Hallo Lewuf,
Deine Frage ist zwar schon länger her, aber vielleicht hilft Dir die Antwort ja für zukünftige Patienten.
1. grundsätzlich stelle ich mir immer die Frage, warum hat der Patient dieses Problem bzw. was ist der Auslöser?
Es ist relativ unwahrscheinlich, dass er eine Sehnenscheidenentzündung am Ext. dig. minimi hat. Das muss abgeklärt
werden! Sehnenscheiden werden stets passiv getestet. Dafür lässt Du die Hand fausten, umgreifst dann die Hand und
den Unterarm des Patienten und bringst das Handgelenk schnell/provokativ in die Flexion. Ist dieser Test schmerzhaft
entlang der Sehne, dann handelt es sich wahrscheinlich um eine Sehnenscheidenentzündung. Du kannst zusätzlich
in die Funktion isometrisch anspannen lassen... müsste dann ebenso schmerzhaft sein.
2. erkundige Dich danach, was der Patient mit dem 5. Finger macht. Hat er dort überhaupt Extensionsaktivität im Alltag?
Wie benutzt er den 5. Finger (Musikinstrument?) Oder hat er gegebenenfalls eine Überlastung der Flexoren des 5.
Fingers und die Extensoren reagieren nur reflektorisch mit Schmerzen, um die Flexoren vor Dehnung zu schützen?
3. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass der Patient gar keine Sehnenscheidenentzündung hat, sondern eine
Affektion des distalen Radioulnargelenks. Kompressionstest gibt Aufschluss über Arthrose. Instabilitätstest geben
Aufschluss über Instabilitäten im Gelenk (z.B. der radioulnaren Bänder).
Ist der Patient eher instabil von seinen anderen Gelenken her, so sollte er lernen, seine Handgelenke bei Alltagstätigkeiten zu stabilisieren. Das Ausführen von kraftvolle Massagen seitens des Patienten wären dann nicht gut.
Nun zum Ultraschall: Du kannst im Hand und Fußbereich den US im Wasserbad machen, so dass es nicht zu Irritationen kommen kann, wenn Du auch noch darauf achtest, den Schallkopf zu bewegen.
Aber: immer erst Diagnostik und dann Therapie, o.k.?
Liebe Grüße und viel Spaß,
M. Fischer
www.handakademie.de