Geändert am 11.08.2022 12:03:00
Hallo liebe Kollegen.
Ich habe folgendes Problem.
Ich arbeite in einer kleinen Gemeinschaftspraxis mit verschiedenen Professionen. Meine Kollegen haben flexible Termine, ich feste. Also bin ich auch öfters mal ganz allein in den Räumlichkeiten. Jeder MA verwaltet sich selbst, ein Sekretäriat oder eine "Empfangsdame" gibt es nicht.
Die Patienten werden pünktlich zum Behandlungsbeginn von draußen reingeholt. Da die Räume nicht abschließbar sind, gibt es kein klassisches Wartezimmer und die Eingangstüre ist verschlossen. Entsprechend gibt es Aushänge. (Wenn der Therapeut in Therapie ist, kann er nicht gleichzeitig den Wartebereich beaufsichtigen und Leute an der Tür empfangen).
Meine Patienten kennen das Prozedere und das funktioniert auch gut.
Eine Patientin von mir (geistig und körperlich behindert, im Rollstuhl) wohnt in einer betreuten Wohneinrichtung und wird vom Fahrdienst/Krankentransport in die Praxis gefahren.
Leider hält sich der Fahrdienst nicht an die Terminzeiten. Klar, 5 Min. Verspätung können verkehrsbedingt passieren, aber darum geht es nicht. Der Knaller war, als sie meine behinderte Patientin über 40 Min. vor dem Termin gebracht haben. Da hatte die Praxis noch nicht geöffnet und es war niemand da. Die Patientin wurde im Rollstuhl vor der Eingangstür stehen gelassen. Als ich Morgens zur Arbeit kam, fand ich sie dort (allein!) schlafend vor. Das geht gar nicht!
Die Termine wurden klar kommuniziert! Ich habe die Wohneinrichtung der Patientin informiert und diese haben sich offiziell beim Fahrdienst beschwert.
Es wurde auch kommuniziert dass es kein klassisches Wartezimmer, wie in einer Arztpraxis gibt, da die Praxis nicht fest besetzt ist und es keine "Empfangsdame" gibt.
Im Anschluss habe ich einen Hausbesuch und muss pünktlich los. Die Abholung hat sich jetzt auch schon mehrfach so massiv verspätet (10-30 Minuten!) dass ich zu spät kam und den Hausbesuch sogar absagen musste, da ich meine behinderte Patientin sonst bei Wind und Wetter unbeaufsichtigt draußen vor der Tür lassen müsste. Wenn die Praxis nicht besetzt ist, muss ich diese in meiner Abwesenheit natürlich abschließen.
Es sind immer andere Mitarbeiter beim Fahrdienst und immer wieder erkläre ich, wie wichtig die Einhaltung der Zeiten ist.
Meine Frage: Wer haftet für den Terminausfall?
Wer ist zur Beaufsichtigung verpflichtet? (außerhalb der vereinbarten Zeit!) Selbstredend werde ich meine Schutzbefohlenen nicht ihrem Schicksal überlassen.
Das ganze ist so langsam nicht mehr tragbar und stresst mich extrem.