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Silikonfingerling nach Operation D2

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6. März 2020 07:22 # 1
Registriert seit: 15.06.2007
Beiträge: 37

Guten Morgen,
Ich habe eine Frage zu Sinn und Zweck eines Silikonfingerlings nach einer Operation.

Mein Patient hatte eine Kreissägenverletzung (BG Fall, da Arbeitsunfall) am linken D2 auf Höhe des Dip Gelenks. Da der Patient nur sehr rudimentäre Sprachkenntnisse besitzt, konnte ich nicht ganz so viel Informationen erhalten, wie ich gerne hätte.
Der Patient wurde auf Höhe des Dips operiert, eine Narbe verläuft palmar- und dorsalseitig distal des Dip Gelenks. Missempfindungen bei Berührungen mit und ohne Druck (teils stromschlagartig) radial und ulnarseitig des Fingernagels und direkt an der Fingerbeere. Allerdings nicht immer und auch nicht auf bestimmte Art eingrenzbar. Palpation, Narbenmassage am einen Tag problemlos möglich, am anderen diese einschießende Schmerzen.
Das Dip wurde wohl operativ versteift. Nach Anforderung OP Bericht erhielt ich nur den von der rechten Hand (da hat Patient keine Beschwerden).
Werde nochmals nach dem Bericht zur linken Hand nachhaken.
Habe bisher an der Narbe gearbeitet (Desensibilisierung, Narbenmassage). Am Dienstag bekam der Patient vom Arzt einen mit geschlossener Spitze hautfarbenen Fingerling (innen Silikon, außen Strumpfmaterial), den er tragen solle. Am Donnerstag kam er wieder zu mir - machte den Fingerling ab und ich war etwas irritiert. Der Finger war weiß, die Haut feuchtweich gerunzelt (ähnlich nach langem baden) mit tiefen Einkerbungen. Geruchstechnisch roch der Finger sehr intensiv.
Patient ließ den Fingerling gemäß Arztempfehlung ??rund um die Uhr am Finger.
Habe zwar schon von Silikonpflastern bei "schwierigen Narben" gehört, bin aber nun sehr unsicher, ob diese Art der Behandlung so richtig ist, zumal die Durchblutung richtig schlecht im Fingerbereich ist. Und wozu dieser Fingerling dienen soll. Soll dieser Schutz bieten vor Berührungen, die die Schmerzen auslösen, soll die Narbe dadurch unempfindlicher werden?
Hat jemand ähnliches schon gehabt?

Kann ich hier Fotos einfügen? Ich habe diese Funktion nicht gefunden......
Liebe Grüße und einen schönen Arbeitstag allerseits.

6. März 2020 09:24 # 2
Registriert seit: 05.02.2007
Bundesland: Bayern
Beiträge: 936

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass mir ein Zehenschutz für meinen Finger besser "tat" , weil ich den normalen Fingerling unangenehm fand.
Wenn die Haut schwitzt oder ansonsten Feuchtigkeit unter den Fingerling kommt, weicht die Haut auf.
Wie nach zu langem Bad.
Ich habe den Schutz nicht den ganzen Tag getragen, immer wieder abgemacht, gewaschen bzw. getauscht und meinen Finger massiert und mobilisiert.
Fingerling hat einen Lympheffekt und die Narben werden flacher, auch durch leicht feuchtes Klima unter dem Fingerling.
Das muß jedoch nicht dauerhaft sein - meine Narbe arbeitet nach 5 Jahren noch immer.
Es ist ein Stoßschutz, Abhärtung natürlich nicht.
6. März 2020 09:24 # 3
Registriert seit: 05.02.2007
Bundesland: Bayern
Beiträge: 936

Hat der Patient Metallteile im Finger?
6. März 2020 21:39 # 4
Registriert seit: 15.06.2007
Beiträge: 37

Vielen Dank für die schnellen Infos.

Dann bin ich jetzt doch zunächst einmal etwas beruhigt.
Bei dem Fingerling handelt es sich tatsächlich um solch einen, der auch als Zehenschutz eingesetzt wird - der Patient hatte die Verpackung mit dabei).

Bzgl. der Frage, ob Metall im Finger ist - das weiß ich leider auch nicht. Im vorliegenden OP Bericht zur anderen Hand steht, dass eine Arthrodese mittels K-Draht gemacht wurde, der Draht dann auch entfernt werden solle. Ob an der linken Hand (also die Hand, die jetzt mit den Schmerzen und Missempfindungen betroffen ist) dasselbe analog gemacht wurde kann ich nur vermuten. Es könnte tatsächlich so sein, da das Dip Gelenks tatsächlich steif ist. Mein Telefonat mit der Klinik steht ja noch aus, da ich heute niemand erreichen konnte.

Weswegen wäre dies (Metall ja /nein) noch relevant?
Mein Behandlungsansatz mit Desensibilisierung, Greifübungen im Spitzgriff, Pinzettengriff etc. auch aus Materialfühlkisten und Narbenmassage passt dann soweit auch? Gibt es noch andere, wichtige Ansätze hierzu, die ich übersehen habe?

Liebe Grüße und einen guten Start ins Wochenende.
7. März 2020 08:30 # 5
Registriert seit: 05.02.2007
Bundesland: Bayern
Beiträge: 936

Ich vermute, dass der Zehenschutz-Fingerling zu eng gewählt wurde, das erscheint zwar anfangs gut, aber führt innerhalb von Minuten zu einem weißen und kalten Finger. Der Stoff hat immensen Zug.

An so einem Finger ist ja "nix dran", d.h. Fremdteile führen öfter zu Irritationen. Auch Unverträglichkeiten sind möglich.

Ich würde eher "grob" beginnen mit Therapie auch Überkopf, für die Schultern, die Haltung etc. Dann steht das Fühlen zwar nicht im Focus, ist aber natürlich genauso dabei.

Raps etc. kann der Patient sich für daheim besorgen und damit arbeiten.
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