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Erfahrung von Therapeuten - Kapsulodese, Brunelli

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6. März 2019 12:05 # 1
Registriert seit: 06.03.2019
Beiträge: 1

Geändert am 07.03.2019 22:20:00
Hallo Leute,

ich habe mich hier im Forum angemeldet weil ich fragen zu den oben genannten OP-Methoden habe.
Zuerst zu mir. Ich bin weder Ergotherapeut, Handtherapeut noch Physiotheraput. Ich bin 26 Jahre, Fitness- und Athletiktrainer und bin durch meine Tätigkeit in einem Gesundheitszentrum mit angeschlossener Chirurgischer Praxis orthopädisch sehr gut ausgebildet.

Wen die vorgeschichte Interessiert kann sich den langen Text gerne durchlesen. Wer nicht überspringt den Teil einfach.
Mir geht es überwiegend um Erfahrungsberichte eurerseits hinsichtlich Kapsulodese und Brunelli und Empfehlungen von Kliniken.
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Vorgeschichte:
Ich hatte vor rund 9 Monaten einen dummen Sturz auf mein linkes Handgelenk (in Dorsalflexion).
Hatte eine sehr lange oddysee hinter mir. MRT, CT, jede menge Röntgenaufnahmen, auch Belastungsaufnahmen (Ballaufnahme) und zu guter letzt noch ein Arthro-MRT. All diese Aufnhamen wurden im Laufe der ersten 3 Monate gemacht. Watson Test war negativ.
Bis auf ein streckseitiges Ödem auf grund eines Kapselrisses und einem Handgelenksganglion im SL-Spalt wurde nichts gefunden. Das Ganglion war auch nur im ersten MRT zu sehen. Im Arthro-MRT 2 Monate später war davon auch nichts mehr zu erkennen.
Links war der SL-Spalt zwar minimal größer als rechts, aber nicht so deutlich das man auf ein SL Problem schließen konnte. Eine DISI lag auch nicht vor. Alle Therapeuten und Ärzte sagten mir damals, das ich normal weiterbelasten soll da ja aufgenscheinlich kein erstnhaftes Problem vorlag. Es hieß immer die beschwerden kommen vom Ganglion und von dem streckseitigem Kapselödem.

Beweglichkeitseinschränkungen an sich hatte ich nie - auch heute noch nicht. Das Gelenk ist frei beweglich. Seit dem Sturz kann ich mich aber nicht mehr richtig abstützen, da Druck in 90° Dorsal Flexion schmerzen verursacht. Wenn ich in Palmaflexion gehe merke ich jedoch einen Zug über dem SL-Spalt. Ein Kraftproblem habe ich in keinster weise. Alle Übungen, egal ob Bankdrücken, Klimmzüge, Kreuzheben, Rudern, etc. funktionieren ohne beschwerden während der Übungen. Nur Liegestütze gehen nicht mehr wegen der oben genannten Problematik. Also bei Übungen, wo ich eine gerade Handachse beibehalten kann habe ich null Schwierigkeiten. Wenn ich Liegestütze mit griffen ausführe, ist das zum Beispiel kein Problem.
Ich habe in den letzten 6 Monate ganz normal belastet und meinen Sport ausgeübt da ich von mehreren Diagnostikern und Therapeuten das "Okay" dazu bekommen habe.

Jetzt Fragen sich hier vielleicht manchen, wie jetzt der Thread-Titel zustande kommt.
Heute sieht das Problem leider etwas anders aus als noch vor einem guten halben Jahr. In den letzten 4 Wochen wurde meine Beschwerden immer schlimmer sodass ich nochmal zu den ein oder anderen Therapeuten war:
Es ist heute so, das mir jeder Therapeut (egal ob Handtherapeut, Manualtherapeut oder Physiotherapeut) sagt das mein Handgelenk total instabil sei. Mein Kahnbein lässt sich total leicht verschieben. Ich kann das sogar selbst mit der gegenüberliegenden Hand verursachen. Im rechten Handgelenk tut sich nichts. Aber mein linkes Handgelenk fühlt sich an wie "Butter" ::blink::
Es fühlt sich einfach sehr instabil an was ja auch die Therapeuten jetzt bestätigen.
Ich weiß nicht woher das jetzt kommt. Ich denke mal das meine Kapsel oder die Bänder einen Schaden davon getragen haben, und sich das ganze erst jetzt (nach mehreren Monaten intensiven Training) bermekbar macht.... Das ist zumindest meine Theorie.

Mein Grunglegendes Problem was ich habe ist, dass ich mich seit dem Sturz nicht mehr auf mein Handgelenk abstützen kann. Wenn ich in 90° Dorsalflexion druck aufbaue, bekomme ich immer starke schmerzen im Bereich Mond- & Kahnbein. Manchmal auch Elleseitig richtung TFCC.
Wenn der Untergrund dann noch weich ist (wie Bett oder Couch) sind die Beschwerden noch schlimmer da ich mit dem Handgelenk tiefer einsinke.
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Mir haben jetzt zwei Handtherapeuten geraten mich eventuell Spiegeln zu lassen. Es soll wohl keine Seltenheit sein, dass Bandverletzungen im HG erst in einer Spiegelung erkannt werden.
Ich habe hohe Anforderungen was die Belastbarkeit des Handgelenks betrifft. Und mir persönlich ist ein stabiles HG lieber als ein mobiles HG. Mein Beruf ist für mich nicht nur mein Job, sondern Leidenschaft. Und wenn mir nachher etwas Beweglichkeit in der Dorsalflexion und Palmarflexion verloren geht, werde ich das verkraften können - vorausgesetzt es liegen dann stabile Verhältnisse vor.
Womit ich aber nicht leben kann ist, das mein Handgelenk sich in den nächsten Jahren schrottet weil eine Instabilität vorliegelt und nichts unternommen wurde.
Da ich weiß das man im Handgelenk muskulär nicht so viel rausholen kann, wie beispielsweise bei Schulter- oder Kniegelenk, möchte ich mir jetzt mehrere Meinungen von Handchirurgen einholen. Grade in dem Sport den ich betreibe, denke ich das ohnehin die Strapazen auf das Handgelenk wesentlich höhere sind als bei euren üblichen Patienten.
Sollte sich bei mir also eine Karpale Instabilität bestätigen, möchte ich mich schon vorab über die Rekonstruktionsplastiken informieren da eine direkte Naht ohnehin nicht mehr möglich wäre.

Also:
Wie sind Eure Erfahrungen hinsichtlich Brunelli Bandplastiken und Kapsulodese Operationen?
Präferiert ihr eine Methode? Wie sind eure Langzeiterfahrungen mit euren Patienten die sowas hinter sich haben?

Ich habe einen Vortrag der DGH von Prof. Dr. Kai Megerle gesehen, das die Kapsulodese eigentlich durchweg keine stabilität gibt. Der SL-Spalt aller Patienten war nach 4 Jahren genauso groß wie vor der OP und eine wirkliche Stabilität ist auch nicht zu erkennen gewesen. Einer Arthrose konnte nach dieser Studie nicht entgegengewirkt werden.
Dennoch scheinen die Patienten mit der OP weitestgehend zufrieden gewesen zu sein.
Ich würde es ja hier verlinken, weiß allerdings nicht ob Links hier erlaubt sind...

Was sagt Ihr dazu? Schneidet Brunelli da besser ab?
Welche Handchirurgie/Klinik führt überhaupt welchen Eingriff durch?
Gibt es auch Kombinationen der beiden Verfahren wo sowohl an der Kapsel, als auch an den intrinisischen Bändern rekonstruktionen vorgenommen werden?

Unabhängig von eurer Meinung habe ich schon Termine bei zwei Handchirurgenkliniken vereinbart. Über Meinungen würde ich mich dennoch riesig freuen.

Was mich auch interessieren würde, ob ihr Studien habt die ich mir mal durchlesen kann zu Langzeitergebnissen einzelner Behandlungsmethoden.

Ich würde persönlich keine Rekonstruktion durchführen lassen, wenn ich vorab weiß das in +/- 10 Jahren sowieso das Endresultat eine Teilversteifung wäre. Daher stelle ich diese Fragen.

Würde mich riesig über Hilfe freuen.

Viele Grüße
14. März 2024 21:39 # 2
Registriert seit: 14.03.2024
Beiträge: 1

Hallo::smile::

tut mir leid, dass Sie keine Antwort erhalten haben.

Ich erlaube mir aber dennoch mal nachzufragen, wie es Ihnen mittlerweile ergangen ist, da auch ich ähnliche Probleme (mediocapale Instabilität im Bereich des Scaphoids nach transossärer Diskusrefixation) habe.

Rechts wurde bei mir eine Kapselstraffung und Kapsulodese aufs LT-Band durchgeführt, da dort ebenfalls eine Instabilität (lunotriquetär bzw. ulno-mediocapal) vorlag, wobei ich mich aktuell in der Remobilisierung befinde.

Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn Sie diese Nachricht erhalten und Ihren weiteren Weg teilen würden.

Viele Grüße
Alina
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