Hallo Leute,
Ich habe Fragen zu einer Handpatientin: Sie ist 16 Jahre und im Mai diesen Jahres beim Fußballspielen gestürzt und hat sich dabei die Handwurzel der linken Hand gebrochen (hat sich allerdings erst durch ein MRT herausgestellt, dass das Triquetrum gebrochen war, auf dem ersten Röntgenbild war das wohl nicht zu sehen. Es war wohl auch nicht immer ganz klar, ob vielleicht doch das Hamatum gebrochen sei, erzählt die Mutter.). Sie ist mittlerweile bei einem Handchirurgen in Behandlung. Erst wurde das Hangelenk nur mit einer Schiene für 2 Wochen ruhig gestellt und weil sie danach immer noch Schmerzen und einen tauben kleinen Finger hatte, dann teilweise getaped. Nach der Feststellung des Bruchs wurde sie gegipst, 6 Wochen lang. Im Gips hatte sie keine Schmerzen und auch keinen tauben kleinen Finger. Nach der Gipsabnahme kam sie zu mir, wieder mit Schmerzen und einem tauben, kleinen Finger.
Sie hat Schmerzen bei der Dorsalextension (dabei zeigt sie eher auf das Lunatum, das Gleiten des Triquetrums nach volar hat den Schmerz nicht verändert, zum Gleiten vom Lunatum bin ich noch nicht gekommen), die Dorsalextension ist sowohl aktiv als auch passiv eingeschränkt (aktiv gehen ca. 30 Grad, passiv nicht viel weiter). Durch Traktion in Extension ließ der Schmerz beim aktiven Bewegen etwas nach, durch Gleiten nach volar noch ein bisschen. Die Palmarflexion ist nicht eingeschränkt, genauso wenig wie die Radialabduktion. Schmerzhaft eingeschränkt ist auch die Ulnarabduktion (ca. 15 Grad, passiv ca. 18 Grad, dabei zeigt sie auf das Triquetrum und auch auf das TFCC). Supination und Pronation sind nicht schmerzhaft und nicht eingeschränkt.
Im Alltag merkt sie die Schmerzen schon bei leichten Wink-Bewegungen und immer, wenn sie sich mit dem Handgelenk abstützt (auch schon beim Aufstehen z.B. vom Sofa) und bei allen Tätigkeiten, bei denen sie das Handgelenk nach ulnar bewegt. Sie ist Rechsthänderin.
Sie hat eine leichte Schwellung palmar am unteren Teil des Kleinfingerballens. Durch ein kühles Rapsbad ließ das taube Gefühl leicht nach (könnte hier vielleicht ein Lodge-de-Guyon-Syndrom vorliegen?)
Der Grindingtest in Supination war schmerzhaft am TFCC, der in Pronation nicht.
Beim Überprüfen der Gleitbewegung vom Triquetrum und seiner angrenzenden Handwurzelknochen war nur das Gleiten zwischen Triquetrum und Lunatum schmerzhaft.
Den 10er Test würde ich das nächste Mal machen.
Mir ist die Ursache der Schmerzen nicht ganz klar
? Kapsel? Bänder? Welche Behandlung könnt ihr mir empfehlen (weiter Traktion oder gezieltes Gleiten)? Könnte das palmarseitige TFCC lädiert sein? Bezüglich des tauben Gefühls: Ich würde es weiter mit Kälte probieren und durch Mobilisation der Weichteile und Dehnen bzw. Tonus senkende Maßnahmen.
Was könnt ihr mir raten? Wer hat Erfahrungen in der Behandlung einer Triquetrumfraktur mit derartigen, langwierigen Komplikationen?
Über eure Hilfe würde ich mich riesig freuen
Viele Grüße Klausman