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Diskussionsforum

Betätigungsanliegen

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17. Februar 2023 15:25 # 1
Registriert seit: 17.05.2022
Beiträge: 2

Hallo Ihr lieben,
ich bin im 1 Ausbildungsjahr und wir müssen in der Schule eine Therapiestunde ausarbeiten.
Da ich das zum ersten mal mache und eigentlich noch nicht wirklichen Ahnung davon habe bräuchte ich eure Hilfe.
Mein Betätigungsanliegen wäre: Frau.... möchte künftig das Gemüse selbständig schneiden können (nach Schlaganfall).
Hättet Ihr ein paar Ideen was ich mit der guten Frau machen könnte? bin um jeden Tipp dankbar :)
17. Februar 2023 19:18 # 2
Registriert seit: 22.08.2004
Beiträge: 387

Hast du schon eine Betätigungsanalyse mit ihr gemacht? Dann bist du schlauer.
Besorge dir doch das Buch: OTIPM, Occupational Therapy Intervention Process Modell von Anne G. Fisher. Dort wird der betätigungsorientierte Ansatz gut beschrieben, einschließlich der Vorgehensweise.


21. Februar 2023 09:29 # 3
Registriert seit: 26.10.2022
Bundesland: Bayern
Beiträge: 9

Hallo Fischii! Mein Abschluss ist ert zwei Jahre her, daher kann ich mich ganz gut in deine Lage versetzen ::biggrin::

Bevor du dich an deine Therapieplanung machst, solltest du dich vorher noch mit der ergotherapeutischen Diagnostik auseinander setzen / vervollständigen. Dazu zählen z.B. die Problemerhebung, der Erstbefund, die ersten Gedanken zu deiner Arbeitshypothese und der Einsatz von Messinstrumenten (je nach Bedarf spezifische Befundbögen oder Tests, Goniometer, Dynamometer, ...) um deine Therapie nachvollziehbar zu machen / den Behandlungsprozess zu evaluieren. Das Betätigungsziel macht grundsätzlich Sinn, reicht alleine allerdings nicht aus um daraus eine Therapieeinheit zu erarbeiten.

Grundsätzlich besteht der ergotherapeutische Prozess aus der Diagnostik, Planung, Intervention und Evaluation. Er wird aus meiner Sicht u.a. im ETpro des DVE (einer unserer Berufsverbände) ganz gut Dargestellt. Vielleicht hat ja jemand aus deinem Kurs oder die Schule einen Account beim DVE? Weiterhin bietet der BED e.V. (der andere Berufsverband) ein paar tolle Informationen + Dokumente

Nach der Diagnostik weist du eigentlich alles, was für deine Therapie in Frage kommt:
Welche Intervention benötigt deine Klientin, um ihr Ziel das Gemüse wieder eigenständig schneiden zu können? Welche Sozialform passt? Welche Mittel und Medien eignen sich bzw. werden benötigt? Wie verhälst du dich während der Therapie / Wie bringst du dich ein? Wie viel Zeit planst du für die einzelnen Abschnitte der Therapie? Überlege dir ein Zwischenziel, welches in der Einheit erreicht werden kann und dem Betätigungsziel entspricht - natürlich SMART formuliert!

So aus dem Bauch heraus würde sich ein Einzelsetting anbieten, je nachdem eine Mobi der Extremität (betroffene und für die Bewegung benötigte Strukturen), die einzelnen Handlungsbewegungen und -griffe analysieren / anpassen und in eine alltagsrelevante Übung(en) verpacken - das alles im Rahmen von 45 Minuten.

Grüße ::smile::





21. Februar 2023 12:16 # 4
Registriert seit: 03.01.2011
Beiträge: 383

Da du von Schule schreibst, geh ich davon aus, dass ihr nur ein Fallbeispiel habt und keine lebende Patientin.
Daher wäre aber wirklich gut das ganze Fallbeispiel zu kennen, denn ohne das man weiss welche Defizite die Patientin denn überhaupt hat, weiß man null was man da machen kann. Schlaganfall ist ja auch nicht gleich Schlaganfall. Es könnte sein, das gar nicht die Schneidehand, sondern die Haltehand. Zudem könnte von komplett schlaffer Lähmung bis kleine Feinmotorische Defizite, alles vorhanden sein. Es könnte auch sein das es ein kogntives Problem ist und sie die Handlungsplanung der Tätigkeit nicht mehr beherrscht, aber motorisch alles könnte.
Ohne genaue Diagnostik und Analyse des Defizite und Ressourcen, sowie einer Betätigungsanalyse ist es da wirklich schwierig was zu zu sagen. Du musst aber ja auch ein paar mehr Infos zur Patientin bekommen haben, außer das sie einen Schlaganfall hat.
Wenn nicht, würde ich mal sagen, kannst du dir aussuchen was ihr Problem sein könnte (und die Schule sollte an ihrer Aufgabenstellung arbeiten)
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