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Ergotherapie ohne Rezept

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7. April 2021 18:35 # 1
Registriert seit: 23.11.2005
Beiträge: 33

Hallo zusammen,

ich arbeite in einem Pflegeheim und bin als Ergotherapeutin, mit entsprechender Stellenbeschreibung, angestellt. Ich arbeite ohne Rezept, in Absprache mit der Pflege, am Bewohner.
Heute, nachdem ich schon seit 2 Jahren dort arbeite, erfahre ich, das ich gar keine Ergotherapie anwenden darf. Nun bin ich verwirrt und finde dies bezüglich keine Informationen, was damit gemeint ist.
Kann mich bitte jemand aufklären?

LG Maria
7. April 2021 20:29 # 2
Registriert seit: 06.05.2011
Beiträge: 238

Geändert am 07.04.2021 20:30:00
Zitat / Maria26 hat geschrieben:
Hallo zusammen,

ich arbeite in einem Pflegeheim und bin als Ergotherapeutin, mit entsprechender Stellenbeschreibung, angestellt. Ich arbeite ohne Rezept, in Absprache mit der Pflege, am Bewohner.
Heute, nachdem ich schon seit 2 Jahren dort arbeite, erfahre ich, das ich gar keine Ergotherapie anwenden darf. Nun bin ich verwirrt und finde dies bezüglich keine Informationen, was damit gemeint ist.
Kann mich bitte jemand aufklären?

LG Maria


Ergotherapie ist ein ärztlich verordnetes Heilmittel.
Ohne Verordnung darfst du keine Ergotherapie machen. Wenn du in einem Pflegeheim angestellt bist dann bist du dort als Betreuungskraft oder vergleichbares tätig.

Anbei: https://www.bed-ev.de/artikel/artikel.aspx?id=509
8. April 2021 13:13 # 3
Registriert seit: 23.11.2005
Beiträge: 33

Danke schön, das erklärt Einiges. Also, um meinen Vertrag einhalten zu können und die Stellenbeschreibung umsetzten zu können, muss ich eine eingeschränkte Heilpraktikerprüfung beim Gesundheitsamt ablegen? Oder geht das auch, dass ich die Rezepte vom Hausarzt übernehme, statt externe Praxen?
8. April 2021 14:38 # 4
Registriert seit: 03.01.2011
Beiträge: 387

Was machst du denn genau? Machst du wirklich Therapie, individuell auf die einzelnen Krankheitsbilder der Bewohner abgestimmt oder machst du Betreuung mit Förderung der Ressourcen in Berücksichtigung der Krankheitsbilder? Ein Pflegeheim muss soweit ich weiß sogar einen Ergotherapeuten angestellt haben, was aber nicht heißt, das sie dort selbstständig Therapien abrechnen. Man führt aber sogesehen nicht das Heilmittel Ergotherapie aus, wie es ambulante Therapeuten tun. In der Reha, Krankenhaus oder in psychiatrischen Einrichtungen, bekommen die Therapeuten auch keine Verordnung, maximal e weisung vom Arzt
8. April 2021 15:50 # 5
Registriert seit: 23.11.2005
Beiträge: 33

Ich bin im Pflegeheim als Ergotherapeutin angestellt. Mir werden von PFK´s Vorschläge gemacht, was bei welchen Bewohner gemacht werden könnte und ich schaue mir das Krankheitsbild des jeweiligen Bewohners an und wenn ich darauf ein Training aufbauen kann, schreibe ich einen individuellen Thp-Plan und setzte das um. Keine ärztliche Verordnung oder Rezept.
8. April 2021 19:34 # 6
Registriert seit: 06.05.2011
Beiträge: 238

Zitat / Mietzi hat geschrieben:
In der Reha, Krankenhaus oder in psychiatrischen Einrichtungen, bekommen die Therapeuten auch keine Verordnung, maximal e weisung vom Arzt

Nope auch stationär wird die Therapie ärztlich angeordnet.

Ich bin ein bisschen schockiert Berufskunde ist Teil der Ausbildung.
9. April 2021 11:41 # 7
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 1191

Natürlich kriegen wir im krankenhaus für jeden Patienten eine ärztliche Verordnung. Wir haben über 1000 Betten, wir können nicht rumlaufen und schauen wer Ergo braucht.
Also sorry, bin auch etwas verwundert über das Nichtwissen.
Im Altenheim hat auch jeder Bewohner einen Hausarzt. dieser kann dann sehr wohl ergotherapie verordnen. Oft wird dies dann von externen Therapeuten durchgeführt weil die angestellten Ergos schon für anderes da sind. Zum Beispiel Gruppenaktivitäten und alles rundum den ADl Bereich.
17. April 2021 12:46 # 8
Registriert seit: 11.03.2005
Beiträge: 66

Ich arbeite als Angestellte einer Praxis in einem Altenheim. Wir wurden vom Heim in Haus bestellt. Über die Ärzte (meist Neurologe) erhalte ich meine Rezepte. Ich bin jetzt schon 3 Jahre in diesem Heim, sie haben keinen angestellten Ergotherapeuten vor Ort aber einige Betreunugskräfte, die in Gruppen Gedächnistraining, Bewegungsrunde, Singkreis etc anbieten.
in meinem Praktikum was aber schon einige Jahre her ist, haben wir auch einzel Beschäftigung mit den Bewohnern gemacht. Bei Bettlägerigen wurde auch basale Stimulation gemacht, dies war aber alles ohne Rezept und mußte als Beschäftigung auf dem Wohnbereich dokumentiert werden. Aber "richtige Therapie" wurde nicht durchgeführt.
17. April 2021 21:17 # 9
Registriert seit: 03.01.2011
Beiträge: 387

Geändert am 17.04.2021 21:44:00
Ok, ich hab vor einigen Wochen noch Physiotherapie in einem Krankenhaus bekommen und musste nichts unterschreiben, daher ging ich davon aus das die sogesehen auch keine Verordnung bekommen haben. da ich selbst nie in einem Krankenhaus gearbeitet habe, wusste ich es nicht. In der Reha in meinem Praktikum in der Ausbildung gabs auch keine Verordnung in dem Sinne, natürlich aber eine Anordnung vom Arzt. Aber eben keine Heilmittelverordnung wie es eben im Ambulanten Bereich ist (Ich bring das Wort Verordnung wohl nur mit den Heilmittelverordnungen im Praxis Bereich in Zusammenhang). In nem Altenheim arbeitet aber eben kein Arzt der das intern weisen könnte und externe Ärzte würden eben nach Heilmittelkatalog Verordnungen ausstellen. In Psychatrischen Einrichtungen (Spreche jetzt von wohnstätten inkl Therapeutischen Angebot) sind ja auch Ergotherapeuten beschäftigt und sie arbeiten ja auch therapeutisch, auch wenn kein Arzt in dem Sinne eine genaue einzelne Weisung für den Bewohner gegeben hat. Was wohl am ehsten mit einem Altenheim vergleichbar wäre.

In den Altenheimen kenn ich es sonst auch nur so, das man eben von extern kommt, um nach Verordnung zu arbeiten. Ein Therapeut vom Heim direkt, könnte auch gar keine Abrechnung machen, außer er würde eben ne Praxis in dem Heim betreiben mit ner Zulassung allem drum und dran.

Meine Info war, das vor etwas mehr als 10 Jahren etwa, es zur Pflicht wurde (meine dass das mal in der Ausbildung zumindest erzählt wurde, kann natürlich auch wieder anders sein mittlerweile, oder bestimmte vorraussetzungen zu haben), das ein Ergo im Heim angestellt wird, hierbei gehts allerdings auch nur um Betreuung und Beschäftigung und nicht in dem Sinne um Therapie. Ich arbeite seit 10 Jahren ebenfalls in ner Praxis und in allen Altenheimen, in denen wir als Therapeuten tätig sind, gibts auch mindestens einen gelernten Ergo, vom Heim angestellt, aber die machen eben solche Sachen sie Sitzgymnastik, Gedächtnistraining, aber natürlich auch mal Einzelbetreuung. Da ist natürlich die Frage wo die Therapie anfängt und wo sie genau aufhört.
17. April 2021 21:37 # 10
Registriert seit: 03.01.2011
Beiträge: 387

Geändert am 17.04.2021 21:52:00
Ich ergänze mal
http://docplayer.org/30516084-Ergotherapie-im-pflegeheim-moeglichkeiten-besonderheiten-und-herausforderungen.html
gibt nen teil zu Therapie im Altenheim. demnach wohl nicht verpflichtend, dann ist das wohl ne Fehlinfo meinerseits.

Aber ich glaube, wenn du wirklich wissen willst, was du darfst und was nicht, solltest du einfach mal beim Verband anfragen. Der sollte dir wohl sagen können, welche Grundlage das hat und wo evtl genaue Grenzen sind.
Ich kenne es in der Regel so, das die Therapeuten in den Heimen eben mit der Zielsetzungen in den Bereichen soziale Teilhabe, ADL und Kognition. wieviel zeit sie dafür für einzelne Bewohner haben, ist wohl sehr unterschiedlich. Oft sind es Gruppenangebote, die eben viel zur Beschäftigung sind und allgemeinen geistigen Fitness oder aber auch sozialen Aspekten dienen. Zum Teil werden aber auch Einzelangebote gemacht, die natürlich das Krankheitsbild des jeweiligen Patienten mit einschließen und versuchen ihn zu fördern. Das machen zum Teil im Bereich Demenz ja auch die §87b Kräfte.
Aber wo da nun genau die Grenze ist, was ein angestellter Ergo aus dem Heim genau nicht machen darf, das könnte ich dir nu auch nicht sagen. Ich würde es schwierig finden zu sagen, wann ein Gedächtnistraining nur als Heilmittel durchgeführt werden darf und wann nicht. Oder ob es am Ende nur darum geht, das man es nicht Ergotherapie nennt
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