Hallo an alle, die das hier lesen.
Ich bin Auszubildende im zweiten Lehrjahr und absolviere aktuell mein erstes Praktikum im MoFu-Bereich.

Ich habe einen Patienten, bei dem ich mir für die nächste Einheit selbst einen Behandlungsplan ausdenken darf. Dieser Patient ist Mitte 50, sitzt im Rollstuhl und leidet unter MS (Hausbesuch). Unser aktuelles Ziel ist es, das Bewegungsausmaß seiner Schultern zu steigern, besonders das des rechten Arms. Adduktion, Abduktion, Außen- und Innenrotation des rechten Arms verlaufen unter mäßigen Schmerzen aber weitestgehend endgradig. Ante- und Retroversion weniger gut.

In der letzten Einheit habe ich mit ihm (nach passiver Mobi) eine Übung gemacht, bei der er im Rollstuhl am Tisch saß und ein gefaltetes Handtuch vor sich auf dem Tisch liegen hatte, welches er mit einer Hand fixieren, und mit der anderen Hand in verschiedene Richtungen verschieben sollte, sodass dadurch die Schultern und auch die Ellenbogen in Bewegung kamen.

Ich bin schon seit Tagen am Grübeln und auf der Suche nach einer ähnlichen Übung die man gut bei ihm zu Hause machen kann, jedoch ist meine Kreativität beim Ausdenken von Übungen ehrlicherweise noch nicht ganz so gut dabei im ersten Praktikum.. hatte ja bisher nur Schule und viel Inspiration bekam man da nicht. Somit bin ich nun hier her gekommen in der Hoffnung, ein paar Tipps zu finden.

Ich bitte um konstruktive (!) Hilfe. Ich habe schon einige Forenbeiträge hier gelesen und war teilweise empört über den Umgang mit hilfesuchenden Azubis, die es einfach noch nicht besser wissen.

Ich wäre euch sehr dankbar.
LG.

puh...

Bewegungsausmaß der Schultern verbessern wäre für mich kein erogtherapeutisches Ziel sondern allenfalls ein Zwischenziel auf Funktionsebene.
Warum schreibe ich das?
Weil ich versuchen würde zu überlegen was deinen Klienten daran hindert das zu tun was er möchte. Wenn du dir diese Tätigkeit anschaust bekommst du viel scheller einen Eindruck was für Übungen er braucht.


Wenn du schon auf Funktionsebene bleiben möchtest: Warum funktioniert Ante-/Retroversion nicht? Lässt sich das Schultergelenk passiv in diese Richtung bewegen? Fehlt Kraft?

Immer hilfreich: wie kannst du eine bekannte Übung leichter/schwieriger machen? Beispiel Tischübung: wie kannst du den Wiederstand verändern? Wie kannst du mehr Unterstützung geben? Welche Bewegungsrichtungen sind noch möglich?

Nur ein kleiner Tipp von mir, überleg doch mal, mit welchen Tätigkeiten dein Patient in seinem Alltag, bedingt durch die Bewegungseinschränkungen, Probleme hat. Danach kannst du dir überlegen, was er bräuchte um die Tätigkeiten besser bzw. wieder ausführen zu können oder ob es evtl. andere Wege gibt diese Tätigkeiten auszuführen. Anhand deiner Ergebnisse, kannst du dann die Bewegungen auseinander nehmen und z.B. einzelne Teilschritte beüben oder Schrittweise Kraft und/oder Ausdauer von Bewegungen in Richtung des gewünschten Endergebnisses üben lassen.

Hallo,

in Deiner Beschreibung der Situation lese ich nichts darüber, was denn eigentlich die Ziele des Patienten sind - auf Betätigungsebene. Du wirst ja nicht Physiotherapeutin sondern Ergotherapeutin...

Also: was stört ihn in seinem Alltag? Was möchte er tun - kann es aber nur schwer? Welche Betätigungen fehlen ihm? Wo braucht er Hilfe - aber das ist ihm unangenehm?

All das erfährst Du nur, wenn Du ihn fragst.
Gut geeignet ist dafür z.B. das COPM oder andere Assessments.

Und wenn Du dann hier die Ziele des Patienten auf der Betätigungsebene beschreibst und Dir konkret Gedanken machst, wie Du vorgehen möchtest bekommst Du hier vermutlich jede Menge Unterstützung...

Gruß
nimis

oookay,
ich glaub, das hier können wir lassen - Himmelblau interessiert die Frage schon längst nicht mehr...