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Diskussionsforum

Visuelle Wahrnemung

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3. Mai 2019 20:31 # 1
Registriert seit: 03.05.2019
Beiträge: 1

Hallo ihr Lieben, ich arbeite seit knapp einem halben Jahr in der Psychiatrie. Bisher konnte ich schon einige Erfahrungen sammeln und mir ein Bild von der Klinik, der Ergotherapie etc. machen. Da ich noch keine Weiterbildungen besuchen konnte, möchte ich mir vorerst mein eigenes Konzept zum Thema Wahrnehmung aufbauen. Zum Thema taktile Wahrnehmung hab ich mir schon alles. Dafür sind insgesamt 4 Therapieeinheiten geplant. Da gehts bisschen um theoretische Grundlagen des Tastsinnes und praktische Übungen, mittels Tastmemory und Gegenstände ertasten und beschreiben ohne Sichtkontrolle (für jede Therapieeinheit eine andere Eigenschaft, zb rau/glatt, weich/hart...)

Jetzt bin ich dabei mir ein ähnliches Konzept für die visuelle Wahrnehmung aufzubauen. Mit optischen Täuschungen, Kaleidoskop, Farben....nur stehe ich gerade total auf dem Schlauch, mir fehlt gerade der Einstieg. Vielleicht habt ihr Tipps und Ideen oder eigene Erfahrungen. Ich würde es gern wieder über 4 Therapieeinheiten planen. Wichtig ist mir, dass die Patienten dabei "aktiv" werden müssen. Es handelt sich um Gruppentherapien mit ca. 6 Pat. und 60min.

Vielen Dank

3. Mai 2019 21:05 # 2
Registriert seit: 23.09.2018
Beiträge: 96

Welche Klientel hast du genau? Welches Ziel verfolgst du mit dem Gruppenkonzept? Hat es etwas mit dem Alltag deiner Klienten zu tun oder machst du es, "um die Wahrnehmung zu fördern"?

Ich würde dir sehr empfehlen, gerade in der Psychiatrie die Klienten in ihrer Selbstwirksamkeitsüberzeugung zu bestärken: Das heißt, wenn du in irgendeiner Form das Thema "Sinneseindrücke" ansprechen willst, dann überlege doch gemeinsam mit deinen Klienten: Welche Sinne gibt es? Was tut mir gut? Wie kann ich meinen Alltag so gestalten, dass ich mir bewusst Zeit nehme für "sinnlichen" Genuss? Wie viel Zeit nehme ich mir im Moment dafür?

Und dann natürlich auch gerne auch im Rahmen der Gruppe etwas ausprobieren, aber bitte hinterfrage, ob sich denn z.B. irgendeine erwachsene Person im Alltag ernsthaft ein Kaleidoskop zur Hand nehmen würde und damit herumprobieren würde. Aber vielleicht würde sie sich ein ansprechendes Bild/Foto oder Video ansehen oder bewusst bei einem Spaziergang die Natur betrachten, etwas dekorieren, schmücken... Wenn du deine Klienten danach fragst, was sie da machen könnten, wirst du viele Antworten erhalten und auch viel Stoff zum Ausprobieren mit auf den Weg bekommen.

Also: Erlebnisorientierung ja, aber nicht losgelöst von Alltäglichem. Denn bedenke: Wenn wir ErgotherapeutInnen als Berufsgruppe ernstgenommen werden und etwas im Leben der Menschen bewirken wollen, dann müssen wir da ansetzen, wo die Menschen ihre Schwierigkeiten am meisten zu "spüren" kriegen: Im Alltag.
29. Mai 2019 08:47 # 3
Registriert seit: 29.05.2019
Bundesland: Bremen
Beiträge: 5

Hallo Schnuppi87,

wenn ich so überlege finde ich es auch total schwierig, zum Thema visuelle Wahrnehmung eine Einheit für eine psychiatrische Personengruppe zu planen. Ich finde es schwer sich nur auf das Thema "Sehen" zu beschränken. Was mir spontan einfällt, ich weiß nicht inwiefern du die Idee verwenden kannst, ist ein sog. Achtsamkeitsspaziergang. Spaziergänge sind alltäglich und manchmal durch das achtsame Gehen und Wahrnehmen eine gute Übung, um zu entspannen. Schau mal hier: http://lebens.haus/meditation/kleine-uebungen/achtsamkeit-spaziergang-2/
Vielleicht auch als eine Art Abschlusseinheit, um alle Sinne noch mal wahrzunehmen?

LG!

p.s. sehe gerade auch vogelbeere hat das bewusste beobachten der Natur angesprochen :)
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