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Corona - Praxis auf oder zu?

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23. März 2020 10:15 # 16
Registriert seit: 31.08.2007
Beiträge: 518

Zitat / lrdeiter hat geschrieben:
Zitat / Yvonne Berger hat geschrieben:
Nebenbei stellen auch die Ärzte momentan nur sehr verhalten Verordnungen aus oder ordnen an, das Patienten nicht behandelt werden sollen...

Das dürfte zu einem Teil auch daran liegen, dass Patienten, die zu normalen Zeiten in eine Arztprxis gingen, das derzeit nicht mehr machen....


Ein Kinderarzt hatte mir heute erklärt, dass momentan keine Termine für Kontrolltermine bzgl. Ergo vergeben werden, sie aber noch Rezepte ausstellen würden. Und klar: Viele Eltern setzen sich und ihren Kindern jetzt auch nicht dem Risiko aus, wegen einer nicht dringenden Notwendigkeit zum Arzt zu gehen.

Auch in Kinderarztpraxen wird nur das nötigste angeboten, um das Infektionsrisiko zu minimieren. U-Untersuchen ab der U8 würden momentan verschoben werden. Es gäbe wohl genaue Anweisungen durch die kassenärztliche Vereinigung, wie sich Kinderärzte momentan zu verhalten haben, diese liegt mir aber nicht vor.

Ich hatte den Arzt darüber aufgeklärt, dass es besser sei, jetzt eine Verordnung auszustellen, um einerseits die Möglichkeit der Telefonberatung und der Videosprechstunde anbieten zu können und andererseits, da ja die Unterbrechungsregelungen bis zum 30.04.2020 aufgehoben wurden, nahtlos weiterbehandelt werden kann, sofern nicht andere Entscheidungen getroffen werden.


Beste Grüße

23. März 2020 11:34 # 17
Registriert seit: 10.09.2002
Beiträge: 406

Denkanstoß für alle PI´s , die in Eigen- und Fremdverantwortung ihre Praxis freiwillig schließen:
Link
23. März 2020 15:12 # 18
Registriert seit: 13.02.2013
Beiträge: 7

Hallo,
meine Praxis befindet sich in Bayern und ist seit letzten Freitag geschlossen.
Ich habe mich dazu entschlossen noch bevor es zur Söder´schen Pressekonferenz gekommen ist.
Meine Behandlungsschwerpunkte liegen in der Neurologie, Orthopädie und chronischen Schmerztherapie.
Dabei behandele ich meine Patienten nicht nur in meiner Praxis sondern auch in verschiedenen Einrichtungen und zu hause.
In den Einrichtungen bekomme ich seit letzter Woche keinen Zutritt mehr. Die Patienten zu hause, oder deren Angehörige haben Angst das ich Ihnen was "reinschleppe" und auch einige meiner Praxispatienten haben aus Angst vor Ansteckung abgesagt.
Da ich mich nun selbst, meine Familie, meine Patienten und mein direktes soziales Umfeld schützen kann, habe ich den letzten 5 Patienten auch abgesagt.
Die letzen Desinfektionsmittel habe ich mit nach hause genommen. Geliefert wird nichts. Ich als Solofreiberufler stehe sowieso hinten an. Sondervereinbarungen kosten extra. So geschehen bei meinem bis dato letzten Zulieferer mit einem Aufschlag von 125%. Ich habe jetzt einen anderen.
Die nächste Zeit wird zu einer wirtschaftlichen Bewährungsprobe.
Einen Kredit zu beantragen erscheint mir als letztes Mittel der Wahl. Geld zu bekommen um die mtl. Fixkosten zu decken um es dann, wenn es wieder einigermaßen geregelt abläuft, später wieder zurück zu zahlen?
Ich bin ü 50ig und werde sicherlich keine Million mehr verdienen. Also wie viel bleibt mir dann noch?

So, genug gejammert. Jetzt geht´s mit dem Hund in die Sonne. Alleine darf ich ja.

Bleibt achtsam und gesund.
23. März 2020 18:39 # 19
Registriert seit: 15.03.2006
Beiträge: 102

Ich habe meine Praxis heute auch geschlossen, allein unter dem Aspekt das es ein viel zu großes Risiko ist weitere Menschen anzustecken. Man kann nicht wirklich dafür 100% ig sagen das keine Ansteckung in einer Praxis gibt. Allein wenn ein Patient eine Oberfläche berührt wenn er auf Toilette ist die man vielleicht nicht Desinfiziert weil Heizung/körper oder ähnliches. Und ein anderer steckt sich dann an wäre es fahrlässig auch wenn es noch so gut ist das Patienten unsere Hilfe brauchen. Aber entweder Hilfe oder für eine weile herunterfahren dafür aber keine sterbenden Menschen.
So sehe ich es.
24. März 2020 19:46 # 20
Registriert seit: 12.09.2013
Beiträge: 28

Zitat / Pirelli5 hat geschrieben:
Hallo zusammen

Unsere Praxis liegt in Bayern
Auch stark gemischtes Klientel....

Behandeln schon seit 2 Wochen nur noch Patienten die freiwillig kommen und nicht zu der Risikogruppe gehören.....

Am Fr haben wir alle nach Söder Ansage im Radio unsere Patienten für die nächsten 2 Wochen abgesagt
Auch frisch operierte Patienten, was ich als Handtherapeutin für fatal halte.....

Jetzt kommt die Meldung vom DVE (leider viel zu spät) das wäre alles ein Fehler.... In der offiziellen Pressekonferenz stande davon nix ::confused::

Ich bin wirklich verärgert... Ich bin seit meiner Ausbildung beim DVE aber fühle mich wie schon bei der Therapeutenbewegung alleine gelassen


Wie geht ihr mit dieser Situation um.....
Sperrt ihr wieder auf

Wenn ich jetzt alle Anrufe und sage das war ein Fehler (die meisten Patienten wussten das schon aus dem Radio), mach ich mich doch lächerlich.. ::scared::

Warte jetzt mal auf eine klare Aussage meiner Chefin


LG

Also ich finde die Kritik am DVE überzogen, denn wir bekommen aktuell sehr viele Informationen vom DVE:
so gibt der Fachkreis Selbständige fast täglich einen Newsletter heraus und die Homepage des DVE mit vielen Informationen zur aktuellen Situation ist auch für Nichtmitglieder freigeschaltet! Die Menschen, die dort arbeiten, haben auch nur Nerven und wollen auch anständig bezahlt werden.
Nun zum Thema:
Wir alle wollen, dass diese Situation so schnell es geht vorbei ist (wobei ich noch keine Langeweile habe::smile::), also sollten ALLE Kontakte auf ein Minimum reduziert werden. Deshalb finde ich es unverantwortlich, jetzt weiterzubehandeln, außer es handelt sich um Notfälle (wer dazu gehört, muss im Moment wohl noch jeder für sich selbst definieren, frisch operierte Handpatienten gehören sicherlich dazu). Die meisten von uns hatten sicher auch die letzten Monate/ Jahre mehr als genug zu tun und können sich jetzt mal etwas ausruhen, Akten ausmisten, Fenster putzen... oder sich mit Telemedizin befassen. Auch darüber hat der DVE informiert und ich habe mich heute bei "sprechstundeonline" registriert, freue mich schon, wenn ich es zum ersten Mal anwenden kann (auch wenn es maximal für 2 PatientInnen denkbar wäre).
Also seid vernünftig und haltet durch, es kommen auch wieder bessere::smile:: Zeiten
25. März 2020 13:04 # 21
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 27

Hallo ich stimme der Vorrednern zu, der DVE tut gerade sehr viel für uns!
Frage: wenn man di e Sprechstunde online aufruft kann man sich als Arzt Psychologe oder Hebamme registrieren. Und wo melden wir Ergos uns dann an????
Allgemein fällt auf dass wir wohl mehr arbeiten als uns um zeitraubenden lobbyismus zu kümmern. So dass wir heutzutage immer noch nicht richtig wahrgenommen werden..... Zeit um das zu ändern!!!!
Viele Grüße allen
26. März 2020 18:03 # 22
Registriert seit: 31.08.2010
Beiträge: 4

Hallo zusammen.
Ich berichte mal von mir.
Betreibe seit 8 Jahren eine Privatpraxis als Solo-Selbstständiger.
Die Praxis habe ich seit 19.3. freiwillig geschlossen (Corona Pause).

Da ich 80 Prozent meiner Umsätze mit Heimbesuchen mache (Mobile Ergotherapie), hat mich ein Hausverbot für Therapeuten (durch Heimleitung auf Weisung der Geschäftsführung) etwas "schwerer getroffen" .

Meine restlichen Hausbesuchspatienten gehören dann auch noch Risikogruppen an (z.B.Depression mit frisch beendeter Chemotherapie oder weitere hochbetagte Patienten), weswegen ich hier auch alle Therapien abgesagt habe, zumal die Hygienevorschriften im Rahmen eines Hausbesuchs fast nicht einzuhalten sind. Sofern ein Patient positiv ist, bleibt eine Kontamination zumindest des eigenen PKW nicht aus. Zeitweise war es schwierig SChutzkleidung und -material zu bekommen, sodaß ich im Baumarkt Maleroveralls mit Kapuze und Grobstaubmasken genommen habe.
Da habe ich aber schnell gemerkt, dass ich so mit Menschen nicht arbeiten will. Da keine Akutfälle dabei sind,
ist die Pause aus meiner Sicht angemessen.

Da ich in Rheinland-Pfalz residiere, ist mit Zuschuß für Solo-Selbstständige nicht zu rechnen. Es werden ausschließlich Darlehen angeboten. ....da sitze ich wohl im falschen Bundesland.

Grüße aus Rheinland-Pfalz
Thomas (geborener "Badenser")
27. März 2020 09:46 # 23
Registriert seit: 26.08.2007
Beiträge: 308

Mir wurde, weil ich gleich nach Söders Rede am Mo. einen Antrag auf Ausnahmeregelung beim Gesundheitsamt, bzw. beim Ordnungsamt gestellt habe, schriftlich vom Ordnungsamt mitgeteilt, dass meine Praxis geschlossen zu bleiben hat. Klinik und Hausbesuche seinen erlaubt.
Ha! Kliniken sind für ET hier alle geschlossen!
Ich behandle die akuten Handpatienten normal im Entlassmanagement und als normale MfB in der Praxis, DAFÜR wollte ich die Ausnahmegenehmigung, da ich auch ein "Attest" von der Chirurgin vorlegen konnte.
Heimbesuche sind ja bekanntlich sowieso nicht möglich.
Hausbesuche habe ich aus Verantwortungsgründen schon vor eineinhalb Wochen alle abgesagt, soweit die Patienten nicht selbst darum gebeten haben, aussetzen zu dürfen.
Blöderweise habe ich die Aufforderung, die Praxis geschlossen zu halten, jetzt natürlich schriftlich und bin aktenkundig. Das kommt davon, wenn man sich kümmert.
Lieber einfach Klappe halten und im Strom mitschwimmen. Verantwortung? Sollte Fremdwort bleiben. Ich bin gerade so sauer...
Habe das Schreiben an den DVE weitergeleitet, als Antwort gab es einen Link zu einer Seite des THW, auf der steht, dass Patienten den Ergotherapeuten weiter aufsuchen dürfen, wenn es medizinisch notwendig ist. THW???

Ich brauche eine Rücknahme dieses amtlichen Versprechers seitens des Ministerium, andernfalls bleibt meine Praxis geschlossen...
DAS gibt es beim DVE bis heute NICHT.

Verzweifelt, kaenguru
Im Alter möchte ich nicht jung aussehen, sondern glücklich.
27. März 2020 10:55 # 24
Registriert seit: 31.08.2010
Beiträge: 4

Ahoi Känguruh.
Bezügl. des Tätigkeitsverbot durch das Ordnungsamt:
Kannst Du damit nicht einen
"Antrag auf Erstattung des Verdienstausfalls nach §56 lfSG in Verbindung mit einem beruflichen Tätigkeitsverbot nach § 31 lfSG oder einer Absonderung nach §30 lfSG" begründen ?
Dokumentiere alles , was Dir dadurch ausgefallen ist.
In Rheinland-Pfalz ist für en Antrag das Landesamt f.Soziales, Jugend und Versorgung in Mainz zuständig.
Wer das in BAyern macht, weiß ich nicht.
Ich drücke die Daumen.
Thomas
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