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5,85 % Preiserhöhung ?? Im Ernst?? Chancen BED ??

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19. Dezember 2021 06:17 # 1
Registriert seit: 30.07.2001
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 12

Hallo zusammen,

5,85 % Preiserhöhung ist mal wieder ein Schlag ins Gesicht für uns Ergotherapeuten. Hat uns der BED in die Sche... geritten, oder ist der BED unsere Rettung???

Die Erhöhung stellt im Moment einen Ausgleich zur Inflation dar, von einer echten Anpassung an die Realität (siehe Fachkräftemangel pp) kann keine Rede sein. Alle Preiserhöhungen der letzten Jahre habe ich an meine Mitarbeiter weitergegeben, die Hoffnung darauf, das wir nun annähernd an die Löhne des öffentlichen Dienstes herankommen ist nun gestorben.

Wie seht ihr die Chancen des BED´s das der erste Schiedsspruch angefochten und neu aufgerollt wird?

Gruß

Georg Nitsch
19. Dezember 2021 12:07 # 2
Registriert seit: 05.10.2011
Bundesland: Hamburg
Beiträge: 719

Geändert am 19.12.2021 12:19:00
"Herzlichen Glückwunsch" an die professionellen Verhandler dieses mehr als erbärmlichen Ergebnisses. ::scared::

Dann wird die Ergotherapie eben über den Stellenmarkt abgeschafft! Danke DVE, Danke BED! ::thumbdown::

Heißt es jetzt die Annahme des Vertrages verweigern? Dafür wird es ja sicher eine Frist geben, oder?
ergoSystemisch - Systemisches Arbeiten in der Ergotherapie

Informationen gibt es hier: https://www.ergoSystemisch.de
19. Dezember 2021 14:09 # 3
Registriert seit: 30.09.2021
Beiträge: 295

Link https://dve.info/service/aktuelles/2868-neue-preise,-neuer-vertrag-ergotherapie-ab-1-januar-2022

Hier ist erst einmal die Kurzform was auf uns zukommt zum nachlesen.
"Lebe im Heute als wenn es kein Morgen geben würde. Wenn es doch ein Morgen gibt, um so besser für dich."
19. Dezember 2021 15:32 # 4
Registriert seit: 30.07.2001
Bundesland: Baden-Württemberg
Beiträge: 110

[...] Für den Zeitraum vom 1.1. bis 31.12.2022 erhöhen sich die Preise um 5,85 %.

Vom 1.1.2022 bis 30.9.2022 wird es einen Aufschlag geben, als Ausgleich für den langwierigen Verlauf des Schiedsverfahrens:
-> dies bedeutet eine Erhöhung der Preise um 11,7 % [...]
3~°
19. Dezember 2021 16:15 # 5
Registriert seit: 26.04.2004
Beiträge: 30

Da ist dieser Text aus dem Jahre 2018 ein Schlag ins Gesicht!!
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/verbesserungen-heilmittelerbringer.html

Das ist als PI ein echt frustrierendes Ergebnis. Was mich ärgert, dass dies alles schön im Schatten der Pandemie verläuft und von der Politik her keinen interessiert.
Da braucht sich auch niemand mehr wundern, wenn Patienten über 6 Monate auf einen Therapieplatz warten müssen und die ganzen jungen Kolleg*innen ins europäische Ausland gehen.
20. Dezember 2021 14:54 # 6
Registriert seit: 30.07.2001
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 12

Geändert am 20.12.2021 14:56:00
Hallo Micha,

Zitat / Micha hat geschrieben:
dies bedeutet eine Erhöhung der Preise um 11,7 %


dies ist der Ausgleich für das Jahr 2020. Für die letzten Monate 2021 gilt 5,85 %. Und dies ist dann die Basis für die weiteren Verhandlungen.
Außerdem verstehe ich nicht warum die neuen Preise zum 01.01.22 erst ab dem 15.02.22 abgerechnet werden dürfen. Habe ich eine VO aus 2021 und die letzte Therapieeinheit findet am 05.01.22 statt muss ich noch fast 6 Wochen darauf warten diese VO abrechnen zu dürfen!!

Zitat / DVE hat geschrieben:
Abrechnungen für die neuen Preise können frühestens ab 15.02.2022 durch die Leistungserbringer eingereicht werden.



Meiner bescheidenen Meinung nach sind wir ganz schön verarscht worden.

Gruß

Georg Nitsch


21. Dezember 2021 12:35 # 7
Registriert seit: 20.07.2005
Beiträge: 52

Ich finde das auch einfach nur frech....::thumbdown::
Ich persönlich werde vorerst den neuen Vertrag nicht unterschreiben und bis zuletzt warten...
Denn eine Unterschrift würde es ja noch schön bestätigen, dass man mit der Sch.... einverstanden ist.::mad::

Was soll ich denn meinen Mitarbeitern nun sagen??? Wir warten alle seit der letzten Erhöhung auf weitere deutliche Erhöhungen, damit die Gehälter mal wieder angepasst werden können. So werde ich das Bisschen natürlich auch weitergeben, ich selbst bleibe dabei auf der Strecke, denn nebst Inflation sind ja auch die laufenden Kosten (Wasser, Strom usw.) plus die deutlich gestiegenen Neben- Kosten für FFP2 Masken und anderen Corona Kram, deutlich angestiegen. Nur ist es natürlich auch keine Gehaltssteigerung, die ich mir für die Mitarbeiter dringend gewünscht habe. Denn - wen wundert es- auch zuhause bei den Mitarbeitern steigen die Kosten für Strom, Wasser und Lebenserhaltung...

Ich habe ewig schon offene Stellen, wo ich keinen für finde. Die Schwangeren sind sofort raus mit Beschäftigungsverbot und ihre Patienten wandern zurück auf die eh schon lange Warteliste. Auf Nachmittagstermine warten die meisten mittlerweile über 1 Jahr bei uns!
Auf Stellenangebote bewirbt sich ja noch nicht mal mehr irgendwer.

Wie soll das weiter gehen?
21. Dezember 2021 14:51 # 8
Registriert seit: 05.10.2011
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Beiträge: 719

Zitat / JuJu78 hat geschrieben:
....

Wie soll das weiter gehen?


Wir arbeiten bereits seit 2017 nur als zwei Inhaber:innen, da sich unsere Personalplanungen einfach nicht umsetzen ließen und ich nicht mehr einsehen wollte, warum ich Kolleg:innen zu deutlich schlechteren Gehältern anstellen soll, als sie im öffentlichen Dienst verdienen konnten.

Letztendlich ist es der Versorgungsauftrag der Krankenkassen!

Uns geht es nun besser, Pläne funktionieren, kein Personal muss bezahlt und verwaltet werden und wir können unsere Selbstständigkeit nach unseren Bedürfnissen gestalten.

Ich denke der Trend wird zu mehr Selbstständigkeit in Kooperation gehen - so teilt man sich die Kosten und ist fast nur für sich verantwortlich. Geld läßt sich so allerdings nur mit einem gemischten Betätigungsfeld verdienen.

Wir haben in diesem Jahr exakt einen Therapieplatz für psychisch-funktionell neu belegt, Warteliste ist schon geschlossen und Patienten bleiben definitiv auf der Strecke - oh Wunder, wie konnte das nur geschehen?

Politik und Kassen wissen ganz genau, was sie tun. Ich sag nur 5,85% plus - zugesprochen von Dr. Ulrich Orlowski, von 2009 bis Frühjahr 2019 Leiter der einflussreichen Abteilung für Gesundheitsversorgung und Krankenversicherung im Bundesgesundheitsministerium.
ergoSystemisch - Systemisches Arbeiten in der Ergotherapie

Informationen gibt es hier: https://www.ergoSystemisch.de
21. Dezember 2021 21:16 # 9
Marianne Roth
Marianne Roth
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 5

Wenn man wieder nicht unterschreibt, freuen sich die Kassen noch mehr...dann warten wir noch länger auf neue Sätze. Wenn 2 sich streiten freut sich der dritte. Ich finde das ist kein Weg. Erpressung funktioniert nicht. Man kann an die Öffentlichkeit gehen. Z.B. finde ich wird viel zu wenig mitgeteilt und veröffentlicht was für tolle Arbeit ERGO/LOGO/PHSYIO macht. Z.B. Kindern eine sehr gute Chance mitgeben um die Schule gut zu bewältigen. Kein Harz 4 Fall zu werden, weil eine LRS vorliegt, ADS/ADHS, etc. Erwachsene können schneller wieder arbeiten nach Unfall oder neurolog. Problemen.
Und das alles ohne Nebenwirkungen. Gesundheit ist eben kein Mercedes mit Aktienauswurf... war es noch nie.
21. Dezember 2021 22:30 # 10
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Beiträge: 719

Dann lass uns doch die 6 Monate genau dafür nutzen!

Was meinst Du?
ergoSystemisch - Systemisches Arbeiten in der Ergotherapie

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22. Dezember 2021 15:22 # 11
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Beiträge: 295

Zitat / Marianne Roth hat geschrieben:
Wenn man wieder nicht unterschreibt, freuen sich die Kassen noch mehr...dann warten wir noch länger auf neue Sätze.
Was sollen wir denn wieder nicht unterschreiben? Das Schiedsurteil ist gefallen, noch nicht veröffentlicht, jedoch vorerst rechtskräftig. Die Vertragsunterlagen müssen bis 30.06.2022 von jedem Praxisinhaber unterschrieben werden, oder man verliert die GKV-Zulasssung. Dagegen kann wieder von den Verbänden Klage eingereicht werden, die jedoch keine aufschiebende Wirkung hat.
"Lebe im Heute als wenn es kein Morgen geben würde. Wenn es doch ein Morgen gibt, um so besser für dich."
22. Dezember 2021 16:10 # 12
Registriert seit: 05.10.2011
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Beiträge: 719

Zitat / onkel tom hat geschrieben:
Zitat / Marianne Roth hat geschrieben:
Wenn man wieder nicht unterschreibt, freuen sich die Kassen noch mehr...dann warten wir noch länger auf neue Sätze.
Was sollen wir denn wieder nicht unterschreiben? .....


Sagen wir mal von den nicht ganz 12000 niedergelassenen Ergos unterschreiben bis zum 28.6., 5000 nicht, was glaubst Du, was glaubt ihr passiert dann?

Bei den Physios wurde kürzlich die Frist für die Unterschrift verlängert.
ergoSystemisch - Systemisches Arbeiten in der Ergotherapie

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4. Januar 2022 10:59 # 13
Registriert seit: 01.04.2019
Beiträge: 4

Hi!
Ich bin bei euch ...
Finde es jedoch spannend, dass immer von immer mehr gesprochen wird ...
Die gesetzl. KK funktionieren über Zahlen, Daten, Fakten ...

Nur eine Idee ... (die Frage der Umsetzung ist jedoch wie)::confused::
Wie wäre es wenn wir Praxisinhaber/innen die Löhne sichtlich (in Zahlen messbar) anheben, wie es von den KK gefordert ... sodass diese wissen, wofür sie erhöhen sollen ...
(bedeutungsvolles Handeln)

Bei uns hat ein Umdenken stattgefunden ... seid August letzten Jahres haben wir uns zusammen gesetzt und folgenden Weg eingeschlagen (ETgehalt 3900€, eigene Azubis mit 1200€ Vergütung) ...
Wir bilden unser eigenes Personal aus ... ::thumbup::

Mit lieben Grüßen
Anja



19. Januar 2022 14:40 # 14
Registriert seit: 28.12.2003
Beiträge: 113

Unterschreiben oder nicht?
Auf den Seiten des DVE finde ich nichts zu geplanten Nachverhandlungen. Der BED ist ja sehr eindeutig in seiner Aufforderung nicht zu unterschreiben.
Die jetzigen Preiserhöhungen sind ganz nett, es geht aber auf Dauer so nicht weiter, wenn die Zuzahlungen nicht gedeckelt werden, der Schreibkram nicht berechnet werden kann und und und
Wir haben doch nur zwei Verbände, könnten diese sich nicht verständigen?
19. Januar 2022 15:27 # 15
Registriert seit: 30.09.2021
Beiträge: 295

Zitat / Mili hat geschrieben:
Unterschreiben oder nicht?
Auf den Seiten des DVE finde ich nichts zu geplanten Nachverhandlungen. Der BED ist ja sehr eindeutig in seiner Aufforderung nicht zu unterschreiben.
Die jetzigen Preiserhöhungen sind ganz nett, es geht aber auf Dauer so nicht weiter, wenn die Zuzahlungen nicht gedeckelt werden, der Schreibkram nicht berechnet werden kann und und und
Wir haben doch nur zwei Verbände, könnten diese sich nicht verständigen?

1.) Es gibt keine "Nachverhandlungen" da es sich nicht um ein Ergebnis von Verhandlungen handelt, sondern ein Schiedsgerichtsurteil gefällt wurde, gegen dieses und deren Durchführung beide Verbände klagen.
2.) Beide Berufsverbände fordern nicht auf diesen Vertrag zu nicht unterschreiben. Es wird nur aufgerufen, diesen Vertrag erst kurz vor Fristende (30.06.2022) zu unterschreiben. Dies soll ein Zeichen der Rebellion sein. Wers glaubt das es hilft?
3.) Die gesetzlichen Zuzahlungen für gesetzlich versicherte Patienten sind seit der letzten Änderung auf 1% des Jahreseinkommens für chronisch Kranke und deren Familienangehörige und 2% des Jahreseinkommens für alle anderen Patienten gedeckelt. Die gesetzlich versicherten Patienten zahlen somit nur mehr, wenn ihr eigenes Jahreseinkommen steigt. Erhöhen sich die jeweiligen Zuzahlungsrechnungen (Heilmittelerbringer, Apotheke, Krankenhaus, Reha, ...), dann erreichen die Patienten nur schneller ihre Befreiungsgrenze, aber es wird insgesamt nicht teurer für sie.
4.) Der "Schreibkram" ist jetzt ausdrücklich mit jeweils 15 min pro Behandlungseinheit beschrieben und in das Behandlungshonorar pauschal eingepreist. Zeitlich bleibt jedoch alles beim alten.
5.) Sei froh das wir "nur" zwei Verbände haben. Ob und wann diese wieder zusammenarbeiten - frag sie selber.
"Lebe im Heute als wenn es kein Morgen geben würde. Wenn es doch ein Morgen gibt, um so besser für dich."
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