Registriert seit: 11.05.2011
Beiträge: 14
|
Hallo,
es geht um Patienten im stationären Bereich. Wenn laut den Assessments ein kognitives Defizit vorliegt- bin ich dann verpflichtet mit den Patienten Hirnleistungstraining zu machen (Arbeitsblätter, funktionelle Spiele, mündliche Aktivierung, computergestützte Therapie etc)?
Was wenn der Patient dies in jeglicher Form ablehnt?
|
|
Registriert seit: 21.11.2014
Beiträge: 59
|
Es ist vor allem wichtig was der Patient für ein Ziel hat... Welche Diagnose usw. Wenn er Therapie oder Therapie Inhalte ablehnt dann ist DAS sicher nicht sein Ziel und dann würde ich auch nichts in diese Richtung machen. Das wird dann im Normalfall so dokumentiert und dann ist gut.
"Man hilft den Menschen nicht, wenn man für sie tut, was sie selbst tun können!" - Abraham Lincoln -
|
|
Registriert seit: 30.09.2021
Beiträge: 178
|
|
|
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 1162
|
Du führst doch durch jede Alltagshandlung auch ein kognitives Training durch.Durch alles was du mit dem Patienten machst.Du wirst merken ob er was versteht ob er es durchführen kann , sich merken, abwandeln, eine Strategie hat , ob er dich wiedererkennt,den Raum, ob er den Raum findet ob er sich erinnert was er bei dir gemacht hat usw. Das heisst du machst das was deiner Meinung nach der beste Weg zum Ziel des Patienten ist.
|
|
Registriert seit: 20.12.2012
Bundesland: Bayern Beiträge: 2
|
Hirnleistungstraining sollte immer mit einem Bezug zum Menschen erfolgen. Jedoch benötigt er eine Motivation hierfür. Nur damit verschafft er sich den nötigen Antrieb für die Aufgabe, die er erledigen möchte. Ist eine Aufgabe beendet und diese erfolgreich zum Abschluss gekommen, belohnt sich das Gehirn selbst. Es schüttet Wohlfühl-Hormone aus, wie Oxytocin, Dopamin und Serotonin, bis zu körpereigenen Opiaten, bekannt als Endorphine. Bei allen kognitiven Trainings sollten die Erkenntnisse der neueren Gehirnforschung in Betracht gezogen werden. Es gibt keine isolierte Betrachtung von kognitiven Defiziten. Menschen sind Lebewesen, deren Tun und Handeln sehr stark an Gefühle gebunden ist. Was im Einzelnen hilfreich ist, kann nicht durch Tests allein beurteilt werden. Wichtig ist vielmehr Einfühlungsvermögen und das Wissen des Therapeuten, der es versteht alle Beteiligten in den Prozess einzubeziehen. Es ist nötig, ein Umfeld zu schaffen, in welchem sich der Mensch angenommen fühlt, und in Anbetracht seines Anrechts auf Selbstbestimmung den Therapieprozess gemeinsam mit dem Therapeuten bzw. der Bezugsperson gestalten kann. Jedes Lernen neuer Inhalte oder das Erlernen neuer Fertigkeiten ist schließlich ein Training des Gehirns. Der Alltag mit seinen vielen Aufgaben ist ein hervorragendes Trainingsfeld. Jedoch in der Praxis nur schwer simulierbar. Ziele sollten immer die Betätigung im Sinne der Partizipation in den Vordergrund stellen. Ich empfehle immer Kurse zum Thema Hirnleistungstraining zu besuchen.
Thomas Feiner Institut für EEG-Neurofeedback
|
|
Registriert seit: 22.10.2022
Beiträge: 5
|
Zitat / Narhalla hat geschrieben:Es ist vor allem wichtig was der Patient für ein Ziel hat... Welche Diagnose usw. Wenn er Therapie oder Therapie Inhalte ablehnt dann ist DAS sicher nicht sein Ziel und dann würde ich auch nichts in diese Richtung machen. Das wird dann im Normalfall so dokumentiert und dann ist gut.
Das möchte ich genauso unterschreiben ! Wenn mit "Patienten im stationären bereich" seniorenheim gemeint ist, dann arbeiten wir als interne Ergos eh nicht mit Verordnungen. Es geht an erster Stelle um die Interessen und das Wohlbefinden des Bewohners. Kognitive Aktivierung KANN dann natürlich interessenbezogen stattfinden und ist sicherlich auch förderlich, aber nur, wenn es auch der Bewohner will. :)
|
|