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Patient mit Narbe und "Stromschlägen"

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8. März 2019 20:31 # 1
Registriert seit: 22.02.2019
Beiträge: 2

Hallo zusammen,
Ich bin ganz frische Ergotherapeutin und arbeite in einer Praxis.
Vor kurzem habe ich eine Patientin bekommen, die nach einer Karpaltunnel- und Schnappfinger-OP über Taubheitsgefühle im Daumen, Zeige- und Mittelfinger klagt. Die Narbe von der KarpaltunnelOP ist anscheinend etwas angeschwollen und wenn man darüber streicht, berichtet die Patientin das sie im Zeigefinger ein kribbeln spürt, bei etwas festeren Druck auf die Karpaltunnelnarbe gibt sie an wie Stromschläge im Zeigefinger zu spüren. Wir haben jetzt schon einiges Ausprobiert (Das Ausstreichen hat bisher am besten geholfen) und kommen kaum weiter. Die Narbe von der SchnappfingerOP ( die sich am Daumengrundgelenk befindet) haben wir schon gut bearbeitet.

Vielleicht könnt ihr mir ja Tipps und Tricks geben was wir da machen können.

Vielen Lieben Dank schonmal

MfG eure Rotfüchsin
9. März 2019 19:05 # 2
Registriert seit: 07.12.2003
Beiträge: 38

Hallo,

die Patientin solte von Dir zur Selbsthilfe angeleitet werden (kommt in deiner Ausage nicht zum Vorschein).

Für mich klingt das nach Wundschmerz Wie lang ist die OP her? Wenn sie erst so etwa 14Tage her ist und die Stichkanäle sicher verheilt sind, dann kannst Du folgendes tun:
Ich gebe den Patienten die Information (incl.Anleitung),dass es ganz wichtig ist, die Narbe einzucremen und zumassieren. Damit reduziert sich der Wundschmerz , die Narbe wird elasticher und auch unempfindlicher. In der Regel hilft das schon ganz gut. Zum anderen muß das Gewebe bewegt werden. Zum einem mit den entsprechenden HG-Bewegungen und zum anderen mit Flx und Ex im MCP 1.
Das Eincremen sollte mindestens 2x /Tag nach einem Handbad im Eimer (Bewegungsraum) und die Bewegungen sollten als Ausgleichsbewegungen nach Aktivitätsbewegungen folgen.

Viele Grüße,Ramona 13
10. März 2019 13:10 # 3
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Wie schon Ramona 13schrieb, ist es wichtig die Narbe gut einzucremen mit einem Narbencreme z.B die von Bebanten und wirklich richtig einzukassieren. Dabei soll sich die Patientin richtig viel Zeit nehmen und wirklich Partien Minuten richtig gut die Creme einmassieren. Wenn die Narbe noch recht verklebt ist, dann kann sie noch ein Silikonpflaster oder Silikongel auf die Narbe tun. Sonst wegen der Empfindlichkeit der Narbe soll sie diese möglichst viele Reitze aussetzen und z.B die Narbe mit verschiedenen Materialien massieren. Wie z.B mit bekommen Igelball, Bürste, Waschlappen etc... der Reitz sollte dabei gerade noch so erträglich sein. Quasi so jetzt wird es unangenehm aber es ist noch nicht Schmerzhaft.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
10. März 2019 15:14 # 4
Registriert seit: 22.02.2019
Beiträge: 2

Heyho ... ich weiß gerade nicht aus dem Kopf wann die OP war...aber definitiv mehr als 14 tage. Die Patientin gab an, das sie jeden Tag morgens und abends ihre Narbe eincremen würde. Die Narbe ist sehr gut verheilt und die Patient hat von mir schon verschiedene Übungen für das Handgelenk bekommen die sie alle gut und ohne Schmerzen ausführen kann. Ich mache auch immer wenn sie zu uns kommt ein warmes Handbad und danach Narbenmassage. Auch arbeiten wir schon mit verschiedenen Materialien.
Die Patientin traut sich allerdings nicht die Hand bei Alltagsbewegungen einzusetzen, da sie Angst hat Stromschläge zu bekommen oder Gegenstände fallen zu lassen( durch ihre tauben Finger). Problematisch ist halt auch, das die Patientin alles schnell schnell haben will und sofortige Besserung will..am besten schon gestern so ungefähr.

Trotzdem vielen Lieben Dank!!! Ihr habt mich trotzdem auf neue Ideen gebracht :)::thumbup::
10. März 2019 18:25 # 5
Registriert seit: 07.12.2003
Beiträge: 38

Geändert am 10.03.2019 21:13:00
Hallo,

toll,dass Du schon Ähnliches und Gleiches probiert hast. Füll Dich bestätigt.
Das klingt mir eher danach, dass die Patientin vor der OP zuviel Zeit vergehen lassen hat. Wenn der Befund nicht erst n 1 Jahr war, sondern schon wesentich länger, dann ist das auch normal. Denn der Nerv wurde ja platt gedrückt über n langen Zeitraum und muß sich jetzt erst wieder fomen (so erkläre ich den Patienten das )
Sei nicht ungeduldig. Auch kannst Du der Patientin das mit den Wundheilungsverlauf und der Dauer von 1! Jahr erklären.Dann hat sie die Cahnce , dass sie sich und Dich! nicht unter Druck setzt.
Wenn es der Patientin nicht in den nächsten 4-8 Wochen bessr geht, dann kann sie gerne nochmal zur Abklärung gehen. Bis dahin sollten Eincremen,Handbad,Sensitraining und Bewegungsübungen helfen.

Manche Patienten sind n bissl Psycho und manche reden gerne,wenn der Tag lang ist.

Du bist auf dem richtigen Weg,
viel Erfolg weiterhin,Ramona 13
11. März 2019 17:14 # 6
Registriert seit: 10.02.2005
Bundesland: Niedersachsen
Beiträge: 655

@kukdiehe:

"... wirklich richtig einzukassieren ..."
in der Tat, das sollten wir Ergos immer schön machen!!!
::thumbup::
Sorry, da MUSSTE ich was zu schreiben! Manche Verschreiber sind einfach zu schön!

Herzliche Grüße,
Karsten
R46.2 – und Spaß dabei!
11. März 2019 21:01 # 7
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

@KW Ja manchmal denkt mein Smartphone es wüste es besser als ich. Mir fällt nicht immer auf was mein Smartphone meint was ich schreiben will.
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