Anzeigen:
Sie sind hier: Forum >> Berufspolitik & Arbeitsrecht >> Politik Rente / Gehalt / Berufsanfänger

Diskussionsforum

Politik Rente / Gehalt / Berufsanfänger

Optionen:
 1 2
31. Mai 2022 20:00 # 16
Registriert seit: 30.09.2021
Beiträge: 302

Zitat / Amneris hat geschrieben:
... Oh je, zuerst bin ich ein "Troll" und jetzt muss ich mir auf meine alten Tage noch so einen Spruch reindrücken lassen ... Chef/in sein, heißt aber auch NICHT Ausbeutung!
Es gehören immer zwei dazu, einer der ausbeutet und einer der es mit sich machen läßt. Du hast ja noch rechtzeitig die Kurve gekriegt und in der Probezeit gekündigt. Mit deiner Lebenserfahrung und deinen finanziellen Bachground durch deinen Partner war dies wohl einfacher als für eine 20-jährige Berufsanfängerin.

Nicht jede/r Praxisinhaber/in ist auch wirklich Unternehmerin mit BWL-Grundkenntnissen und kann ein Team führen. Dafür ist er/sie vielleicht ein/e super Therapeut/in. Es gibt so viele Praxisinhaber/innen die noch nicht einmal Ahnung von den alten und aktuellen Heilmittelrichtlinien hatten/haben und die gleichen Fehler weitertragen die sie in ihrem Angestelltendasein von ihren alten Chefinnen kennengelernt haben. Diese "Wir haben das immer so gemacht!" und "Das machen alle so!" Therapeuten und jetzige Praxisinhaber werden sich nie wirklich oder nur langsam weiterentwickeln, egal was die Politik, die Berufsverbände oder die GKV für Vorgaben machen. Es hat ja bisher immer funktioniert und so lange es irgendwie geht machen wir es auch weiter genau so.

Schau dir an wieviele Praxen noch mit Papierkalendern arbeiten und sogar noch ohne PCs in den Praxen auskommen, und das wo auch wir als Berufsgruppe in den nächsten Jahren an die Telematikinfrastruktur angeschlossen werden sollen. Das E-Rezept und die Blankoverordnung sollen eingeführt werden. Die Videotherapie läuft schon bei den Physios und Logos. Die Akademisierung der Heilmittelerbringer soll endlich vorangetrieben werden. Die papierlose, digitale Praxis ist das aktuelle und zukünftige Ziel bei vielen Heilmittelerbringern.

Es liegen hier mehr als nur eine schlechte Bezahlung oder miese Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmer vor. Aktuell gibt es überall Baustellen die es für alle Therapeuten anzugehen gilt. Als Arbeitnehmer sieht man zuerst nur den eigenen privaten Vorteil bei der Jobsuche und das ist auch legitim. Vielleicht sollte die "zukunftsorientierte grüne Praxis" auch ein zusätzliches Auswahlkriterium bei der Jobsuche sein, zumindest wenn man die Wahl hat.

"Lebe im Heute als wenn es kein Morgen geben würde. Wenn es doch ein Morgen gibt, um so besser für dich."
9. Juni 2022 15:20 # 17
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 1191

Warum arbeitest du denn nicht in einer Klinik? In der Psychiatrie werden immer wieder Mitarbeiter gesucht. es gibt hier auch einen Bericht über die Forensik die händeringend Mitarbeiter sucht. Dann hast du das volle Paket mit Tariflicher Bezahlung, Zulagen, geregelter Arbeitszeit , Fobis, Telefon usw.
23. Juni 2022 14:17 # 18
Registriert seit: 09.08.2008
Beiträge: 7

Hallo,

Also ich finde deine Denkweise ist völlig in Ordnung.Ich habe vor mehr als 20 Jahren Examen gemacht , danach erst in der Klinik nachher der Kinderpause in Praxen gearbeitet …..
Und nun aus Frust bin ich an eine ET Schule gegangen ( habe nebenbei schon unterrichtet .
Das war das beste was ich machen konnte..

Ich habe gemerkt das ich einfach nicht mehr in eine Praxis kann ….

Es ist immer gleich , die ersten Jahre in einer neu gegründeten Praxis sind gut ( jeder Inhaber weiß wie er es nicht machen will , wie er es selbst erlebt hat….. aber irgendwann kommt der Punkt wo sie alle ( echt alle) genauso werden wie sie es nicht wollten….
Da passieren Dinge , genau wie du es beschreibst , Klienten werden auf Teufel komm raus dafür therapiert , bei Flaute dürfen sie dann 2-3 x Wo kommen , wenn es wieder besser läuft dann nur noch 1x die Woche , so wie es der Plan halt hergibt…Das Therapeutische Ziel ist ja ein Gummiband …
Mitarbeiter werden ignoriert wenn sie krank werden, Fahrzeiten werden nicht bezahlt und eine dämliche Planung der Hausbesuche fährt man mal so quer durch die Stadt, auf eigene Zeit.Schäden am PKW , wie ? Wollen wir uns das teilen ?
Nein will ich nicht ….
Ich will nicht mehr , ich will mich nicht mehr ausbeuten lassen, deshalb Klinik ( die super bezahlen , tolle Benefits , zusatzrente ect…) oder wie ich jetzt Schule ….
Aber nie wieder P, Sorry Praxis ….
So kann man Therapeuten verbrennen und man muss sich nicht wundern wenn Kollgen abwandern…
Die meisten Inhaber haben noch nicht verstanden , das der Mitarbeiter das höchste Gut ist…..
LG
15. November 2023 21:10 # 19
Registriert seit: 21.09.2022
Beiträge: 8

Guten Abend,

als frische PI schmerzt es zu lesen, dass so viele negative Erfahrungen in Praxen gemacht wurden und werden. Ich selber kenne die Herausforderungen als AN mit vollem Terminplan und zusätzlich selbstständigen Kümmern um "Lückenfüllen", unbezahlt Zusatzarbeit etc.. Daher habe ich mich selbstständig gemacht und ich muss sagen als Solo-Selbstständige würde es sich wunderbar leben lassen. Gleichzeitig liebe ich es im Team zu arbeiten und sich auszutauschen. Relativ schnell habe ich eine Mitarbeiterin gefunden, die ich gut bezahlen kann, die ihre Arbeit gewissenhaft durchführt und ich auf der anderen Seite genieße es Arbeitgeberin zu sein, herauszufinden, was wir als Therapeut*innen brauchen, um langfristig in einer Praxis glücklich zu werden. Ich denke alles ist möglich!!! Dabei sind die gegenseitigen Erwartungen wichtig, eine gute Kommunikationsstruktur und eventuelle Frustrationspunkte frühzeitig zu erkennen. Wir wollen doch Sinn und Freude an unserer Arbeit haben, AN und AG ebenfalls!!! sind wir unzufrieden, liegt es an einem selbst etwas zu verändern.
Ich finde wir rutschen zu schnell in eine Art "Beschwerdekultur" rein, ohne proaktiv etwas zu verändern. Ich wünsche mir von allen Seiten mehr Mut, Toleranz, offene Kommunikation und Mitteilung von Wünschen und Bedürfnissen.

Damit wünsche ich euch allen einen schönen Abend!
Optionen:
 1 2

nach oben scrollen