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Wie arbeitet ihr?

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18. Februar 2024 10:34 # 1
Registriert seit: 18.02.2024
Beiträge: 4

Hallo liebe Kollegen,
seit 10 Jahren arbeite ich halbtags in einer neurologisch ausgerichteten interdisziplinären Praxis. Die Kinder sind groß und ich möchte in die Vollzeit wechseln. Nun habe ich folgendes Anliegen und bitte euch um Tipps oder Erfahrungen:
Mein Praxisalltag sieht so aus, dass ich bei 5 Std. 7-9 Pat.einen nach dem anderen habe. Keine Vorbereitungszeit, einmal wöchentlich 15 Min. Dokuzeit, einmal wöchentlich 30 Min. Teambesprechung. Um Termine oder Rezepte muss ich mich nicht kümmern. Einen Handwerksraum gibt es nicht, sodass keine Gruppentherapien angeboten werden können.
An diese Frequenz habe ich mich gewöhnt, wenn ich das jedoch den ganzen Tag so durchhalten muss (ich bin immer 100% auf meinen Pat.fokussiert), wird mir mein Beruf auf Dauer aber keinen Spaß machen und letztendlich mir und den Patienten schaden. Ich habe einen tollen Chef, der sich gerne meine Verbesserungsvorschläge anhören möchte. Natürlich muss er auch wirtschaftlich denken, aber gehört Qualität vor Quantität nicht auch dazu? Ich bin also auf der Suche nach einem Konzept, dass das Arbeiten für mich (und meiner Ergokollegin) erleichtert.
Wie arbeitet ihr? Bietet ihr Gruppentherapien an? Was für Zeiten habt ihr so und wie kommt ihr damit klar? Ich freue mich sehr auf eure Antworten und danke euch jetzt schonmal dafür!
18. Februar 2024 18:06 # 2
Registriert seit: 30.05.2016
Beiträge: 30

Hallo,

ich würde Deinen Chef mal darauf ansprechen, dass er sich nicht annähernd an die geltenden Bestimmungen hält!
15 Minuten Dokuzeit in der Woche? Das ist ja wohl ein schlechter Scherz!!!
Ihr solltet euch als Angestellte mal um die gesetzlichen Regelungen kümmern. Lasst euch nicht von so einem "Chef" ausbeuten.
Zur Not gibt es genug Arbeitgeber, die bessere Konditionen bieten! ::smile::
18. Februar 2024 20:57 # 3
Registriert seit: 18.02.2024
Beiträge: 4

Hallo Susa Li,
Du hast natürlich völlig Recht, dass dies nicht ausreichend ist. Aber wie ich bereits von vielen anderen Kollegen gehört habe, ist es mittlerweile in Praxen wohl gang und gebe, die Dokuzeit innerhalb der Therapieieinheit unterzubringen. Ich habe auch von der Dokuzeit und nicht Berichtschreibzeit gesprochen (die bekomme ich extra, falls nötig). Aber es ist u.a. ein Punkt, den ich gerne ansprechen möchte. Wie wird die Dokuzeit denn bei dir gehandhabt? Wieviel Zeit bekommst du extra für eine Mofu, HLT oder sp Einheit?
Ich habe ein super Team und einen tollen Chef mit dem ich reden kann und er ist bereit mir entgegen zu kommen, wenn ich im sage, wie ich gerne arbeiten möchte. Da ich aber nicht maßlos sein möchte, möchte ich mich ja bei dir und anderen informieren, wie es im besten Fall laufen kann und mir dann ein Optimum zusammen stellen. Verstehst du?
Also schreibe mir bitte, wie gut es für dich läuft.
Vielen Dank!
19. Februar 2024 13:10 # 4
Registriert seit: 30.09.2021
Beiträge: 364

Zitat / Susa Li hat geschrieben:
Hallo,

ich würde Deinen Chef mal darauf ansprechen, dass er sich nicht annähernd an die geltenden Bestimmungen hält!
15 Minuten Dokuzeit in der Woche? Das ist ja wohl ein schlechter Scherz!!!
Ihr solltet euch als Angestellte mal um die gesetzlichen Regelungen kümmern. Lasst euch nicht von so einem "Chef" ausbeuten.
Zur Not gibt es genug Arbeitgeber, die bessere Konditionen bieten! ::smile::
Laut Bundesrahmenvertrag Ergotherapie gehört die Dokumentation in die Mindestbehandlungszeit des jeweiligen Heilmittels dazu. Das hat nichts mit ausbeuten von irgendwelchen Chefs zu tun. Es geht hier auch nicht um ein Gesetz sondern um einen Vertrag zwischen der GKV als Vertretung der gesetzlichen Krankenkassen und den Berufsverbänden als Vertretung der Praxisinhaber mit Kassenzulassung.

Da du ja so wehement auf "geltende Bestimmungen" und "gesetzliche Regelungen" verweist, würde ich dich gern bitten uns darzulegen wo deine Aussagen denn genau nachzulesen sind.
"Lebe im Heute als wenn es kein Morgen geben würde. Wenn es doch ein Morgen gibt, um so besser für dich."
19. Februar 2024 14:35 # 5
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1259

Die Doku lässt sich doch meist gut mit einer Reflexion / Nachbesprechung verbinden. Bei mir sind es nur wenige Stichpunkte, da es auch nur meine Patienten sind.

Gutgehn
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
20. Februar 2024 18:23 # 6
Registriert seit: 24.07.2023
Beiträge: 10

Geändert am 20.02.2024 18:24:00
Ich habe wie du am Fließband gearbeitet. Das hat mich auf Dauer frustriert und unterfordert gemacht (qualitativ). Ich musste aus diesem Kreislauf ausbrechen. Jetzt arbeite ich in einer 5 - 6 Personengruppe für 3 Stunden Vormittags. Dann 1 1/2 Stunden Pause, u.a. 30 min. Mittagspause und viel Zeit für Austausch, Doku erstellen, Doku lesen (als Vorbereitung für den Nachmittag), zu Besprechungen mit den jeweiligen Häusern/Stationen gehen, an meinem Konzept für meinen AT-Bereich weiter schreiben... Dann um 13.30 Uhr geht es weiter mit der zweiten Gruppe, wieder 5 - 6 Patienten. Ich teile mir aus Sicherheitsgründen die Gruppe mit einer 2. Person. Je nach Tag habe ich intensive 1:1 Betreuung mit hochgradig psychotischen Patienten. Genug Zeit und Raum um ihnen gerecht werden zu können. Spezialisiert habe ich mich auf handwerkliche Arbeiten am Modell. Das gibt den Patienten viel Struktur, gerade in der 1:1 Betreuung.

Es ist einfach herrlich und so viel produktiver als das stumpfe Arbeiten nach 30 Minutentaktung.

21. Februar 2024 09:18 # 7
Registriert seit: 07.03.2023
Beiträge: 4

Hallo!

Ich kann das gut nachvollziehen. Ich arbeite in einer Klinik und arbeitete meine Patienten auch hintereinander "ab". Ich nenne es mittlerweile so, weil ich die Patienten zähle bis zur Mittagspause und dann nochmal bis zum Feierabend ::blush::
Ich würde von mir sagen, dass ich sehr effizient arbeite und einen hohen Anspruch an mich habe. Ich komme selbst aus einer Unternehmerfamilie und kenne die Anliegen beider Seiten - AN und AG.
Aber ich fühle mich mittlerweile fehl in diesem Beruf. Ich bin nicht für's Herumbummeln und ausgiebige Tratschen mit Kollegen zu haben. Dafür brauche ich keine Zeit.
Aber als Frau benötigt man ja ab und an auch mal etwas mehr Zeit auf Toilette als 2 Minuten... Und mal ehrlich ausgesprochen: nach eigenen Patienten benötigt man auch mal kurz Zeit, um sich selbst zu sammeln, wieder Kraft zu tanken, die eigenen Gedanken zu ordnen.

Mein Körper fühlt sich durch diesen permanenten Zeitdruck und abarbeiten von Terminen sehr gestresst und hibbelig an. Wenn ich Urlaub habe und mein Partner irgendwas plant, was sich wie ein "Termin" anfühlt, flippe ich innerlich aus. ::scared::
Ich frage deshalb: Gibt es einen hilfreichen Tipp, wie ich mich stressfreier durch den Therapiealltag bringen kann? Mache ich irgendwas falsch? Kann ich etwas an meinem mindset verändern, um mich nicht unter Druck zu setzen und zu fühlen?
Und eine weitere Frage: Ist es unwirtschaftlich, wenn ich zB bei einer sensomotorische-p. Behandlung mit Vor- und Nachbereitung, Therapie und Dokumentation 60 Minuten plane? Das würde mich mal interessieren.

Ansonsten würden mich Beträge von alternativen Arbeitsalltagen, wie oben schon zu lesen, sehr interessieren!
21. Februar 2024 18:45 # 8
Registriert seit: 16.10.2007
Beiträge: 319

Hallo,
bei uns hat jeder mindestens 10% der Arbeitszeit als Vor-Nachbereitung, frei einteilbar.
Berichte werden in abgesagten Terminen geschrieben. Sollte dies nicht klappen, wird Berichtszeit, als Überstundenzeit angerechnet.
LG
21. Februar 2024 21:38 # 9
Registriert seit: 18.02.2024
Beiträge: 4

@ Winnie271 "Und mal ehrlich ausgesprochen: nach eigenen Patienten benötigt man auch mal kurz Zeit, um sich selbst zu sammeln, wieder Kraft zu tanken, die eigenen Gedanken zu ordnen."
Du bringst es absolut auf den Punkt was ich meine. Danke dir!

Und danke an alle bisherigen anderen Beiträge. Es hilft mir wirklich sehr, und anderen vielleicht auch. Zum einen um zu sehen, dass es woanders genauso laufen kann , zum anderen um Vorschläge zu sammeln, um daraus wiederum Verbesserungen zu konzipieren. Also bitte weiter berichten 😁 und ich werde natürlich am Ende meiner Überlegungen schreiben, was sich (hoffentlich) verändert hat.
23. Februar 2024 16:17 # 10
Registriert seit: 30.05.2016
Beiträge: 30

Zitat / onkel tom hat geschrieben:
Zitat / Susa Li hat geschrieben:
Hallo,

ich würde Deinen Chef mal darauf ansprechen, dass er sich nicht annähernd an die geltenden Bestimmungen hält!
15 Minuten Dokuzeit in der Woche? Das ist ja wohl ein schlechter Scherz!!!
Ihr solltet euch als Angestellte mal um die gesetzlichen Regelungen kümmern. Lasst euch nicht von so einem "Chef" ausbeuten.
Zur Not gibt es genug Arbeitgeber, die bessere Konditionen bieten! ::smile::
Laut Bundesrahmenvertrag Ergotherapie gehört die Dokumentation in die Mindestbehandlungszeit des jeweiligen Heilmittels dazu. Das hat nichts mit ausbeuten von irgendwelchen Chefs zu tun. Es geht hier auch nicht um ein Gesetz sondern um einen Vertrag zwischen der GKV als Vertretung der gesetzlichen Krankenkassen und den Berufsverbänden als Vertretung der Praxisinhaber mit Kassenzulassung.

Da du ja so wehement auf "geltende Bestimmungen" und "gesetzliche Regelungen" verweist, würde ich dich gern bitten uns darzulegen wo deine Aussagen denn genau nachzulesen sind.


Flitzer schrieb eingangs sie würde innerhalb von 5 Stunden 7-9 Therapien erbringen. Ich gehe deshalb davon aus, dass sie nicht die 15 Minuten Vor- und Nachbereitung pro Therapieeinheit bekommt, die der Rahmenvertrag vorsieht.
Ich kenne leider auch keine Praxis, die das tut!
Nachzulesen ist das in der "Anlage 1 Leistungsbeschreibung".
Dort ist z.B. auf Seite 6 für MFB von einer Regelleistungszeit von 45 Minuten die Rede. 30 Minuten Behandlung und 15 Minuten Vor- und Nachbereitungszeit.

Aber es freut mich, wenn Du als Praxisinhaber den Rahmenvertrag einhälst. Das ist echt selten::thumbup::
23. Februar 2024 16:38 # 11
Registriert seit: 30.05.2016
Beiträge: 30

Zitat / Flitzer hat geschrieben:
Hallo Susa Li,
Du hast natürlich völlig Recht, dass dies nicht ausreichend ist. Aber wie ich bereits von vielen anderen Kollegen gehört habe, ist es mittlerweile in Praxen wohl gang und gebe, die Dokuzeit innerhalb der Therapieieinheit unterzubringen. Ich habe auch von der Dokuzeit und nicht Berichtschreibzeit gesprochen (die bekomme ich extra, falls nötig). Aber es ist u.a. ein Punkt, den ich gerne ansprechen möchte. Wie wird die Dokuzeit denn bei dir gehandhabt? Wieviel Zeit bekommst du extra für eine Mofu, HLT oder sp Einheit?
Ich habe ein super Team und einen tollen Chef mit dem ich reden kann und er ist bereit mir entgegen zu kommen, wenn ich im sage, wie ich gerne arbeiten möchte. Da ich aber nicht maßlos sein möchte, möchte ich mich ja bei dir und anderen informieren, wie es im besten Fall laufen kann und mir dann ein Optimum zusammen stellen. Verstehst du?
Also schreibe mir bitte, wie gut es für dich läuft.
Vielen Dank!


Hallo Flitzer,

ich habe mich aus dem Angestelltenverhältnis verabschiedet und bin Freie Mitarbeiterin. Das gibt mir die Möglichkeit in meinem Takt zu arbeiten.
Meine alten Arbeitsbedingungen waren auch nicht der Hit, aber vormittags hatte ich jeweils 30 Minuten Orgazeit, ohne Berichtszeit. Und nachmittags 15 Minuten.
Ich kann verstehen, dass Du nicht maßlos erscheinen möchtest. Für mich liest sich Dein Text als würde sich eine Therapieeinheit an die andere hängen?
Der Bundesrahmenvertrag sieht das nicht vor!
Dort ist geregelt, dass zu jeder Therapieeinheit 15 Minuten Vor- und Nachbereitung gehören. Also bei SPB 60 Minuten.
Es gibt noch ein paar Besonderheiten wie HLT.
Praxisinhaber werden jetzt vermutlich einen hochroten Kopf bekommen, aber die Arbeitsbedingungen in den meisten Praxen entsprechen nicht den Verträgen mit den Krankenkassen. Viele Angestellte kennen aber nicht die Verträge, weswegen es nicht weiter auffällt.
Ich würde Dir raten die Verträge zu lesen und für Dich selbst zu entscheiden, ob Du die Regelungen für angemessen oder überzogen hälst.

Die Verträge findest Du hier: https://www.gkv-heilmittel.de/fuer_heilmittelerbringer/vertraege/vertraege.jsp
24. Februar 2024 01:15 # 12
Registriert seit: 30.09.2021
Beiträge: 364

Zitat / Susa Li hat geschrieben:
... Flitzer schrieb eingangs sie würde innerhalb von 5 Stunden 7-9 Therapien erbringen. Ich gehe deshalb davon aus, dass sie nicht die 15 Minuten Vor- und Nachbereitung pro Therapieeinheit bekommt, die der Rahmenvertrag vorsieht.
Ich kenne leider auch keine Praxis, die das tut!
Nachzulesen ist das in der "Anlage 1 Leistungsbeschreibung".
Dort ist z.B. auf Seite 6 für MFB von einer Regelleistungszeit von 45 Minuten die Rede. 30 Minuten Behandlung und 15 Minuten Vor- und Nachbereitungszeit. ...
Dir ist aber schon klar was die im Bundesrahmenvertrag beschriebene Vor- und Nachbereitungszeit alles beinhaltet? Nach deiner Auslegung der Vor- und Nachbereitungszeit wäre es bei der Einführung des aktuellen Bundesrahmenvertrages zu einer Honorarreduzierung/einer Minusrunde gekommen. Hast du dir damals auch die Statements der Berufsverbände durchgelesen was diese 15 min beinhalten? Früher hieß es z.B. "sensomotorisch perzeptive Behandung 45 min bis 60 min bei 45 min Mindestbehandlungszeit" und keiner wusste genau wie diese Zeitdifferenz definiert ist. Die Berufsverbände wollten im neuen Rahmenvertrag auch die administrativen Arbeiten rund um den Patienten von der Aufnahme bis zur Abrechnung und dem Mahnwesen vergütet haben. Die Lösung war, dass man dieses 15 min Zeitfenster als Vor- und Nachbereitung betitelte und damit den administrativen Teil in der Praxis "bezahlt". Wenn du in der Praxis alle Arbeiten von der Aufnahme bis zur Abrechnung ect. für deine dir zugeteilten Patienten selbst erledigst, nur dann stehen dir auch die vollen 15 min pro Behandlungseinheit zu. Sollte es jedoch nicht so sein, wovon ich bei einem angestellten Therapeuten ausgehe, dann wird die Zeit unter allen beteiligten Personen aufgeteilt. Daher auch meine Frage, wo du denn deinen Wissensstand her hast.
"Lebe im Heute als wenn es kein Morgen geben würde. Wenn es doch ein Morgen gibt, um so besser für dich."
24. Februar 2024 13:25 # 13
Registriert seit: 03.01.2011
Beiträge: 395

Laut meinem Kenntnisstand beinhalten die 15 Minuten Vor und Nachbereitung alles was rund um den Patienten passieren muss. Eben auch sowas wie die Abrechnung. Was eben auch bedeutet, man kann gar nicht nach jedem Patienten 15 Minuten Luft planen. Also grundsätzlich können, kann man natürlich schon, aber dann muss man eben auch mit einem geringeren Stundenlohn leben, da man in 8 Stunden eben nur 8 Einheiten statt 10 leistet.
Ich bin Angestellte und ehrlich gesagt, fände ich nach jeden Patienten einzeln 15 Minuten Zeit auch unnötig. Aber ja, man kann auch nicht die komplette Arbeitszeit voll durch arbeiten empfinde ich auch als zu anstrengend. Ein Mittelding aus beidem ist hier wohl gefragt.

Wir haben keine richtig feste Vorgabe bezüglich feste Bürozeiten und da wir unsere Pläne selbst machen können wir uns natürlich auch entsprechend Zeiten setzen.
Ich persönlich mache morgens erstmal Hausbesuche. Dadurch entzerrt sich das ganze ein wenig, da ich die Fahrzeiten dazwischen schon als eine Art Verschnaufpause sehe. Wenn ich dann in die Praxis komme habe ich mir immer zusätzlich zur aufgerundeten Rückfahrzeit (auf 15 Minuten aufgerundet) nochmal 15 Minuten Zeit eingeteilt. Dann komm ich nicht in Stress, sollte auf dem Weg mal was sein und ich kann in den 15 Minuten in Ruhe zur Toilette gehen und meine folgenen Therapien etwas vorbereiten. Bei rund 6 Patienten am Stück empfinde ich meistens eine 15 Minuten Lücke dazwischen als sehr angenehm (also nach 3 Patienten 15 Minuten Luft). Haben tu ich das aber auch nicht immer, da es manchmal nicht gut passte von den Therapien her. Derzeit arbeite ich auch ohne Pause, da ich bei max 6 Stunden am Tag bin.
Berichte werden in Ausfallzeiten geschrieben oder wenn es nötig ist als überstunde vergütet. Dank Praxisprogramm, kann ich das mir auch ganz frei einteilen und könnte das auch irgendwann von zu Hause aus machen, falls mein Zeitplan keine Überstunde direkt nach der Arbeitszeit zu lässt. Doku wird in der Einheit geschrieben. Orga machen wir auch selbst, das läuft dann eben in den Büro zeiten. oder ggf auch mal am Schluss nochmal 15 Minuten ran hängen, wenn es denn sein muss (vergütet natürlich). Komm ich persönlich gut mit zurecht.
Wenn ich überlegen müsste wie ein 8 Stunden Tag, nur in der Praxis idealerweise aussehen sollte, dann würde ich mir wohl am Anfang des Tages 15 Minuten einplanen, dann nach 3 Therapien 15 Minuten, nach wieder 3 Therapien meine Pause machen und dann die letzten 4 Einheiten machen (evtl auch da noch eine 15 Minuten Lücke zwischen, aber das müsste die Praxis zeigen, wie nötig das wirklich ist, kommt auch etwas aufs Klientel an. Ich empfinde die Arbeit mit Kindern oft als etwas anstrengender als mit einem Erwachsenen bei dem es eher um Motorische Dinge geht.
25. Februar 2024 11:44 # 14
Registriert seit: 18.02.2024
Beiträge: 4

Vielen Dank Mietzi für die ausführliche Beschreibung deiner Arbeitszeiten und deiner "Wunschbeschreibung". Das hilft mir sehr!
Und allen anderen danke ich auch, ob Anregung zum nachlesen des Rahmenvertrags oder andere Erfahrungen. Es ist schön zu lesen was es an Gestaltungsmöglichkeiten gibt, denn letztendlich geht es ja darum, dass wir Spaß an unserer Arbeit haben und damit unseren Patienten das Beste von uns bieten können. So haben alle was davon!
Genießt den Sonntag!
25. Februar 2024 18:09 # 15
Registriert seit: 30.05.2016
Beiträge: 30

...
Dir ist aber schon klar was die im Bundesrahmenvertrag beschriebene Vor- und Nachbereitungszeit alles beinhaltet? Nach deiner Auslegung der Vor- und Nachbereitungszeit wäre es bei der Einführung des aktuellen Bundesrahmenvertrages zu einer Honorarreduzierung/einer Minusrunde gekommen. Hast du dir damals auch die Statements der Berufsverbände durchgelesen was diese 15 min beinhalten? Früher hieß es z.B. "sensomotorisch perzeptive Behandung 45 min bis 60 min bei 45 min Mindestbehandlungszeit" und keiner wusste genau wie diese Zeitdifferenz definiert ist. Die Berufsverbände wollten im neuen Rahmenvertrag auch die administrativen Arbeiten rund um den Patienten von der Aufnahme bis zur Abrechnung und dem Mahnwesen vergütet haben. Die Lösung war, dass man dieses 15 min Zeitfenster als Vor- und Nachbereitung betitelte und damit den administrativen Teil in der Praxis "bezahlt". Wenn du in der Praxis alle Arbeiten von der Aufnahme bis zur Abrechnung ect. für deine dir zugeteilten Patienten selbst erledigst, nur dann stehen dir auch die vollen 15 min pro Behandlungseinheit zu. Sollte es jedoch nicht so sein, wovon ich bei einem angestellten Therapeuten ausgehe, dann wird die Zeit unter allen beteiligten Personen aufgeteilt. Daher auch meine Frage, wo du denn deinen Wissensstand her hast.

Du beziehst Dich hier auf Stellungsnahmen von Berufsverbänden, die es nicht in den Vertragstext geschafft haben. Oder nenne mir bitte die Seite.Vielleicht habe ich es überlesen.
Ich bin im Übrigen extra nicht auf eine konkrete Aufteilung der 15 Minuten eingegangen.
Ziehen wir mal für den Praxisinhaber 5 Minuten jeweils ab, dann bleiben immernoch 10 Minuten, die die meisten Therapeuten nicht haben. 50 Minuten für die Abrechnung (10er Verordnung) und ab und zu mal eine Mahnung sollte ja reichen.
Ob die Vergütung hoch genug ist, ist ein anderes Thema.
Das eigentliche Problem bei dieser Thematik sehe ich im Fachkräftemangel! Dieser lässt sich nicht einfach mit einer besseren Vergütung beheben. Es sind die Arbeitsbedingungen!
Es ist doch geradezu absurd, das Therapeuten ihre eigene Gesundheit ramponieren, um anderen zu helfen.
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