Anzeigen:
Sie sind hier: Forum >> Ergotherapie-Forum >> Fachbereich Neurologie >> Läsion Nervus Ulnaris nach Operation. Verzweiflung!

Diskussionsforum

Läsion Nervus Ulnaris nach Operation. Verzweiflung!

Optionen:
31. Oktober 2020 10:36 # 1
Registriert seit: 04.04.2018
Beiträge: 20

Guten Morgen!
Ich benötige dringend Hilfe. Ich habe eine Patientin, welche sich durch einen Sturz den Ellenbogen ausgekugelt hat. Sämtliche Muskelansätze, Bänder und auch die Gelenkkapsel sind abgerissen und wurde durch eine OP wieder rekonstruiert. Kurze Zeit nach der ersten OP entwickelte sich ein Sulcus-Ulnaris-Syndrom, da der Ulnarisnerv an zwei Stellen komprimiert wurde. Durch eine zweite OP wurde der Nerv freigelegt. Nun sind 2 Wochen vergangen und der kleine Finger ist dauerhaft kalt und teilweise taub. Der Ringfinger und die Handkante ulnar beginnen ebenfalls taub zu werden. Der Ellenbogen ist immer wieder sehr warm und verhärtet. Die Neurologin konnte keine Messung durchführen und weiß nun nicht mehr weiter. Auch der Operateur kann sich es nicht erklären. In der Ergo arbeite ich momentan viel im Bereich des Sensitraining. Die Physio macht Lymphdrainage und sanfte Bewegungen im Ellenbogen ( Bewegungsausmaß wie vom Arzt angeordnet). Natürlich ist die Patientin sehr verzweifelt. Sie hat im Dezember einen Termin in einer Uniklinik. Da sich der Zustand der Hand täglich verschlechtert dachte ich ich frage hier um Hilfe. Hat jemand eine Idee was los sein könnte? Hat jemand ebenfalls eine solche Erfahrung gemacht? Ich wäre sehr dankbar wenn mir jemand weiterhelfen kann. Gleichzeitig versuche ich bei den jeweiligen Ärzten einen Telefontermin zu ergattern. Danke schonmal!
Schönes Wochenende und liebe Grüße!

P. S. : Falls noch Informationen fehlen gerne nachfragen. Habe erstmal alles grundlegende geschrieben

31. Oktober 2020 11:50 # 2
Registriert seit: 15.03.2003
Beiträge: 944

oh böse, schnell zu einem anderen chirurgenteam!! der Nerv ist entweder noch mehr geschädigt worden, schon bei der Rekonstruktion oder später noch. Irgendwo ist noch was nicht in Ordnung im Gefüge.....
Alles Gute
Sabine::sad::
"Die Kunst ist, den Kindern alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel zu machen."
John Locke
31. Oktober 2020 13:18 # 3
Registriert seit: 04.04.2018
Beiträge: 20

Vielen Dank für deine schnelle Antwort. Leider ist der schnellstmögliche Termin in einer anderen Klinik im Dezember... Sollte der Nerv tatsächlich noch geschädigt sein ( was ja deutlich dafür spricht), kann in den zwei Monaten einiges mehr kaputt gehen. Verstehe gar nicht warum man dies nicht notfalltechnisch in einer Klinik aufnehmen und behandeln kann. Gibt es eine Möglichkeit schneller einen Termin zu ergattern? Meine Patientin hat es wohl schon bei sämtlichen Ärzten/Kliniken im Umkreis versucht, welche aber keine Neupatienten mehr aufnehmen. ::sad::
1. November 2020 13:47 # 4
Registriert seit: 03.08.2010
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 4

Huhu

Notfalls müsste die Dame in die Notfallambulanz bzw in die ambulante Praxis in die Notfallsprechstunde?!

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sie nach Hause schickt bei derartigen Symptomen.
Oder Alternativ soll sie sich an ihren Hausarzt wenden,Problematik erklären und auf seine Kontakte hoffen. Dann ruft der für Sie bei bekannten Kollegen an und erwirkt ein Termin.
Die Patientin soll einfach noch mehr Drama machen. Ich habe oft das Gefühl, dass die Patienten sich das auch nicht trauen,keinem zur Last fallen wollen. Ich würde an deiner Stelle der Patientin die Situation nochmal genau erklären,und ihr sagen,was alles kommen kann.

Ist die Patientin denn noch berufstätig?

Viele Grüße
1. November 2020 21:29 # 5
Registriert seit: 05.04.2010
Beiträge: 895

Hallo,
Wer weiß was bis Dezember ist... auch corona-mäßig.
Die Kliniken fahren gerade wieder runter.

Sie soll schnell über die Notaufnahme versuchen, dran zu kommen und sich dort nicht abspeisen lassen. Notfalls bei der KK anrufen , die haben einen Terminsuch-service und da Druck machen.

Vg und viel Glück
1. November 2020 21:41 # 6
Registriert seit: 04.04.2018
Beiträge: 20

Ja sie ist noch berufstätig. Bürojob.. ( viel Tastatur und Telefon). Der Chef hat schon nach einer Wiedereingliederung gefragt...

Über die Krankenkasse wurde schon versucht einen früheren Termin zu ergattern, aber hier wurde meiner Klientin gesagt, sie solle froh sein schon im Dezember einen Termin zu haben.. noch früher können sie nicht überbieten..

Sie kommt morgen wieder zu mir. Ich werde ihr aufjedenfall nochmal die Dringlichkeit erläutern und auf die Notfallambulanz hinweisen.

Danke für eure Mithilfe!
2. November 2020 09:34 # 7
falladar
falladar
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1376

"... den Ellenbogen ausgekugelt hat. Sämtliche Muskelansätze, Bänder und auch die Gelenkkapsel sind abgerissen und wurde durch eine OP wieder rekonstruiert. Kurze Zeit nach der ersten OP entwickelte sich ein Sulcus-Ulnaris-Syndrom, da der Ulnarisnerv an zwei Stellen komprimiert wurde. Durch eine zweite OP wurde der Nerv freigelegt ..."

Nach dieser Schwere der Verletzung nur von einer Komprimierung des Nervens auszugehen halte ich für sehr gewagt/untertrieben. Der Nerv wird hier deutlich mehr abbekommen haben und evtl. eine Teilschädigung des sensorischen Anteils zeichnet sich hier deutlich ab. Da der Nerv freigelegt wurde und somit eine Entlastung erhalten hat, spricht nichts dagegen den Termin im Dezember abzuwarten. Von einer weiteren Schädigung durch die Wartezeit ist erst einmal nicht auszugehen. Der Nerv regeneriert sich leider nicht schneller nur weil es einen früheren Termin zur erneuten Diagnostik gibt.

Den Ratschlag, sich in die Notaufnahme zu begeben, halte ich für falsch, da es sich definitiv nicht um einen Notfall handelt. Was soll der dort behandelnde Arzt denn für eine notfallmäßige Versorgung durchführen? Welchen Notfallpatienten soll der Notarzt dafür länger warten lassen? In der Notaufnahme werden nicht nur Neurologen oder Orthopäden beschäftigt. Was soll deine Patientin von deiner qualifizierten Meinung halten, wenn sie in der Notaufnahme an einen Notarzt aus dem Fachbereich Gyn oder Pädiatrie gerät?
Optionen:

nach oben scrollen