Registriert seit: 18.05.2020
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Hallo Liebes Forum,
ich sehe mich aktuell mit der Frage konfrontiert, ob es später tatsächlich ausschließlich negative Konsequenzen nach sich ziehen könnte, wenn die Ausbildung um ein Jahr verlängert werden würde? Schulisch? Beruflich?
Die Hintergründe würden nicht auf beispielsweise fehlende oder mangelnde Leistungen zurückzuführen sein, sondern auf persönliche Umstände (keine Schwangerschaft!), die diesen Schritt grundsätzlich erfordern würden. Dennoch würde es sich um eine "freiwillige" Wiederholung handeln, da die Voraussetzungen bisher alle erfüllt werden konnten.
Selbstverständlich bin ich mir dessen bewusst, dass es immer besser ist, wenn Abschlüsse in der regulären Zeit abgeschlossen werden. Ich, und sicherlich alle anderen von denselben oder von ähnlichen Umständen betroffene Schüler: innen, würden diese reguläre Zeit auch einhalten, wenn es diese Umstände nicht gäbe.
Ich wollte fragen, ob Absolvent: innen tatsächlich schlechtere Karten auf dem Arbeitsmarkt haben aufgrund der 4 anstatt 3 Jahre Ausbildung (und trotz guter bis sehr guter Noten!)?
Liebe Grüße
Sandra aus NRW
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Registriert seit: 06.05.2011
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Da aktuell Ergotherapeuten händeringend gesucht werden dürfte es kein Problem sein auch mit vier Jahren Ausbildung einen Job zu bekommen. Falls du noch am überlegen bist ob du verlängerst: Mach dass was für dich am besten ist. Der Rest wird sich klären oder begründen lassen.
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Registriert seit: 18.05.2020
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Hallo,
ich danke dir für deine Antwort und Ermutigung!
Die Entscheidung ist tatsächlich noch nicht final gefallen. Wenn ich danach entscheiden würde, was mein Bauchgefühl mir sagt, was aktuell besser für mich ist und vor allem auch nach dem persönlichen Hintergrund, würde ich mich sofort für die Verlängerung auf 4 Jahre entschieden. Allerdings habe ich einfach (zu?!) große Angst, dass ich mir damit meinen Weg in diesem Berufsfeld einschränken oder sogar verbauen könnte, bevor dieser Weg überhaupt richtig beginnen konnte. Das wäre so schade!
Mir ist bewusst, dass niemand in die Zukunft sehen kann und sich erst im Nachhinein herausstellen wird, ob es negative Konsequenzen gibt und wenn ja, welche negativen Konsequenzen das sind. Dennoch habe ich auf ein bisschen Austausch/ Erfahrungen gehofft beziehungsweise hoffe ich darauf.
Habt ein schönes Wochenende!
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Registriert seit: 13.03.2011
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Ich kann in diesem Fall nicht mit Erfahrung aufwarten, aber ich teile gerne meine Gedanken dazu. Ich stelle mir grade vor, ich wäre eine Arbeitgeber auf der Suche nach Personal. Ich sehe mir Bewerbungsunterlagen an...ich persönlich würde wohl zwar darüber stolpern und mir vielleicht sogar die Frage stellen, was da passiert ist. Dennoch denke ich, wird aus so einer Bewerbung ja auch ersichtlich, oder sollte es werden, was für ein Mensch man ist. Also wäre ich ein Arbeitgeber, läge mein Hauptaugenmerk sicher nicht darauf, ob die Ausbildung jetzt in den üblichen 3 Jahren erfolgte...und bei Bedarf kann man das nachfragen, warum das so war...und du als Bewerber kannst das kurz begründen. Ich finde, aus deinen Worten spricht eher die Fähigkeit zur Selbstfürsorge. Was ich persönlich wichtig finde. Offenbar gibt es in deinem Privatleben etwas, das es jetzt erstmal zu bearbeiten und zu klären gilt. Wenn sich also die Verlängerung stimmig anfühlt, dann mach das. LG Salu
Liebe ist, dem Geliebten zu geben, was er braucht. Der Geliebte wird dir geben, was du brauchst, wenn du die Erwartung aufgibst, etwas zu bekommen. [Anita Balser]
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Registriert seit: 18.05.2020
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Hallo Saluki,
ich danke dir ebenfalls für deine Antwort und auch für deine Ermutigung!
Ja, das habe ich mir in dieser Härte tatsächlich auch nicht vorstellen können, dass Arbeitgeber: innen Bewerber: innen sofort aussortieren, weil die Ausbildung 1 Jahr länger gedauert hat. Vor allem sollte aus den Noten ja ersichtlich werden, dass es eben nicht an mangelnden Leistungen oder Ähnlichem lag.
Für mich ist es eine sehr wertvolle und schöne Vorstellung, dass der Mensch zählt und nicht die Zahlen, seien es Noten und/ oder die Anzahl an Ausbildungsjahren.
Hat jemand von euch die Ausbildung um 1 Jahr verlängert? Mussten dann beispielsweise auch die Praktika nochmal gemacht werden, die in den jeweiligen Ausbildungsjahr vorgesehen sind (die ich logischerweise schon absolviert habe)? Könnte es beispielsweise passieren, dass das Schulgeld 2024/2025 zurückkommt? usw.
Danke!
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Registriert seit: 30.01.2015
Beiträge: 27
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Als Arbeitgeberin kann ich nur sagen: Es ist mir egal, ob jemand, drei oder vier Jahre Ausbildung gemacht hat, ob jemand dreimal durch eine Prüfung gefallen ist oder es im ersten go geschafft hat. Mir ist wichtig das derjenige der mit mir und meinem Team arbeitet ein Teil des Teams ist, zuverlässig ist, bei Fragen diese stellt und sich hilfe im Team holt, sich fortbildet. Der Rest ist für mich Beiwerk. Wenn du für dich entscheidest, das du ein Jahr länger brauchst, dann nimm es dir. LG
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Registriert seit: 18.05.2020
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Ich danke! Der Austausch hier tut wahrlich gut!
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Registriert seit: 12.01.2024
Beiträge: 1
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Um weiter Mut und Hoffnung zu gewährleisten: Ich kenne selber drei Ergos die eine zwangsläufige Pause während der Ausbildung einlegen mussten - alle haben eine sehr guten Job gefunden und es war kein Problem, aufgrund des Fachkräftemangels. ☺️
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Registriert seit: 18.05.2020
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Es freut mich zu lesen!
Ja, es kostet tatsächlich viel Mut eine solche Entscheidung zu treffen oder treffen zu müssen.
Liebe Grüße an alle
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Registriert seit: 20.06.2023
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Hallo, Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen, dass es den Arbeitgeber nicht interessiert hat, dass ich ein halbes Jahr länger die Ausbildung gemacht habe (da ich eine Prüfung nicht bestanden habe). Ich wurde eher nach meinen persönlichen Dingen gefragt, die viel wichtiger im Beruf sind, als die Dauer der Ausbildung. Du solltet das tun, was für dich richtig ist und wo du dich am Ende wohl mit fühlst.
Träume nicht dein Leben. Lebe deinen Traum!
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Registriert seit: 18.05.2020
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Vielen Dank! Es ist schön zu lesen, dass ich mir den richtig Beruf ausgesucht habe, in dem es um den Menschen geht und nicht um Zahlen jeglicher Hinsicht. Gilt selbstverständlich nicht immer, aber scheinbar häufig genug  Liebe Grüße
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Registriert seit: 18.05.2020
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Hallo ihr Lieben,
es sind nun ein paar Tage vergangen. An meinem Gedankengang, die Ausbildung "freiwillig" um ein Jahr zu verlängern, da es bestimmte private Umstände nicht anders möglich machen, hat sich im Prinzip nichts verändert.
Es haben Gespräche mit verschiedenen Verantwortlichen im Schulkontext stattgefunden und ich bin aus jedem dieser Gespräche mit zusätzlicher Bedenkzeit entlassen worden. Diese Bedenkzeit ist einerseits lieb gemeint und mit Sicherheit nicht verkehrt bei einer solchen Entscheidung. Anderseits verunsichert mich diese Bedenkzeit mit jedem Mal mehr. Das ist schade, weil ich, wie gesagt, leider keinen Spielraum habe, sodass meine Entscheidung bestehen bleiben muss.
Naja...heute bewegt mich aber einer etwas andere Frage:
Im Frühjahr (April) würde ein Praktikum anstehen, das ich im Fall meiner Entscheidung nicht antreten kann. Ich mache mir ein bisschen Sorgen darum, wie ich diesen lieben Menschen in der Praxis, in der ich bereits war und in der ich mich sehr wohl gefühlt habe, sagen soll, dass ich das Praktikum nicht antreten kann? Ich finde es schwierig, diese privaten Umstände teilen zu müssen. Anderseits möchte ich auch nicht so tun, als hätte ich irgendwelche dunklen Geheimnisse. Schwierig!
Zudem frage ich mich, ob es unangebracht wäre, der Praxis das Praktikum Frühjahr einerseits absagen zu müssen und anderseits danach zu fragen, ob ich das Praktikum stattdessen zum Zeitpunkt X absolvieren kann? Ich mag es mir dort echt nicht kaputt machen.
Fragen über Fragen und eine immer verzwickter werdende Situation, leider....
Ich wünsche einen schönen Sonntag und hoffe, dass es bald gute Neuigkeiten gibt, die ich hier teilen kann!
Sandra aus dem kalten, sonnigen NRW
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Registriert seit: 13.03.2011
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Ich glaube, Du machst Dir viel zu viele Sorgen. Ich finde, es zeigt wahre Größe und Stärke, zu seinen Schwächen zu stehen. Es spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, sich in der Praktikumsstelle zu melden und mitzuteilen, dass Du Deine Ausbildung aus privaten Gründen verlängern wirst, und aufgrund dessen das Praktikum zum geplanten Zeitpunkt nicht antreten kannst. Und sich die Möglichkeit zu erbitten/ erfragen, das Praktikum zu einem späteren Zeitpunkt anzutreten, finde ich völlig in Ordnung. Mehr als nein sagen, können die Praxisbetreiber doch auch nicht. LG Salu
Liebe ist, dem Geliebten zu geben, was er braucht. Der Geliebte wird dir geben, was du brauchst, wenn du die Erwartung aufgibst, etwas zu bekommen. [Anita Balser]
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Danke!
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