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Ultraschall dorsales Sehnenfach?

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8. April 2020 12:44 # 1
Registriert seit: 11.09.2018
Beiträge: 16

Hallo zusammen,

ich hätte mal eine generelle Frage zum Ultraschall in der Handtherapie.
Man sagt ja das die Knochenhaut sehr empfindlich auf den US reagiert, es im schlimmsten Fall zu Verbrennungen kommen kann.

Mein Kollege (Physiotherapeut) hat seit längerem Beschwerden auf Höhe des 5ten dorsalen Sehenfaches, ich vermute eine simple Sehnenscheidenentzündung. Kann/darf ich am Handrücken mit US arbeiten...::confused::? Natürlich würde ich nur den pulsierenden und nicht den konstanten US auswählen.

Vielen Dank schon mal!

Liebe Grüße
Lewuf
10. Juni 2020 13:40 # 2
Registriert seit: 07.01.2014
Beiträge: 43

Hallo Lewuf,
Deine Frage ist zwar schon länger her, aber vielleicht hilft Dir die Antwort ja für zukünftige Patienten.
1. grundsätzlich stelle ich mir immer die Frage, warum hat der Patient dieses Problem bzw. was ist der Auslöser?
Es ist relativ unwahrscheinlich, dass er eine Sehnenscheidenentzündung am Ext. dig. minimi hat. Das muss abgeklärt
werden! Sehnenscheiden werden stets passiv getestet. Dafür lässt Du die Hand fausten, umgreifst dann die Hand und
den Unterarm des Patienten und bringst das Handgelenk schnell/provokativ in die Flexion. Ist dieser Test schmerzhaft
entlang der Sehne, dann handelt es sich wahrscheinlich um eine Sehnenscheidenentzündung. Du kannst zusätzlich
in die Funktion isometrisch anspannen lassen... müsste dann ebenso schmerzhaft sein.
2. erkundige Dich danach, was der Patient mit dem 5. Finger macht. Hat er dort überhaupt Extensionsaktivität im Alltag?
Wie benutzt er den 5. Finger (Musikinstrument?) Oder hat er gegebenenfalls eine Überlastung der Flexoren des 5.
Fingers und die Extensoren reagieren nur reflektorisch mit Schmerzen, um die Flexoren vor Dehnung zu schützen?
3. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass der Patient gar keine Sehnenscheidenentzündung hat, sondern eine
Affektion des distalen Radioulnargelenks. Kompressionstest gibt Aufschluss über Arthrose. Instabilitätstest geben
Aufschluss über Instabilitäten im Gelenk (z.B. der radioulnaren Bänder).
Ist der Patient eher instabil von seinen anderen Gelenken her, so sollte er lernen, seine Handgelenke bei Alltagstätigkeiten zu stabilisieren. Das Ausführen von kraftvolle Massagen seitens des Patienten wären dann nicht gut.

Nun zum Ultraschall: Du kannst im Hand und Fußbereich den US im Wasserbad machen, so dass es nicht zu Irritationen kommen kann, wenn Du auch noch darauf achtest, den Schallkopf zu bewegen.
Aber: immer erst Diagnostik und dann Therapie, o.k.?
Liebe Grüße und viel Spaß,
M. Fischer
www.handakademie.de
10. Juni 2020 18:29 # 3
Registriert seit: 27.11.2005
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 550

Hallo liebe Lewut,
vielleicht beantwortet mein aktueller Fachartikel "Sehnenscheide entlasten" deine Frage - siehe Link: https://premium-therapie.de/blog/sehnenscheide-entlasten-download-artikel-von-rainer-zumhasch/

Ich hoffe diese Info hilft Dir ein wenig weiter mit ganz lieben Grüßen von Rainer
(www.premium-therapie.de - AFH Webshop)
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