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Krank und Kurzarbeit, schwer enttäuscht vom Chef

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7. April 2020 16:27 # 1
Registriert seit: 07.04.2020
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Beiträge: 5

Hi,

Ich bin gerade so schwer enttäuscht von meiner Chefin und wüsste gerne ob ihr das auch so seht, oder ob ich mich da verrannt habe.

Es wird leider ziemlich lang, sorry!::blush::

Wie so viele andere Praxen auch, haben wir Mitte März Kurzarbeit (rückwirkend für den kompletten März) angemeldet.
Alle Einheiten die wir weiter machen werden normal vergütet, die Ausfälle wegen Corona nach Kug, also nur zu 60%.
Einen Tag bevor sie uns über die Kurzarbeit offiziell informierte (dienstag) und wir das unterschreiben musste, war ich bereits etwas erkältet (leichter Schnupfen) und hatte sie gefragt, ab wann ich zum Arzt muss in der aktuellen Situation..
Von ihr kam dann die Antwort, das ich entscheiden soll, je nachdem wie ich mich fühle ::unsure:. Sie würde eh Kurzarbeit anmelden müssen, dass wäre für mich letztendlich eine gute Gelegenheit mich krank schreiben zu lassen, ich würde dann schließlich mein normales Geld weiter bekommen.
Diese Aussage hab ich nur mündlich und ich hab mich mittlerweile auch ins Thema eingelesen und weiß, dass das Quatsch ist.

Mittwoch kam dann die offizielle Info.

Donnerstag ging's mir schlechter und erhöhte Temperatur, beim Arzt angerufen, sollte kurz vorbeikommen, danach erstmal Krankschreibung von 2 Wochen mit V.a. Corona.. Getestet wurde ich nicht, da ich die Kriterien nicht erfüllt hatte.

Kurz vor Ablauf dieser 2 Wochen, hatte meine Chefin sich erkundigt, ob ich wieder fit sei. Ich fühlte mich da wieder recht gut, hatte aber noch Halsweh, voraufhin von ihr per Whatsapp kam, ich solle mich doch bitte weiterhin krank schreiben lassen und erst komplett auskuriert kommen, die Zeit dazu wäre ja aktuell günstig.
Der Arzt hat mich dann noch einmal eine weitere Woche krank geschrieben.

In der Zwischenzeit hatten 2 Kolleginnen meine Patienten übernommen, die bis dahin noch kamen.
Die waren natürlich froh, dass noch weiter machen zz dürfen.

Einen Tag nach weiterer Krankschreibung informierte mich dann meine Chefin, dass ihr Steuerberater ihr erklärt hat, im Krankheitsfall gibts kein normales Gehalt, sondern auch Kug.

Damit könnte ich ja leben, ich möchte die Praxis ja nicht in den Ruin treiben.

Aber jetzt kommt der entscheidende Punkt:
Vor meiner Krankschreibung hatte ich einen Ausfall von knapp 30%. Während ich zu Hause war haben natürlich auch noch weitere meiner Patienten bei meinen Vertretungen abgesagt.
Meine Chefin meint nun, dass sie mir diese Ausfälle auch anrechnen soll. Die Liste, die ich am Donnerstag (da fange ich wieder an)für ihren Steuerberater unterschreiben soll, sieht jetzt so aus, dass ich pro Woche ca. 50% Ausfall haben werde. Also auch nur 50% regulär bezahlt werde.
Ich persönlich finde das mir gegenüber sehr unfair. Meine beiden Kolleginnen hatten in den 3 Wochen dank mir sehr viel weniger Ausfälle und ich hatte ja von zu Hause aus auch keine Möglichkeiten "meine" Ausfälle auszubessern, indem ich evtl tele-behandlung anbiete, patienten mehrmals die Woche behandel etc. . Darauf hingewiesen meinte meine Chefin nur, das könnte man da nicht einbeziehen.
Ich könne mir ja am Donnerstag selbst ein Bild machen wieviel in den 3 Wochen ausgefallen sei.::angry::

Ich bin mit 9 Jahren Zugehörigkeit mit Abstand die Dienstälteste, fehle mega selten wegen Krankheit und fühl mich jetzt einfach mies behandelt und ärger mich total, dass ich trotz Krankschreibung meine Patienten bei meinen Kolleginnen eingeplant habe, Programme, über die die Chefin für evtl. Telebehandlung Feedback von uns haben wollte, akribisch mit meinem Mann auf Bedienbarkeit etc. getestet habe, etc..

Wie seht ihr das denn? Evtl auch der ein oder andere Praxisinhaber der dazu eine Meinung hat?

Verenne ich mich da, oder ist das schon unfair?

Finanziell bedeutet das für mich auf einen Monat grob hochgerechnet, ca. 250€ (bei 30% Ausfall)weniger haben oder über 450€. Für mich ist das viel Geld. Ein üppiges Gehalt bekommen wir eh schon nicht...
7. April 2020 18:27 # 2
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Beiträge: 1247

Was hast Du für einen Vertrag? Bist Du freie Mitarbeiterin?
Ansonsten hast Du doch eine vertraglich festgelegte Arbeitszeit, die vergütet wird, ob Ausfälle oder nicht. Von Kug mal abgesehen.
Ich bin nur geringfügig beschäftig, wurde wegen der Absagen nach Hause geschickt mit der Zusage den Maonat bezahlt zu bekommen. Jetzt, in den Ferien habe ich Urlaub und danach soll es "normal" weitergehen. Also mit Schutz und Sicherheitsvorkehrungen, die meisten Patienten kommen wieder, Kinder und Erwachsenen.

An deiner Stelle würde ich mich mal umsehen, was der Markt so hergibt, warum sollst du das unternehmerische Risiko der Chefin tragen? Anwalt / Gewerkschaft / Verband einschalten.

Viel Kraft und lass dich nicht ver....
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
7. April 2020 19:55 # 3
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Danke für deine Antwort Rapor.

Ich bin Vollzeit angestellt. 50Einheiten/39Stunden die Woche.
Wir haben im Normalfall ein +/- -Konto für Übereinheiten und Ausfälle.

Das Kurzarbeit angemeldet wurde ist für mich soweit ok.
Ich finde die Handhabung nur in meinem Krankheitsfall nicht in Ordnung.
Erst heisst es volle Bezahlung und dann wird dadraus einfach der negativst möglichste Ausfall simuliert.
Hätte keiner meine Patienten übernommen, hätte es keine Absagen gegeben.

Ja, ums mich Umsehen werde ich wohl leider langfristig gesehen nicht drum herum kommen.
Ich bin ja nicht umsonst schon so lange in der Praxis. Das war bis vor gut 3 Jahren eine super Arbeitsstelle für mich. Zwar nicht das beste Gehalt, dafür viele Freiheiten in der Gestaltung meines Plans.
Wir waren meist zu dritt, meine Chefin und mit mir 2 Angestellte.
Seit sie vor gut 3 Jahren Nachwuchs bekommen hat, ist sie kaum mehr präsent.. Die ersten 2 Jahre fand ich es ja noch ok, dass sie sich quasi "Elternzeit" gegönnt hat, auch wenn das alles sehr chaotisch war. Aber seitdem versucht sie auf Teufel komm raus mehr Mitarbeiter zu bekommen und macht selbst im Schnitt nur noch 10-15 Einheiten. Sie verliert dabei völlig den Überblick über das Praxisgeschehen und ist oft nicht greifbar für uns.. Fühlt sich zuletzt leider immer mehr so aus, als ob sie uns nur braucht um ihren Haus-/Praxiskredit abzuzahlen.. ::thumbdown::
Fühl mich dadrin halt jetzt nochmal mehr bestätigt.

Anwalt lohnt sich hier leider finanziell nicht wirklich, fürchte ich. ::wink::

Aber sobald das Corona-Chaos rum ist, werde ich wohl zum einen ein ernstes Gespräch mit ihr suchen müssen und mich zum anderen mal anderweitig umsehen.
Dabei mag ich meine aktuellen Kolleginnen und auch die Patienten echt gerne::unsure::
7. April 2020 21:18 # 4
falladar
falladar
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Beiträge: 1376

Entweder ist es schon zu spät oder ich kann die Begründung nicht nachvollziehen. Aus welchem Grund möchte dir deine Chefin die Absagen während deiner Krankschreibung dir in Rechnung stellen?

Wenn du wieder zur Arbeit kommst, dann arbeitest du die Therapien ab die dir überlassen werden. Für die Differenz zu deinen vertraglich vereinbarten Arbeitsstunden bekommst du dann anteilig Kurzarbeitergeld. Für die Arbeitszeit (Therapie, Büro/Orga, Fahrzeiten, Vor- und Nachbereitung, ect.), die du in der Praxis verbringen mußt, wirst du normal zu deinem vereinbarten Gehalt bezahlt. Die KUG-Zeiten kannst du zu Hause verbringen. Wieviel du in der Praxis wieder an Arbeit bekommst, das liegt an deiner Chefin und eurem Team.

LG falladar
7. April 2020 21:33 # 5
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Beiträge: 5

Ich glaube das ist genau der Punkt Fallandar, es macht auch in meinen Augen keinen Sinn.

Da wir aktuell nur das voll bezahlt bekommen, was wir arbeiten, ist das auch die Grundlage nach der meine "vollbezahlten" Stunden und die Kug-Stunden bewertet werden sollen, da wir keine klare Prozentangaben haben, wie das in anderen Berufen z.T. wohl ist.

Wenn sie dazu den Ist-Wert übernommen hätte zu der Zeit in der ich krank geworden bin (also ca. 30% Ausfall) wäre das meiner Meinung nach ok/fair. Wenn auch etwas zähneknirschend da sie aus Unwissenheit vorher von komplettem Gehalt gesprochen hat.

Aber sie argumentiert jetzt damit, dass ich ja, wenn ich gearbeitet hätte, auch mehr Ausfall gehabt hätte. Und diesen Ausfall bemisst sie danach, wer von melnen Patienten bei meinen Vertretern abgesagt hat.::unsure::
8. April 2020 08:11 # 6
Registriert seit: 04.08.2002
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Beiträge: 1247

Die bezahlung nach geleisteten Einheiten ist, meines Wissens nach, unzulässig. Wir verkaufen unsere Arbeitskraft, stellen sie für den vorgegebenen Zeitraum zur Verfügung. Es liegt am Unternehmen, sie angemessen zu nutzen.
Übereinkünfte zur beiderseitigen Zufriedenheit sind natürlich das Beste.
Es darf aber nicht einfach zu Lasten des Arbeitnehmers gehen.

Viel Erfolg
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
8. April 2020 09:26 # 7
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Ich möchte mich an dieser Stelle auch mal zu Wort melden und meinem Vorredner zustimmen!
Das was Deine Chefin da macht, ist Übertragung von Arbeitgeberrisiko auf den Arbeitnehmer und damit rechtlich nicht haltbar.
Ich rate Dir das auf keinen Fall zu unterschreiben und standhaft zu bleiben! Bestehe auf Dein Recht!

Auch für Praxisinhaber von Ergotherapiepraxen gilt die Rechtsorechung des Landes in dem sie sich befinden. ;-)

Wenn Du Dich zu unsicher fühlst hol dir also notfalls, wie schon empfohlen, nochmal Rechtsberatung (sicher reicht auch erstmal ein Telefonat mit einem Anwalt/Anwältin für Arbeitsrecht das kostet dann auch nicht die Welt und Du fühlst Dich sicherer und Verhandlungsfähiger) oder ließ Dich wenigstens im Internet/Büchern schlau.

Ich empfehle an dieser Stelle gerne auch nochmal einen Beitritt in eine Gewerkschaft, da diese für solche Fälle Beratung/Anwälte da haben.
8. April 2020 10:33 # 8
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Beiträge: 5

Hat jemand Erfahrung wie gut die Arbeitsrechtberatung beim DVE ist?
Hab schon länger vor da beizutreten, schiebe das schon Jahre immer wieder vor mir her::rolleyes::

Werde mich aber auch definitiv übers Osterwochenende mal bezüglich Gewerkschaft schlau machen.

Zumindest fühle ich mich schonmal in meinem Gefühl bestärkt, dass das so alles wohl nicht ganz in Ordnung ist.
Damit diskutiert es sich für mich morgen etwas leichter. Wenn sie nicht mit sich reden lässt, werde ich dann tatsächlich beim Anwalt anfragen :/

8. April 2020 17:48 # 9
Registriert seit: 26.02.2016
Beiträge: 62

Hallo,

was deine Chefin da macht ist rechtswidrig.
Ich kann das immer schwer glauben, wenn ich so etwas höre das bei einem solchen Arbeitnehmer freundlichen Markt sich mache Ergotherapeuten so unter Wert verkaufen.

Ich find frech und rate zur Rechtsberatung.

Bleibt gesund

Hannes
9. April 2020 10:01 # 10
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Beiträge: 279

Moin zusammen,

es geht hier um Kurzarbeitergeld. Bitte verwechselt hier nicht Äpfel mit Birnen.
Bei Kurzarbeit ist es möglich und üblich, dass alle Mitarbeiter auf Kurzarbeit gesetzt werden. Auch die, die einen Krankenschein haben. Ich kann hier nichts moralisch verwerfliches erkennen und schon gar nichts rechtswidriges. Warum solltest du während deines Krankenscheines mehr Geld bekommen, als deine Kollegen, die die ganze Zeit die Patienten behandeln?

Kurzarbeit bedeutet (s. falladar): du bekommst Gehalt vom Arbeitgeber für die noch abgeleisteten Arbeitsstunden. Für den Rest der Zeit, die du zu Hause bleibst, stockt das Arbeitsamt dein Gehalt auf in Höhe von zurzeit 60 bzw. 67 Prozent deines üblichen Verdienstes für die Ausfallzeit. Das bedeutet, wer mehr arbeitet, bekommt auch mehr Geld. Immerhin eine Möglichkeit und Chance, Entlassungen zu umgehen.

Ich kenne zurzeit keine einzige Ergotherapiepraxis, die noch keine Kurzarbeit zumindest angezeigt hat. Wenn du also vorher schon unzufrieden warst, ist jetzt kein besonders guter Zeitpunkt, über einen Wechsel nachzudenken. Oder du bittest selbst um Entlassung, dann hat dein Chef eine Sorge weniger, weil er ein Gehalt weniger zu zahlen hat und du bekommst Arbeitslosengeld. Das ist allerdings dann noch weniger...

Lass dir das von deinem Chef doch noch einmal erklären, wie dein Gehalt incl. Kurzarbeitergeld zustande kommt. Vielleicht bringt das Licht in die Sache. Und gehe davon aus, dass dein Chef sich wahrscheinlich auch das erste Mal mit solchen Dingen beschäftigen muss und das für ihn auch völlig neu ist. Davon mal abgesehen, dass sich die Bedingungen für Kurzarbeit - wie so vieles andere - zurzeit ständig ändern. Im Moment wird eine Erhöhung des Kug auf 80 oder 90 Prozent diskutiert.

Alles Gute
Gruß
xxu
9. April 2020 10:55 # 11
Registriert seit: 06.05.2011
Beiträge: 237

Kurzarbeit wird angekündigt. D.h. deine Chefin sollte im Vorfeld den Arbeitsumfang bestimmen für den du zur Verfügung stehen musst und für den sie dich auch bezahlen muss.
Es ist auch möglich dass die Mitarbeiter unterschiedlich hohe Kurzarbeit machen. Wenn jemand beispielsweise nur Hausbesuche in Pflegeeinrichtungen macht wir er mehr Ausfall haben als jemand der sich auf Handtherapie spezialisiert hat.

Nach meinem Verständnis ist es Übertragung von Arbeitgeberrisiko wenn deine Chefin sagt du arbeitest nur noch 50% und dann noch mehr ausfällt und sie deinen Arbeitsumfang dann rückwirkend senkt. Sie könnte aber sagen: Ab jetzt brauche ich dich nur noch zu 30%. Das Problem erscheint aus meiner Sicht eine schlechte Kommunikation und fehlende Klarheit bezüglich Anweisungen.

Zum Schluss noch eine Anmerkung: Die aktuelle Situation ist für uns alle ungewöhnlich und neu. Beinahe täglich ergeben sich neue Informationen, andere Konstellationen und veränderte Empfehlungen. Genauso wie ich aktuell (in dem Umfang wie ich es mir leisten kann) die örtliche Wirtschaft, kleine Unternehmen und Risikopersonen unterstütze indem ich mir Essen liefern lasse, in der örtlichen Buchhandlung telefonisch bestellem, Einkaufsdienste mache.... finde ich dass ich als angestellte Ergotherapeutin mit meinem Chef zusammen überlegen kann welchen Beitrag jeder leisten kann und will. Und dazu kann auch gehören dass ich es akzeptiere dass rückwirkend der Arbeitsausfall genau festgelegt wird weil es im Vorfeld nur schwer abzusehen ist wie sich die Situation konkret entwickelt. Vorraussetzung ist eine gute Kommunikation im Team.
9. April 2020 17:42 # 12
Registriert seit: 27.08.2017
Beiträge: 3

Es geht hier meines Verständnisses nach NICHT um die Kurzarbeit an sich, sondern um den Punkt, das ihre Chefin den Patientenausfall prozentual auf das Kurzarbeitergeld anrechnen will !!!(siehe Zitat) Und das IST rechtswidrig!

Und bei solchen Zuständen wundern sich PI's über Fachkräftemangel.. ::blink::

Zitat / JuPhi hat geschrieben:
Hi,
Aber jetzt kommt der entscheidende Punkt:
Vor meiner Krankschreibung hatte ich einen Ausfall von knapp 30%. Während ich zu Hause war haben natürlich auch noch weitere meiner Patienten bei meinen Vertretungen abgesagt.
Meine Chefin meint nun, dass sie mir diese Ausfälle auch anrechnen soll. Die Liste, die ich am Donnerstag (da fange ich wieder an)für ihren Steuerberater unterschreiben soll, sieht jetzt so aus, dass ich pro Woche ca. 50% Ausfall haben werde. Also auch nur 50% regulär bezahlt werde.
9. April 2020 17:44 # 13
Registriert seit: 27.08.2017
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Wie ist denn das Gespräch verlaufen?
9. April 2020 20:20 # 14
Registriert seit: 07.04.2020
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Zitat / Sowen hat geschrieben:
Es geht hier meines Verständnisses nach NICHT um die Kurzarbeit an sich, sondern um den Punkt, das ihre Chefin den Patientenausfall prozentual auf das Kurzarbeitergeld anrechnen will !!!(siehe Zitat) Und das IST rechtswidrig!

Und bei solchen Zuständen wundern sich PI's über Fachkräftemangel.. ::blink::

Zitat / JuPhi hat geschrieben:
Hi,
Aber jetzt kommt der entscheidende Punkt:
Vor meiner Krankschreibung hatte ich einen Ausfall von knapp 30%. Während ich zu Hause war haben natürlich auch noch weitere meiner Patienten bei meinen Vertretungen abgesagt.
Meine Chefin meint nun, dass sie mir diese Ausfälle auch anrechnen soll. Die Liste, die ich am Donnerstag (da fange ich wieder an)für ihren Steuerberater unterschreiben soll, sieht jetzt so aus, dass ich pro Woche ca. 50% Ausfall haben werde. Also auch nur 50% regulär bezahlt werde.


Genau, richtig.

Mit der Kurzarbeit war ich einverstanden, habe das auch anstandslos unterschrieben und habe auch nach wie vor Verständnis dafür.

Mir ging es nur darum, dass meine Chefin (meiner Meinung nach fälschlicherweise) mir auch alle weiteren Ausfälle während meiner Krankheitszeit, die zusätzlich!! dazu kamen, abziehen wollte.
Aber auf der anderen Seite nicht berücksichtigen wollte, dass ich keine Möglichkeit hatte anderweitig Einheiten dazu zu sammeln (Neuaufnahmen, welche wir tatsächlich in den 3 Wochen hatten, Tele-behandlung etc.) oder tageweise Urlaub zu machen (was ich jetzt, in Absprache mit ihr, machen werde, wenn sich nach den Osterferien keine Besserung der Situation einstellt), etc.

Und ja, ich habe Verständnis dafür, dass das für alle eine neue, außergewöhnliche Situation ist.
Erwarte aber auch eine angemessene Kommunikation, die meiner Meinung nicht mit einer einfachen Whatsapp funktioniert mit der Info "mein Steuerberater hat mich informiert, dass du anstatt vollem Gehalt auch kug angerechnet bekommst" und bei Nachfrage meinerseits, wie das genau läuft und für mich bedeutet, die Antwort kommt "weiß ich auch nicht, wenn du selbst einen Steuerberater hast, frag den am besten mal" und um dann wenige Tage später eine Liste zu bekommen wo auf einmal 50% Ausfall drauf stehn, die ich unterzeichnen soll::unsure::


@sowen: naja, Gespräch ist für mich was anderes, habe aber zumindest mein Ziel erreicht.
Am Morgen hat sie mir eine blanko-Liste gegeben, ich solle selber schauen, was alles an Ausfall war und dann gegebenenfalls von ihrer Liste abweichende Zahlen ändern.
Zum einen hat manches tatsächlich einfach nicht gestimmt, zum anderen habe ich nur die Ausfälle eingetragen, von denen ich bei Krankheitsbeginn Bescheid wusste (habe also auch Absagen die ich schon bereits für die kommende Woche wusste, fair eingetragen).
Zum Feierabend kam die Chefin dann kurz rein, ob die Liste fertig sei. Habe ihr erklärt, was ich wie und warum eingetragen habe. Ja, das werde sie vergleichen und mir dann Bescheid geben und wollte schon wieder gehen. Sagte ihr dann, dass ich das sehr schade finde, wie sie das Thema angegangen ist und dass es mich schon beschäftigt hat.
Darauf hat sie nur schnell gemeint, schade müsse man das ja jetzt nicht nennen, und darüber streiten auch nicht, sie hätte ja auch ersteinmal schauen müssen, was da alles wegfällt und meinte dann auf einmal, leg mir die Liste ins Fach, wir machen das dann so wie du das aufgeschrieben hast.

Joa, keine Ahnung ob sie sich doch irgendwo Rat gesucht hat und das wirklich nicht durchsetzbar ist, oder woher auch immer der Sinneswandel kam.

Klang alles sehr kurz angebunden und leicht schnippisch, da mögen aber auch meine Emotionen das durchaus negativ gefärbt haben.

Bin auf alle Fälle froh, dass jetzt erstmal Feiertage sind und ich meine Emotionen runterfahren kann.
Dem DVE werde ich aber trotzdem jetzt endgültig mal beitreten um mich einfach besser informieren zu können und eine Rechtsschutzversicherung wird auch in Angriff genommen. ;)

Danke für euer geduldiges Lesen und eure Antworten!
::thumbup::
9. April 2020 22:40 # 15
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1247

Danke für die ausführliche Rückmeldung und erholsame freie Tage.

Gutgehn
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
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