Registriert seit: 13.01.2025
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Hallo,
Ich überlege dieses Jahr eine Ausbildung zur Ergotherapeutin zu beginnen, jedoch finde ich die Arbeitszeiten sehr abschreckend (Schichtarbeit, Öffnungszeiten der Praxen von 8-18 Uhr etc.) ... Meine Frage ist, ob man vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels gegenüber seinem Arbeitgeber nicht mehr Forderungen stellen kann? Ich könnte mir vorstellen, in den Fachbereich der Geriatrie zu gehen, wo viele Patienten vormittags Zeit haben und ich so einen Arbeitsalltag gestalten kann, der für mich passt. Mir sind geregelte Arbeitszeiten und eine funktionierende Work-Life-Balance wichtig und ich würde am liebsten gegen 08:00-16:00 Uhr arbeiten. Was meint ihr? Gibt es Personen von euch, die das bereits tun?
Ich bedanke mich für die Antworten :)
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Registriert seit: 15.01.2020
Bundesland: Nordrhein-Westfalen Beiträge: 17
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Hallo mvilux, Ich glaube, ein 8-16 Job in der Ergotherapie ist wenn dann nur in sehr eingeschränkten Arbeitsfeldern möglich. Vielleicht in einer Reha-Klinik oder so..... Wenn Du in die Geriatrie gehst, musst Du Dich v.a. danach richten, wann die Bewohner von der Pflege versorgt wurden, und das wird wohl kaum 8 Uhr sein, außerdem sind gerade ältere Menschen eher auf feste Zeiten und Mittagsschlaf etc fixiert.... Im Altenheim, in dem ich war, konnte man mittags die bettlägerigen betreuen, aber sooo ergotherapeutisch ist die Arbeit im Altenheim nicht, kann ich aus meiner Erfahrung sagen.... Schöne Arbeit, keine Frage, aber eher Beschäftigung und Tagesstrukturierung als Ergotherapie. Forderungen sind das eine, aber der Berufsalltag ist dann häufig doch etwas anderes. Viele Grüße, Lichtblick
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Registriert seit: 13.03.2011
Beiträge: 214
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Ja, ich arbeite derzeit so, 4 Tage pro Woche bei 30 Stunden. 7.45 - 16.00 Ich arbeite in einer psychiatrischen Tagesklinik. Es gibt solche Arbeitsstellen. Und je nachdem wo du dann arbeiten wirst und wie viele Stunden du arbeiten willst, kann man das schon einrichten. Ggf. gibt es mal einen langen Tag um die anderen Tage kürzer arbeiten zu können. Es ist nicht unmöglich, aber bei weitem auch nicht sicher. LG Salu
Liebe ist, dem Geliebten zu geben, was er braucht. Der Geliebte wird dir geben, was du brauchst, wenn du die Erwartung aufgibst, etwas zu bekommen. [Anita Balser]
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Beiträge: 356
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Zitat / mvilux hat geschrieben:Hallo,
Ich überlege dieses Jahr eine Ausbildung zur Ergotherapeutin zu beginnen, jedoch finde ich die Arbeitszeiten sehr abschreckend (Schichtarbeit, Öffnungszeiten der Praxen von 8-18 Uhr etc.) ... Meine Frage ist, ob man vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels gegenüber seinem Arbeitgeber nicht mehr Forderungen stellen kann? Ich könnte mir vorstellen, in den Fachbereich der Geriatrie zu gehen, wo viele Patienten vormittags Zeit haben und ich so einen Arbeitsalltag gestalten kann, der für mich passt. Mir sind geregelte Arbeitszeiten und eine funktionierende Work-Life-Balance wichtig und ich würde am liebsten gegen 08:00-16:00 Uhr arbeiten. Was meint ihr? Gibt es Personen von euch, die das bereits tun?
Ich bedanke mich für die Antworten :) Ich weiß zwar nicht wo du deine Informationen her hast, aber diese stellen nicht den aktuellen Arbeitsalltag in Ergopraxen dar, zumindest in den Ergopraxen die ich kenne, mit denen ich zusammenarbeite und auch nicht in meinen Praxen. Die Hälfte meiner Therapeuten arbeitet zwischen 08:00 bis 14:00 und einen Tag bis max. 18:00. Jeder Therapeut passt seine Arbeitszeiten nach seinen persönlichen Bedürfnissen an. Das ist bei den riesigen Wartelisten auch kein Problem. Es gibt auch immer weniger Therapeuten die überhaupt Vollzeit arbeiten gehen wollen. Die meißten Therapeuten arbeiten von sich aus nur noch Teilzeit, so um die 32 Wochenstunden herum. Das scheint ihnen derzeit völlig auszureichen, von der Arbeitsbelastung und vom Gehalt her. Das es dann bei der Rente zukünftig mehr als knapp werden wird, das interessiert heutzutage jedoch kaum jemanden. Die Altersarmut scheint da schon mit eingepreist und akzeptiert zu sein, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Heute Work-Life-Balance und im Alter dann Pfandflaschen sammeln und weiterarbeiten bis ins Grab um überhaupt noch irgendwie (über)leben zu können.
"Lebe im Heute als wenn es kein Morgen geben würde. Wenn es doch ein Morgen gibt, um so besser für dich."
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Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1485
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Es gibt auch Stellen, wo man seine Arbeitszeiten recht flexibel einteilen kann. In meiner Praxis z.B ist das möglich, wenn der Therapeut nur Hausbesuche macht. Aus eigener Erfahrung wird es schwierig sein da den ersten Hausbesuch schon um 8 Uhr anzubieten. Aber so um 8:30 oder 9 Uhr ist durch aus schon möglich. Aber manchmal findet man da auch Patienten welche schon um 8 Uhr mit der Therapie anfangen möchten.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
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Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 1210
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In allen Kliniken in denen ich gearbeitet habe waren die Arbeitszeiten entweder von 7.30 ab oder ab 8Uhr und dann eben entsprechend. Samstagsdienst gibt es teilweise . Feiertagsdienste auch. Aber nicht als Regel. Wir arbeiten zeitversetzt mit Gleitzeit und Kernzeit. Da kann es sich auch jeder aussuchen. Und es gibt immer weniger Kollegen die Vollzeit arbeiten . Viele sind auch mit 30 Stunden zufrieden. Also rein wegen der Arbeitszeiten die Ausbildung nicht machen zu wollen ist dann wirklich Blödsinn. Aber in unserem Beruf wird man weder reich noch hat man Homeoffice noch Unmengen Freizeit. Letztendlich ist wahrscheinlich der gesamte Gesundheitssektor nicht gut für life-work ballance. Und ich arbeite nun seit fast 40 Jahren in dem Beruf. Habe auch in Praxen und Schulen nebenher gearbeitet. Im Altenheim und dann immer in Kliniken.
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Registriert seit: 03.01.2011
Beiträge: 394
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Also ich arbeite in der Praxis und bei uns plant jeder seine Stunden komplette frei. Wir müssen nur auf unsere Stunden kommen. Ob wir immer nur bis 14 Uhr arbeiten in teilzeit, oder nur 4 Tage die Woche. Ob wir um 8 anfangen wollen oder lieber immer erst um 9 oder 10 steht uns frei. Auch muss keiner bis 18 Uhr bleiben. Die Warteliste sind eh lang, jeder nimmt halt die Patienten die in den Plan passen. Wenn nur wenige Therapeuten Nachmittags um 16.30 in der Praxis sind, dann können um die Zeit halt kaum Termine angeboten werden. Wenn Therapeuten neu angestellt werden, suchen wir natürlich schon danach was wir besonders brauchen. Brauchen wir jemanden der Nachmittags mit Kindern arbeitet, wird jemand gesucht der das anbieten kann.
Da Wartelisten heutzutage lang sind, sind gerade die Arbeitszeiten in den Praxen recht flexibel. In meiner Elternzeit konnte ich sogar jeden 2. Samstag arbeiten, weil sich das gut mit meinem Privatleben vereinbaren ließ. Dabei hat vorher nie jemand Samstags gearbeitet in unser Praxis.
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Registriert seit: 08.05.2003
Beiträge: 14
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Ich weiß zwar nicht wo du deine Informationen her hast, aber diese stellen nicht den aktuellen Arbeitsalltag in Ergopraxen dar, zumindest in den Ergopraxen die ich kenne, mit denen ich zusammenarbeite und auch nicht in meinen Praxen. Die Hälfte meiner Therapeuten arbeitet zwischen 08:00 bis 14:00 und einen Tag bis max. 18:00. Jeder Therapeut passt seine Arbeitszeiten nach seinen persönlichen Bedürfnissen an. Das ist bei den riesigen Wartelisten auch kein Problem. Es gibt auch immer weniger Therapeuten die überhaupt Vollzeit arbeiten gehen wollen. Die meißten Therapeuten arbeiten von sich aus nur noch Teilzeit, so um die 32 Wochenstunden herum. Das scheint ihnen derzeit völlig auszureichen, von der Arbeitsbelastung und vom Gehalt her. Das es dann bei der Rente zukünftig mehr als knapp werden wird, das interessiert heutzutage jedoch kaum jemanden. Die Altersarmut scheint da schon mit eingepreist und akzeptiert zu sein, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Heute Work-Life-Balance und im Alter dann Pfandflaschen sammeln und weiterarbeiten bis ins Grab um überhaupt noch irgendwie (über)leben zu können.
Wow, wie abwertend ist das denn? Die jüngeren Menschen, die jetzt arbeiten finanzieren jetzt eine Rente anderer, definitiv nicht ihre eigene, denn es ist schon lange klar, dass es -egal was man eingezahlt hat- kein ausreichender Betrag ist. Man muss schon viele Jahre selbst vorsorgen, um abgesichert zu sein. Ich hoffe wirklich, dass das nicht deine Mitarbeiter sind und du ein bisschen mehr Respekt zeigen kannst. Das Leben besteht nicht nur aus Arbeit und mit Familie und Kindern ist Vollzeit sowieso echt schwer!
Um die Frage der TE zu beantworten: doch diese Arbeitsplätze gibt es! Sowohl in Praxen als auch in Kliniken! Ich arbeite in einer geriatrischen Klinik von 7:30 bis 15:15Uhr ( wegen Leitungsaufgaben so früh) die anderen Mitarbeiter von 8:00-16:15Uhr Vollzeit. Man sollte seine Berufswahl allerdings nicht nur von Arbeitszeiten abhängig machen, sowas lässt sich immer anpassen!
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Registriert seit: 30.09.2021
Beiträge: 356
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Geändert am 31.01.2025 09:21:00
@Hillek Warum triggert dich mein Beitrag so? Dieser hat rein gar nichts mit irgendeiner Abwertung zu tun? Ich weiß auch nicht wo ich in meinem Beitrag etwas respektloses geschrieben habe. Ich hab die aktuelle Arbeitssituation beschrieben, die schon lange nicht mehr den Vorstellungen des Fragestellers entspricht, und das sich jeder der bei mir angestellten Therapeuten schon seit vielen Jahren seine Arbeitsbedingungen bei mir nach seinen Vorstellungen aussuchen und gestalten kann. Von 10 angestellten Therapeuten und 5 Freien Mitarbeitern arbeitet nur eine Therapeutin Vollzeit in meinem Unternehmen, alle anderen in Teilzeit als Minijob, oder ab 25 Stunden bis 35 Stunden pro Woche. Wenn du es als respektlos ansiehst, wenn ich schreibe "Heute Work-Life-Balance und im Alter dann Pfandflaschen sammeln und weiterarbeiten bis ins Grab um überhaupt noch irgendwie (über)leben zu können.", dann kannst du nur die Wahrheit, die heute schon existiert, nicht ertragen. Das ist dann aber auch nur dein persönlichliches Problem und hat mit Respektlosigkeit rein gar nichts zu tun. Die Altersarmut im therapeutischen Bereich ist heute schon gegeben wenn man sich nur auf die gesetzliche Rente verläßt. Für einige von uns Therapeuten gibt es keinen anderen Weg daran vorbei und dann lebt man halt heute und gibt jetzt sein Geld aus, wenn man im Alter sowieso nur mit staatlicher Unterstützung (über)leben kann. Fakten können sich zwar respektlos anfühlen, der, der diese Fakten anspricht, ist deswegen noch lange nicht respektlos.
"Lebe im Heute als wenn es kein Morgen geben würde. Wenn es doch ein Morgen gibt, um so besser für dich."
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