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WAT geriatrische Frührehabilitation

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10. Februar 2020 17:49 # 1
Registriert seit: 22.09.2013
Beiträge: 7

Hallo ihr Lieben,
ich arbeite seit einigen Jahren im Krankenhaus auf der geriatrischen Station (Pat. bleiben 2 Wochen bei uns).
Seit ich dort angefangen habe, gab es immer mal wieder Reibereien zwischen dem Pflegepersonal und den Ergotherapeuten.
Ich habe mich leider immer wieder untergeordnet und es meinen Kollegen gleich gemacht. Dh. "wenn die Hose voll ist und ich zum WAT da bin, mach ich ihn halt sauber", "wir beziehen auch die Betten" "mind. 2 WAT pro Tag" etc. pp.
Da ich weiß, dass die Pflege oft unterbesetzt ist, war das für mich bis zu einem Grad auch ok.

Nun habe ich aber das Gefühl, dass sich dermaßen auf mich verlassen wird und ich das Gefühl habe ausgenutzt zu werden, dass ich an ein Gespräch mit der PDL nachdenke.
Es fing damit an, dass die Pflege wollte, dass ich ihnen vorlege, welche Pat. ich zum WAT nehme, weil sie auf den Waschplan morgens oft nicht achten. Ok. Dann wollten sie, dass wir gemeinsam im Team entscheiden, wer ein WAT bekommt (das finde ich ansich super, hat sich aber als schwierig herausgestellt, weil ich mir manche Pat. einfach anschauen möchte, obwohl sie angeblich selbständig sind, ich mir aber das nicht vorstellen kann und das Pflegepersonal das für verschwendete Zeit hält).
Inzwischen habe ich, wenn ich morgens anfange ständig Zettel an der Tür "Pat. xy ist übers Wochenende selbständig geworden, aber hier, mach mal ein anderes Zimmer".
Meine einzige Bedingung war immer, dass die Pat. wenigstens stehen können müssen, weil sie sonst andere Baustellen haben als sich alleine zu waschen...sie sollten dann vielleicht erstmal das stehen lernen etc. - aber nun ist auch das unverständlich für die Pflege. Es hätte ja schließlich jeder Pat. ein Anrecht auf WAT (aha?).
Ich habe der Pflege mehrmals gesagt, dass sie mir nicht Weisungsberechtigt sind, aber blöderweise trotzdem die Arbeit, die sie mir gegeben haben gemacht. Einfach weil ich Sorge habe, es würde Stress geben.
Ich fühle mich aber langsam, als wäre ich kein Ergotherapeut, sondern Waschtherapeut.

In erster Linie wollte ich mir das alles mal von der Seele reden, aber hoffe von euch auch auf ein Paar Argumente, die der PDL bzw. auch den Schwestern beim nächsten großen Knall, vielleicht mal die Augen öffnen. Vielleicht seid ihr aber auch beim Pflegepersonal und ich sehe das alles zu eng? Arbeitet von euch jemand im Krankenhaus und kann seine Erfahrungen schildern?

Ich bedanke mich schon mal für eure, hoffentlich netten Antworten::laugh::
10. Februar 2020 21:58 # 2
Registriert seit: 05.04.2010
Beiträge: 889

Hallo,
Ich arbeite auch in der geriatrischen Frühreha, GKB, auch bei uns sind die Patienten 2 Wochen.
Wir sind 3 Ergos und wie bei Euch gehen die Meinungen da auseinander.
Eine Kollegin unterstützt gern die Pflege, legt früh vor, wer ein WAT bekommt und macht täglich 2-3 WATs. Auch Patienten, die nicht selbstständig sind bzw es vorher auch nicht waren.

Ich bin da recht konsequent. Ich mache Waschtrainings bzw Duschtrainings nur mit Patienten, die vorher selbstständig waren und das Potential haben, es auch wieder zu erlernen.
Wer vorher bereits monatelang einen Pflegedienst hatte, der alles übernommen hat, da seh ich das nicht als meine Aufgabe.
Ich finde, es gibt dann wichtigere Ziele, an denen gearbeitet werden kann.
Hat der Patient jedoch das Ziel, sich selbst wieder zu waschen, dann muss gemeinsam geschaut werden, was drin ist.
Es ist ne schwierige Kiste und man will der Pflege nicht vor den Kopf stoßen, aber man muss auch schauen, was wessen Aufgaben sind.

Bett beziehen macht keiner von uns Ergos. Höchstens unterstützend, indem man den Patienten rausmobilisiert und ein "leeres Bett" wechseln lässt. Ist ja leichter, als wenn einer drin liegt.

Ich würde es ansprechen und selbst entscheiden (bzw mit den Patienten), wer ein WAT bekommt. Manche können sich ja auch trotz körperlicher Schwäche und fehlendem Stand gut am Bett mit einer Schüssel selbst waschen. Im Vordergrund steht natürlich immer das Ziel des Patienten. Und bei uns geben 90% an, wieder selbstständig in der Wohnung laufen zu können...
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