Hallo ihr Lieben,

Vielleicht kennen mich noch welche (oder ich komme ihnen zumindest bekannt vor) von meinem Thema letztes Jahr in diesem Forum. Ich habe krankheitsbedingt das Jahr dann noch einmal machen „müssen“ und bin jetzt wieder in meinem arbeitstherapeutischen Praktikum.

Wie der Titel schon sagt, handelt es sich um meine allererste Sichtstunde. Und, ich denke, das haben sicherlich schon viele erlebt, irgendwie steckt gerade der Wurm drinnen. Dadurch, dass in Bayern noch Ferien sind diese Woche fehlt mir auch der Ansprechpartner meiner Schule, weswegen ich bei euch mal etwas nachhaken muss. (Und mein Anleiter im Praktikum hat Urlaub)

Ich habe nächste Woche meine Sichtstunde und es ist bisher noch gar nichts nach Plan gelaufen. Meine erste Klientin ist gestern spontan abgesprungen (ihr geht es überhaupt nicht gut) und da musste ich jetzt jemand neuen finden. Ich habe jemanden gefunden, aber jetzt bin ich doch etwas unter Druck, weil ich meinen Bericht und meine Sichtstunde noch einmal umschmeißen muss.

Und gerade gehen mir ehrlich gesagt die Ideen aus.

Mein (neuer) Klient leidet an einer paranoiden Schizophrenie und sein Anliegen ist eigentlich, dass wir seine Wahrnehmung hinsichtlich nonverbaler Kommunikation etwas verbessern (Beziehungsideen, schlechtes Bild von sich selbst, etc.). Das wird im Rahmen meiner Möglichkeiten aber leider nicht funktionieren, dass ich dieses Ziel so auch wirklich mit ihm bearbeiten kann.
Jetzt kam mir der Gedanke, dass ich seinen neuen Job, den er nach der Entlassung anstrebt, damit in Verbindung bringe. Er möchte in einem Eiscafè arbeiten.

Mein Gedanke war jetzt, dass wir ein bisschen seine Konzentration und seine Merkfähigkeiten üben, vielleicht auch einen besseren Umgang mit Stresssituationen gemeinsam erarbeiten (bsp. durch Atemübungen oder so), die auf seinen Job angepasst sind. Aber irgendwie fallen mir gerade keine konkreten Dinge ein.

Habt ihr vielleicht eine Idee? Oder würdet ihr im arbeitstherapeutischen Kontext etwas anderes tun? Alternativ habe ich an Korbflechten gedacht oder daran, dass wir eine kleine „Mutmach-„ bzw. „Motivationskiste“ zusammen herstellen, in die kleine Zettelchen mit Sprüchen oder so getan werden.

Ich freue mich auf eure Antworten.

Liebe Grüße

Hallo,
da ich aus dem Bereich Theaterpädagogik komme,dachte ich spontan an ein Rollenspiel als Gast und Bedienung im Eiscafe. Ich weiß nicht, ob es überhaupt möglich ist. Da gäbe es auf jeden Fall Bezug zu Klient und angestrebter späterer Situation. Prüfer würde ich einbauen.
Dabei kann oben genanntes vielfältig eingebaut werden, auch Stress erzeugt werden (nach Absprache?)und natürlich danach die Situation und die befindlichkeiten ausführlich reflektiert werden.
Es ist fraglich, ob dies in der kurzen Zeit bis dahin erarbeitet und erpropt und besprochen werden kann.

"Basteln" finde ich wenig angebracht.

Ich drück dir die daumen und wünsche dir viel Erfolg, das ist schon eine schwierige Situation.

Hallo rapor,

Vielen Dank für deine Antwort. Tatsächlich hatte ich auch überlegt, ob so eine „eingeleitete“ Stresssituation bzw. Ein Rollenspiel passend wäre, aber dafür hat, wie du bereits auch schon angemerkt hast, die Zeit gereicht und meine Sichtstundenklientin war nicht sonderlich begeistert davon.

Meine Sichtstunde habe ich jetzt hinter mich gebracht und eigentlich ist sie auch gut verlaufen. Wie du auch schon gesagt hast, „basteln“ wollte ich nicht unbedingt als Zentrum der Sichtstunde nehmen, aber in der Rückmeldung wäre das meinem Anleiter und meiner Lehrerin etwas lieber gewesen. Aber ich habe trotzdem eine gute Note bekommen und sie meinten, sie haben halt irgendeinen Kritikpunkt gebraucht, den sie mir mitgeben konnten.

Das nächste Mal werde ich das aber definitiv etwas anders angehen.

Liebe Grüße!

Mich würde ja jetzt mal interessieren, was hast du denn nun mit deiner Patientin gemacht?

Den Hinweis sie mussten dir einen Kritikpunkt mitgeben, verstehe ich jetzt nicht. Wenn du alles gut gemacht hast, dann gibt es nichts zu meckern.
Und wenn es was zu verbessern gibt, dann muss man nicht scheinbar willkürlich einen Kritikpunkt suchen....

Egal...

Was hast du denn nun gemacht?

Hallo saluki,

Mich hat es nicht gestört, dass es etwas zu kritisieren gab, ich möchte schließlich auch noch lernen, ich fand nur die Begründung / Rechtfertigung etwas merkwürdig. Oder sagen wir es so: Ich habe nicht verstanden, warum sie diesen Satz noch hinten dran gehängt hat, weil der eigentliche Kritikpunkt mir ja auch ausgereicht hätte. Verstehst du, was ich meine?

Letztendlich habe ich mit meiner Patientin Stressbewältigungsübungen gemacht, die an ihr Krankheitsbild auch angepasst waren (also zum Beispiel, dass sie nicht mit geschlossenen Augen ihre Atemübungen machen muss oder so) und die sie sich auch von mir so gewünscht hat, da sie bei mir schon einmal den Wunsch geäußert hatte, wieder mehr in die meditative Richtung zu gehen. Es klingt vielleicht jetzt nicht so nach einer großen Sache, aber ich wollte ja auch, dass meine Klientin sich zu 100% (oder zumindest soweit es für sie machbar ist, versteht sich) wohl und sicher fühlt, ohne sie irgendwelchen Triggerreizen auszusetzen.

Danke für deine Rückmeldung.

Das klingt doch soweit gut, ohne natürlich Details zu kennen ;)

Ja, ich verstehe, was du meinst. Es kann verwirrend oder unklar sein, wenn jemand einen Satz hinzufügt, der sich möglicherweise nicht direkt auf den Hauptkritikpunkt bezieht. Es liegt nahe, sich auf den eigentlichen Kritikpunkt zu konzentrieren und sich zu fragen, warum zusätzliche Informationen oder Begründungen enthalten sind. In Ihrem Fall haben Sie Stressbewältigungsübungen angeboten, die an das Krankheitsbild Ihrer Patientin angepasst sind und deren Vorlieben und Bedürfnisse berücksichtigt haben. Es ist wichtig, eine angenehme und sichere Umgebung für Ihren Kunden zu schaffen und jegliche auslösenden Reize zu vermeiden. Es ist entscheidend für den Fortschritt und das Wohlbefinden Ihres Klienten, dass er sich während des Therapieprozesses wohl fühlt und unterstützt wird.

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