Hallo und guten Abend,

als Nichtfachfrau hoffe ich, dass ich hier trotzdem richtig bin, und Sie mir bei der Beantwortung einer dringenden Frage helfen können.

Unser 85jähriger Nachbar ist nach einer schwerwiegenden Nierenerkrankung mit wochenlangem Krankenhausaufenthalten und anschließender stationärer reha bei der ortsansässigen bayrischesn Einrichtungen wieder zuhause. Er wird nun zur Wiederherstellung seiner Gehfähigkeit von der gleichen Einrichtung ambulant zuhause betreut mit Treppensteigübungen, Laufen mit dem Rolllator usw.

Leider argumentiertecnun die aufsuchende Ergotherapeutin in letzter Zeit öfters, sie könne nur ein paar wenige Übungen mit dem alten Herrn machen, denn sie stünde auf dem Weg oft im Stau, und die anderen Patienten würden schon warten.

Aufgrund einer Grossbaustelle ist tatsächlich der Verkehr zeitweise zähflüssiger geworden, und es kommt auf die Tageszeit an, dass es länger dauern kann.

Ist es denn ok., dass der liebe Nachbar nun auf wichtige Gehübungen für dem Haus verzichten muss?
Für alle Antworten herzlichen Dank
Eva

Hallo,
Er hat Anspruch auf die volle Behandlungszeit, weil der Klient im Hausbesuch nichts dafür kann, wenn der Therapeut zu spät kommt. Meine Klienten müssen da nie drunter leiden, wenn ich zu spät bin, da ich ja quasi schuld bin.
Und wenn da eine Baustelle ist und die Therapeuten davon wissen, dann kann man es entsprechend so planen.

Hallo, aktuell werden 17,79€ für den Hausbesuch inkl. Kilometer bezahlt.

Wie viel Zeit für die An-/Abfahrt wird damit bezahlt. Wenn Pat. schlecht zu erreichen sind (auch in ländl. Umgebungen) sind die Fahrwege für die Praxen wirtschaftlich oft nicht zu verantworten.

Wer müßte da für Abhilfe schaffen....? Richtig, die GKV. Tut sie aber nicht....

Und die Behandlungszeit darf tatsächlich nicht dafür gekürzt werden - das ist auch definitv keine gute Lösung, weil es auf Kosten der Patienten und zu Lasten des Praxisinhabers geht (Betrugsverdacht!)

Hallo,
und herzlichen Dank für die superschnellen Antworten und hilfreichen Informationen.

Es ist wirklich problematisch, wenn die Pauschalen zu knapp bemessen sind, und die Einrichtung oder Selbständige das Nachsehen haben. Hier handelt es sich um eine grosse langjährig ortsansässige stationäre geriatrische Awo-Reha-Einrichtung, die auch ambulante Betreuung anbietet. D.h.. TherapeutInnen sind angestellt und kommen mit Dienstwagen aus 7 km Entfernung vom äusseren GrossStadtbereich in einen Vorort. Wir Anwohner haben meist sehr wenig Verkehsprobleme ausserhalb der rushhour. Ambulante Pflege, Essen auf Rädern usw. alles problemlos.

Respekt und DANKE allen zuverlässigen und liebevollen Menschen, die optimistisch und äusserst hilfreich mit anpacken, um Kranken und Alten wieder auf die Beine zu helfen. Diese schwierige Pandemie-Zeit verlangt jedem sehr viel ab.

Als langjährige Nachbarn beobachten wir Situation interessiert und haben die Umstände den weit entfernt wohnenden Kindern berichtet. So besuchen wir nun den älteren Herrn regelmäßig, kreutzworträtsen, üben Treppensteigen oder mit Rollator auf der Terrasse und trinken als Belohnung ein Käffchen.

Alles Gute
Eva

Liebe Eva

Zitat / Eva1952 hat geschrieben:

Als langjährige Nachbarn beobachten wir Situation interessiert und haben die Umstände den weit entfernt wohnenden Kindern berichtet. So besuchen wir nun den älteren Herrn regelmäßig, kreutzworträtsen, üben Treppensteigen oder mit Rollator auf der Terrasse und trinken als Belohnung ein Käffchen.

Das klingt großartig, danke für euren tollen Einsatz! Es wäre schön, wenn jeder so liebe und hilfreiche Nachbarn hätte.

Wenn die Therapiezeit weiterhin so knapp bemessen ist, kann sich der Nachbar (oder die Kinder) direkt mit der Reha-Einrichtung in Verbindung setzen und verlangen, dass die reguläre Therapiezeit eingehalten wird. Mehr als einmal sollte das nicht vorkommen.

Herzliche Grüße
xxu