?

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30. Oktober 2018 22:57 # 1
Registriert seit: 23.09.2018
Beiträge: 96

Hallo!

Ich habe momentan ein Kind in Therapie, das aus meiner Sicht, Symptome zeigt, die genauerer medizinischer und oder psychologischer Abklärung bedürfen (Hyperaktivität, Konzentrationsschwäche, Impulsivität, ich glaube ihr kennt euch aus). Die Eltern des Kindes haben von der Erzieherin im Kindergarten Ergotherapie empfohlen bekommen und waren nur bei einer praktischen Ärztin um sich wegen "reduzierter Konzentration und Körperspannung" Ergotherapie verschreiben zu lassen (bin aus Österreich).

Bis vor kurzem sahen die Eltern gar keinen Handlungsbedarf bei ihrem Kind - inzwischen haben sie sich immerhin von Ergotherapie überzeugen lassen. Und ich sehe da einiges an Handlungsbedarf, nämlich im Hinblick auf die Einschulung nächstes Jahr. Und wenn man den Alltag mit den Eltern bespricht, gibt es dann doch ein paar Situationen, mit denen die Eltern überfordert sind.

Nun meine Frage: Soll ich den Eltern sagen, dass ihr Kind mal von einem Kinder- und Jugendpsychiater anschauen lassen sollten? Oder besser von einem Psychologen?

Und: Ich will sie nicht erschrecken mit dieser Empfehlung. Hat jemand eine Idee, wie ich ihnen möglichst schonend beibringen kann, dass da eine Abklärung nötig ist? ::unsure::
31. Oktober 2018 09:59 # 2
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1243

Hallo,
hier würde ich einen Termin im SPZ empfehlen. Ich weiß nicht, was dem in Österreich entspricht.
SPZ - Sozialpädiatrisches Zentrum
Ein Kinderarzt wäre sicher für das Kind angemessener als ein praktischer Arzt.
Gibt es in Österreich keine vorgeschriebenen regelmäßigen Untersuchungen beim Kinderarzt?
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
31. Oktober 2018 10:02 # 3
Registriert seit: 15.03.2003
Beiträge: 944

Hallo,
du musst sie anregen, mit anderen Gleichaltrigen zu vergleichen... wenigstens genauer zu beobachten, wenn er mit anderen spielt. Wenn sie dann ehrlich zu sich selbst sind, und es wirklich auffällig ist, sagen sie es dir, dann kannst du das bestätigen und weiterverweisen..... oder einen Beobachtungsbogen nehmen und da ein "normales" Kind mit einer Farbe eintragen und das gleiche mit diesem Kind machen.... eine Filmsequenz von zwei Kindern in ein und dem selben Spiel tuts auch....
das ist nicht immer leicht, und es gibt auch Eltern die nicht sehen wollen, weil das Kind schon immer so ist... die gucken nicht über den Tellerrand. Bisschen Feingefühl und das klappt schon.
LG::smile::
"Die Kunst ist, den Kindern alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel zu machen."
John Locke
31. Oktober 2018 20:50 # 4
Registriert seit: 23.09.2018
Beiträge: 96

Danke für die Tipps! ::smile::
6. November 2018 00:15 # 5
Registriert seit: 11.07.2003
Beiträge: 326

Nimm dir die Zeit, dass Kind und die Eltern kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen. Nach einer tiefgehenden ergotherapeutischen Befundung wirst du einen guten Blick für das Kind haben, denk hierbei auch an Stärken, Ressourcen und andere positive Dinge. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Eltern es immer sehr zu schätzen wissen, wenn ich ihr Kind "kenne" und es wirklich beschreibe und wahrnehme, wie es ist. Du kannst nach deinen Beschreibungen auch fragen, ob sie Beispiele aus dem Alltag haben, bei denen es ähnlich oder vielleicht ganz anders ist. Ich hatte tatsächlich noch nie Eltern, die dies nicht so gesehen haben.

Alles Gute! Berichte doch mal, wie es gelaufen ist.
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