Registriert seit: 07.02.2022
Beiträge: 1
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Geändert am 07.02.2022 20:38:00
Hallo liebe Ergos, ich bin neu hier im Forum und suche aktuell Rat, wie ich mit der derzeitigen Situation in meiner Praxis umgehen kann… Vor einigen Monaten hat unsere Leitung entschieden, dass wir senso und psych Behandlungen nur noch 30 min behandeln sollen. Den Patienten haben wir es so erklärt, dass die restliche Zeit für Vor- und Nachbereitung, Therapieplanung, Berichte, etc. genutzt wird. Ich war von Anfang an nicht begeistert und nachdem es von vielen Leuten Unverständnis gab (und einige dann auch die Therapie nicht mehr bei uns weiterführen wollten) haben sich doch alle anderen damit arrangiert. Mir selbst ist nur aufgefallen, da ich zu 75% nur im pädiatrischen Bereich arbeite, dass die 30 min für eine vernünftige Therapie nicht ausreicht… bis sich das Kind die Hände gewaschen und die Jacke aufgehängt hat, man etwas anfänglichen Smalltalk gemacht hat sind schon fast 10 min vorbei, genauso muss ich ja rechtzeitig aufhören. Dadurch fühle ich mich selbst sehr unter Zeitdruck, Kinder kommen überhaupt nicht in den Hauptteil der Therapie rein, geschweige denn arbeiten Konzentriert im Flow. Ein angefangenes Spiel wird nur bei jedem 2. Kind überhaupt zu Ende gespielt, bei den anderen muss ich abbrechen. Ich konnte für einige Kinder die schwer betroffen sind aufgrund von Behinderungen schon die 45 min die vorausgesehen sind durchsetzten, jedoch möchte er nicht alle wieder auf 45 min setzen. Bestimmt auch wirtschaftliche Gründe, ich selbst bin etwas verzweifelt gerade. Hat jemand Ideen, was ich tun kann oder wie überhaupt die Gesetzeslage dabei ist?
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Registriert seit: 05.10.2011
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Geändert am 07.02.2022 21:22:00
Einfach mal die gültigen Verträge beachten: https://www.gkv-spitzenverband.de/krankenversicherung/ambulante_leistungen/heilmittel/125_ergo/125_ergotherapie.jsp Therapiezeit ist eindeutig definiert! Bedenke, dass in Deinem Profil Dein Name steht....
ergoSystemisch - Systemisches Arbeiten in der Ergotherapie
Informationen gibt es hier: https://www.ergoSystemisch.de
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Registriert seit: 16.10.2007
Beiträge: 318
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Hallo,
Wie hhaltona schreibt, Therapiezeit ist eindeutig festgelegt, bei SPB 45 min, bei PFB 60 Alles andere das ist Kassenbetrug.
LG
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Registriert seit: 12.05.2009
Beiträge: 3
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Unglaublich, das ist Kassenbetrug, damit solltet ihr sofort aufhören!
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Registriert seit: 06.05.2011
Beiträge: 236
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Neu ist dass die Vor und Nachbereitung mit 15 Minuten zusätzlich zu den Therapiezeiten (30 MIn mofu, 45 Min spb und 60 Min psych) explizit beschrieben ist. Also sehr eindeutig nicht Therapiezeit!
Ganz klar Betrug! Ich würde sagen wenn jemand das so direkt und dreist angeht ist Hopfen und Malz verloren und ich würde kündigen.
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Naja, in den Abrechnungs-Listen - zumindest in den letzten 23 Jahren - war doch bereits folgendes zu lesen: "Ergo Einzelbehandlung b. motor. funkt. Störungen Regelb.-Zeit 30-45 Min" "Ergo Einzelbehandlung b. sensomot. perzept. Störungen Regelb.-Zeit 45-60 Min "Ergo Einzelbehandlung b. psych./funkt. Störungen Regelb.-Zeit 60-75 Min" etc. Also waren doch die ca. 15 Min. Vor- bzw. Nachbereitungs-Zeit schon immer eingepreist !
3~°
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Registriert seit: 06.05.2011
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Inhaltlich ja, aber es war nicht so unmissverständlich formuliert. Da konnte man gedanklich schneller zu "Orga ist in der Therapiezeit und die ist 30-45 Min. Also machen wir nur 30 Minuten wie wir müssen und da Orga zur Therapiezeit gehört ziehen wir das von den 30 Min ab...." Korrekt damals schon nicht, aber jetzt gibt es keine Ausreden 30/45/60 Minuten haben am Patienten stattzufinden und Orga kommt dazu.
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Registriert seit: 29.09.2007
Beiträge: 785
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Jetzt musst Du nur noch entscheiden, ob Du Dich so ausdrücklich an Krankenkassenbetrug beteiligst - oder Dich gegen diese Vorgabe wehrst...
Blöde Situation, aber so isses.
Gruß nimis
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Registriert seit: 30.07.2001
Bundesland: Baden-Württemberg Beiträge: 110
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Geändert am 09.02.2022 01:47:00
Andersrum gefragt, in welcher Praxis ist es denn Usus, dass zwischen den Th.-Einheiten tatsächlich ein "Übergang" von 15 Zeit-Min. eingeplant wird (also auch im Terminplan !) - und diese Zeit dem AN bezahlt wird ? - Die Realität sieht da doch anders aus - oder täusche ich mich ?!
3~°
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Registriert seit: 19.06.2012
Beiträge: 21
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Praktischer Weise werden die Zeiten gebündelt und als Bürozeiten in der Arbeitzszeiterfassung aufgeführt. Du kannst dann z.B. bei Arbeitsende deine Akten ergänzen und deine nächsten Einheiten planen. Dies hat sich als deutlich effektiver erwiesen als nach jeder Einheit 15 Minuten einzuplanen. Bis der Rechner hochgefahren ist, die Unterlagen bereitliegen, reicht deine Zeit nicht für planvolles Arbeiten. Aus meiner Erfahrung heraus, wird dies in den meisten Praxen so gehandhabt. Das heißt der AN wird auch für diese Zeit bezahlt und so ist es auch korrekt.
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Zitat / Micha hat geschrieben:Andersrum gefragt, in welcher Praxis ist es denn Usus, dass zwischen den Th.-Einheiten tatsächlich ein "Übergang" von 15 Zeit-Min. eingeplant wird (also auch im Terminplan !) - und diese Zeit dem AN bezahlt wird ?
- Die Realität sieht da doch anders aus - oder täusche ich mich ?!
Ich bekomme diese Zeit bezahlt und kann sie mir einplanen wie ich möchte. Für mich sind 15 Minuten nach jeder Einheit nicht praktikabel, es gibt Therapien für die bereite ich mehr/länger vor und für andere brauche ich weniger. Akten suche ich lieber einmal komplett raus... daher mache ich diese Tätigkeiten Blockweise, mit kleineren Lücken zwischen den Einheiten.
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ich kenne nur strikte Taktung, Büroarbeiten in Ausfallzeiten, besonders seit Corona kein Problem. zeit für die Vorbereitung ist für mich unüblich, man überlegt es sich vorher oder zwischendurch, die materialien sind ja alle in direkter Nähe, kleine praxis. Das war, als ich noch Vollzeit gearbeitet habe, bei 10 bis 14 Patienten schon sehr stressig. Jetzt als Rentner in Teilzeit, 18 Patienten in 14 Stunden auch HB, ist es locker und ich freue mich immer auf die Arbeit und meine Patienten. Abrechnungsbetrug habe ich in allen Praxen, im unterschiedem Maß kennengelerntIn einem extremen Fall hat es keine KK interessiert. Ich hab dann gekündigt. Gutgehn
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
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Lieber Micha, bei uns werden zwischen jeder Behandlung 15 Minuten geplant, zum Lüften, Händewaschen, Aufräumen, neu sortieren und evt. Toilettengang und auch so genutzt. Zusätzlich gibts noch Zeiten für Berichte, Arbeitsdoku.... Es geht also auch anders, wenn man will!!!!
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Zitat / Micha hat geschrieben:Andersrum gefragt, in welcher Praxis ist es denn Usus, dass zwischen den Th.-Einheiten tatsächlich ein "Übergang" von 15 Zeit-Min. eingeplant wird (also auch im Terminplan !) - und diese Zeit dem AN bezahlt wird ?
- Die Realität sieht da doch anders aus - oder täusche ich mich ?! Hast du dich in der Realität einmal damit auseinandergestzt was in diesen 15 min laut GKV wirklich alles stattfinden und vergütet werden soll? Ich glaube nicht. Mit den 15 min pro Behandlungstermin werden alle Aufgaben und Tätigkeiten rund um die eigentliche Behandlung abgegolten. Hierbei zählen nicht nur die Vor- und Nachbereitung der Therapieeinheiten durch den Therapeuten, sondern auch alle Bürotätigkeiten von der Aquise über die Patientenaufnahme, die Eintreibung der Zuzahlungen und das Mahnwesen, bis zur Abrechnung und endgültigen Verbuchung der GKV-Einnahmen. Da kannst du dir ja selbst ausrechnen was für jeden Bereich unter dem Strich übrig bleibt. Mit populistischen Sprüchen kann man keine Praxis wirtschaftlich führen. Wenn ich diese Zeiten dem Mitarbeiter zu 100% überlasse, dann muss ich wohl wo anders einsparen. Vielleicht bei den Mitarbeitergehältern?
"Lebe im Heute als wenn es kein Morgen geben würde. Wenn es doch ein Morgen gibt, um so besser für dich."
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Zitat / dpeters hat geschrieben:Hallo liebe Ergos,
ich bin neu hier im Forum und suche aktuell Rat, wie ich mit der derzeitigen Situation in meiner Praxis umgehen kann…
Vor einigen Monaten hat unsere Leitung entschieden, dass wir senso und psych Behandlungen nur noch 30 min behandeln sollen. Den Patienten haben wir es so erklärt, dass die restliche Zeit für Vor- und Nachbereitung, Therapieplanung, Berichte, etc. genutzt wird. Ich war von Anfang an nicht begeistert und nachdem es von vielen Leuten Unverständnis gab (und einige dann auch die Therapie nicht mehr bei uns weiterführen wollten) haben sich doch alle anderen damit arrangiert. Mir selbst ist nur aufgefallen, da ich zu 75% nur im pädiatrischen Bereich arbeite, dass die 30 min für eine vernünftige Therapie nicht ausreicht… bis sich das Kind die Hände gewaschen und die Jacke aufgehängt hat, man etwas anfänglichen Smalltalk gemacht hat sind schon fast 10 min vorbei, genauso muss ich ja rechtzeitig aufhören. Dadurch fühle ich mich selbst sehr unter Zeitdruck, Kinder kommen überhaupt nicht in den Hauptteil der Therapie rein, geschweige denn arbeiten Konzentriert im Flow. Ein angefangenes Spiel wird nur bei jedem 2. Kind überhaupt zu Ende gespielt, bei den anderen muss ich abbrechen. Ich konnte für einige Kinder die schwer betroffen sind aufgrund von Behinderungen schon die 45 min die vorausgesehen sind durchsetzten, jedoch möchte er nicht alle wieder auf 45 min setzen. Bestimmt auch wirtschaftliche Gründe, ich selbst bin etwas verzweifelt gerade. Hat jemand Ideen, was ich tun kann oder wie überhaupt die Gesetzeslage dabei ist? Befindet sich das Unternehmen in dem du arbeitest in Deutschland? Welcher Art ist das Unternehmen in dem du arbeitest - Privatpraxis/GKV-Praxis/Rehazentrum/Klinik/Frühförderung/Kureinrichtung/ect. -? Je nachdem, wer die Behandlungen letztendlich bezahlt, gibt es verschiedene Vorgaben und Verträge und alle können berechtigterweise "Abrechnungsbetrug" schreien, oder haben vielleicht doch unrecht mit ihrer Vermutung.
"Lebe im Heute als wenn es kein Morgen geben würde. Wenn es doch ein Morgen gibt, um so besser für dich."
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