Anzeigen:
Sie sind hier: Forum >> Existenzgründung >> Ergotherapie und Mondtänzerinnen

Diskussionsforum

Ergotherapie und Mondtänzerinnen

Optionen:
11. Januar 2019 15:45 # 1
Registriert seit: 11.01.2019
Beiträge: 2

Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich spiele mit dem Gedanken eine eigene Praxis zu gründen und freue mich sehr über hilfreiche Tips und Informationen im Allgemeinen und im Speziellen habe ich auch noch einige Fragen :

1. Kann ich meine Praxis nur auf psychisch-funktionelle Beahndlungsverfahren und Prävention spezialisieren ?

2. Ich würde gerne neben den ergotherapeutischen Angeboten auch noch Formate für Privatzahler anbieten wie z.B das Mondtänzerinnen Projekt, was ein Initiationsritual für Mädchen darstellt, oder Yogaklasssen und Mondkreise. Was gibt es dabei zu beachten? Muss ich z.B eine doppelte Buchführung für das Finanzamt vorlegen ?

3.Ich plane zwei Ergotherapeut/innen anzustellen und würde entsprechend auch schon gleich zu Anfang einen geeignet großen Raum mieten ... der allerdings sehr teuer ist... wie lange Dauert es eurer Erfahrug nach bis die Praxis so gut läuft, dass man anstellen kann? Und wie überbrückt man finanziell die Zwischenzeit? Ich habe kein Privatvermögen und müsste mir alles von der Bank leihen.

Vielen Dank schon mal falls eine oder gar alle meiner Fragen beantwortet.

Ich sende euch liebe Grüße aus Berlin

Milena


11. Januar 2019 17:34 # 2
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1247

Hallo,
ein Existenzgründerseminar ist zu empfehlen, da bekommst du viele notwendige Informationen.
Und schau Dir doch erst einmal die Zulassungsbedingungen an, ein großer Raum reicht nicht.
Wenn du dich spezialisieren willst, solltest du schon die nötigen Verbindungen zu bestehenden Institutionen, ärzten und Einrichtungen haben, um Klienten auquirieren zu können.
Um 2 Therapeuten einzustellen muss du schon für jede so an die 40 Patienten haben, und die in nur einer Patientengruppe zu bekommen und das noch in Berlin, scheint mir schwierig zu sein.
Du solltest schon Geld für das Leben und den Unterhalt der Praxis in den ersten 6 Monaten haben oder Sicherheiten für einen fetten Kredit.
Aber als Esoterikerin stehen dir vielleicht noch andere Möglichkeiten zur Verfügung.

Gutgehn
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
11. Januar 2019 18:46 # 3
falladar
falladar
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1376

@rapor

Wenn sogar die Krankenkassen 2018 die Kosten von 180,-€ größtenteils übernehmen, dann solltest du Milena nicht einfach nur als "Esoterikerin" abstempeln. Das "Mondtänzerinnen Projekt" könnte durchaus ein einträgliches Zusatzangebot sein. (385,- dieses Jahr für 4 Tage) Kritisch würde ich eher sehen, dass das Angebot an 10-jährige Mädchen geht.

"Wenn 10 jährige Mädchen mir beim Kinderyoga anvertrauen, dass ihr Neujahres Vorsatz für 2019 „Abnehmen“ ist und sie eine gute Methode gefunden haben, um Kalorien zu zählen, dann ist es definitiv an der Zeit |Werbung|für das Mondtänzerinnen Projekt zu machen!"
Quelle: https://www.facebook.com/MilenaMondtaenzerin/

Aber da sollten die Eltern in die Verantwortung genommen werden.


@Mondtänzerin

Eine GKV-Zulassung gibt es nur für alle Fachbereiche und nur für alle GKV-en zusammen. Also sind auch alle Anforderungen für eine GKV-Zulassung zu erfüllen, egal ob der Praxisschwerpunkt später nur in einem Fachbereich liegen wird.

Bezüglich Buchhaltung solltest du dich mit deinem Steuerberater zusammensetzen. Grundsätzlich ist keine "Doppelte Buchführung" notwendig.

Es gibt keine pauschale Antwort auf deine 3. Frage. Du willst nur in einer sehr begrenzten Nische mit einem sehr speziellen Angebot und Klientel arbeiten. Das macht deine Aquise deutlich schwerer. Du mußt deine Patienten und Klienten, sowie Ärzte und ggf. Krankenkassen/-versicherungen von deinen Methoden überzeugen. Negative Erfahrungen und Bewertungen können dich, bei diesem sehr speziellen und eingeschränkten Angebot, schnell in eine finanzielle Notlage bringen. Du bietest das "Mondtänzerinnen Projekt, was ein Initiationsritual für Mädchen darstellt, oder Yogaklasssen und Mondkreise" ja jetzt auch schon an. Aus diesem Fundus/Erfahrungsschatz kannst du selbst am ehesten ableiten wie deine Angebote bei deinen Teilnehmern ankommen und wie groß die Konkurrenz ist.

Vielleicht wird die Patientenaquise nicht das Problem sein. Eher könntest du Schwierigkeiten haben zu dir passendes, oder überhaupt Personal/Mitarbeiter zu finden. Du solltest deine Selbständigkeit so planen, dass du ggf. die laufenden Kosten der Praxis auch allein bestreiten kannst und mind. für die ersten 6 bis 9 Monate; privat und beruflich; alle Kosten vorfinanziert sind.

LG ergonosis
11. Januar 2019 19:34 # 4
Registriert seit: 11.01.2019
Beiträge: 2

Lieber @Rapor und liebe @ergonosis vielen Dank für die Antwort. Das hat mir schon mal weitergeholfen...

der “Raum” besteht aus einem sehr großen Raum den ich auch für Yogaklassen etc. nutzen würde und aus zwei weiteren angeschlossenen Räumen, die auch den Anforderungen der GKV entsprechen.

Ich würde natürlich auch ansonsten allen Bestimmungen nachkommen,::thumbup:: was das Equipment angeht etc. nur dann nach der Zulassung eventuell eben den Focus nochmal anders setzen. Ist schonmal gut zu hören, dass dies grundsätzlich kein Problem ist.

Also danke nochmal und liebe Grüße

Milena
13. Januar 2019 11:01 # 5
Sina12
Sina12
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 121

Beim Gesundwerden bekommt man gleich ne Portion Okkultismus mit dazu... Super, dann bleibts ja ein Kreislauf mit den Patienten und sie kommen gewiss wieder ;)
14. Januar 2019 11:27 # 6
Registriert seit: 09.02.2012
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 423

Geändert am 14.01.2019 11:27:00
@Sina12: Esoterik ist nichts schlimmes, bzw. genauso schlimm wie der heute immer noch zu stark verbreitete Katholizismus. ::tongue:: Allerding wird bei Ersterem niemand irgendwo reingepresst, wo er nicht hinmöchte und auch niemand mit Weihwasser verteufelt. Wie kommst du auf Okkultismus? ::biggrin::

Yoga ist grundsätzlich erst mal eine gute Einnahmequelle, weil das Gesundheitsbewusstsein zum Glück immer mehr wächst. Das wir ja auch schon durch die KK bezuschusst. Der Ernährungsbereich wäre noch eine gute Alternative (Vegetarisch, Vegan, Lowcarb etc.). Man könnte schauen, ob es Verbindungen mit Praxen geben könnte, die Bioresonanz anbieten.
Kritischer sehe ich allerdings den Hype über die (a)sozialen Medien (Insta, FB etc.). Sowas sollte auch ohne gehen. DAS ist für mich mittlerweile der neuzeitliche Okkultismus. ::thumbup::
Sag Menschen nicht, wie sie Dinge tun sollen. Sag ihnen was zu tun ist, und sie werden dich mit ihrem Einfallsreichtum überraschen.
14. Januar 2019 21:00 # 7
Registriert seit: 06.05.2011
Beiträge: 237

@Motte123
ich habe nicht gegen Esoterik und nichts gegen Katholizismus, aber beides sollte meiner Meinung nach nicht in Verbindung mit einer Ergotherapiepraxis stehen.

Ich bin Ergotherapeutin, keine Basteltante, keine schlecht ausgebildete Physio, keine Ernährungsexpertin und keine Schwingungs-gefühls-Heilerin.
Ich arbeite betätigungszentriert, klientenzentriert und auch wissenschaftlich. Ergotherapie hat genug zu bieten!
18. Januar 2019 18:04 # 8
Registriert seit: 09.02.2012
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 423

Geändert am 18.01.2019 18:05:00
@Sina: Und was war dann der Knotenpunkt zu Okkultismus? ::blink::

Sie kann doch für Privatzahler anbieten was sie möchte. Es gibt genug Patienten, die eben esoterisch angehaucht sind. Wenn es ihnen hilft, warum nicht?! Allerdings sollte sie damit transparent und offen umgehen, was "Mondkreise" etc. sind.

Eine ehem. Arbeitskollegin war auch sehr esoterisch drauf. Sie war sehr ausgeglichen, hatte eine Fortbildung in Tanz- und Musiktherapie und arbeitete hauptsächlich mit Kindern. Ich habe nie bemerkt, dass sie von irgendjemandem nicht ernst genommen wurde. Sie hat sich nicht komplett darauf gestürzt, sondern diese Bereiche mit der Ergotherapie verbunden. Das geht doch. Und mit Basteln hat das doch gar nichts zu tun. Meines Wissens nach geht es um die Körperwahrnehmung und die ist wichtiger den je in unserer heutigen Sitzgesellschaft.
Nicht jeder möchte wissenschaftlich arbeiten und auch nicht jeder Patient wissenschaftlich "bearbeitet werden". Denn die ist meistens sehr "kalt".
Sag Menschen nicht, wie sie Dinge tun sollen. Sag ihnen was zu tun ist, und sie werden dich mit ihrem Einfallsreichtum überraschen.
19. Januar 2019 15:13 # 9
Sina12
Sina12
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 121

Ich entschuldige mich für meine Spitzfindigkeit, sehr heikles Thema.
Der Laden wird brummen. Die Leute sind randvoll von Konsum, Schnelllebigkeit usw. da tut ein bisschen Esoterik gut. Ich warne trotzdem davor. Man sollte sich schon genau überlegen, auf welche Geister man sich einlässt. Man weiß mittlerweile, und das bestätigte ich auch persönlich, dass vieles erstmal "Heilung" bringt, aber langfristig einen viel mehr in die Unruhe treibt. Aber da sich die Leute lieber mit schnell heilbringenden Methoden abgeben, wird das auch weiterhin boomen.
21. Januar 2019 17:17 # 10
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1247

Es gibt auch Wissenschaftler und Ärzte die auch esoterisch interessiert oder gebildet sind. Ich habe in meiner Reiki-"Ausbildung" Chirurgen, Richter, Allgemein Ärzte, Physiker und Biologen getroffen. Was man daraus macht ist entscheidend. Nur die wenigsten davon haben damit bezahlte Dienstleistungen angeboten, die meisten nutzen es um sich persönlichweiter zu entwickeln und im privaten Umfeld.
Yoga nutze ich beispielsweise als eine Bewegungslehre zur Gesunderhaltung und Entspannung, für mich gibt es als Atheist keine religiösen Bezüge.
Mit der Zeit, ich bin Mitte 60, entwickelt sich ein eigener "Cocktail" der zu verbessertem allgeimem Wohlbefinden führt. In wie weit da religiöse oder okulte Aspekte mitspielen, bleibt jedem selbst überlassen.
Meine Arbeit beeinflußt es dahin gehend, das ich ruhiger und gelassener bin, besser meine Grenzen erkenne und mich toleranter Klienten gegenüber verhalten kann.

slàinte mhath
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
10. Februar 2019 04:01 # 11
Registriert seit: 17.06.2010
Beiträge: 318

Geändert am 10.02.2019 04:26:00
@Motte123:
Dafür, dass du hier immer wieder betonst, dass du studierst, scheinst du von wissenschaftlichem Arbeiten nicht viel zu verstehen. Niemand wird 'wissenschaftlich bearbeitet', allein schon der Ausdruck ist in sich grundlegend falsch. Wir reden wohl hier von evidenzbasierter Praxis, um nur eines von vielen wissenschaftsbasierten Tätigkeitsfeldern in Forschung, Lehre und Praxis zu nennen, die zur Ergotherapie gehören. Von Esoterik an sich halte ich nichts. Aber so einen unüberlegten Blödsinn über wissenschaftliches Arbeiten zu lesen lässt mich auch nicht 'kalt'.
Im Übrigen ist die Wirkung von Yoga-Übungen mittlerweile für viele Krankheitsbilder recht gut untersucht und es wird sowohl in wissenschaftlicher Literatur empfohlen als auch in Kliniken von Kostenträgern angeboten. Ähnliches gilt für Meditation. Also bevor du hier negative Äußerungen über die so bitter nötige wissenschaftliche Fundierung der Ergotherapie machst, überleg, was du damit anderen Kollegen suggerierst. ::thumbdown::

MfG.
Dattel
Optionen:

nach oben scrollen