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Diskussionsforum

Anosognosie

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27. Januar 2006 15:17 # 1
Registriert seit: 04.09.2002
Beiträge: 54

Hallo!
Ich habe eine Patientin mit Apoplex, Hemi links, starken Sensibilitätsstörungen und einem leichten Neglekt. Das größte Problem ist jedoch, dass sie überhaupt keine Krankheitseinsicht hat. Letzte Nacht wollte sie aufstehen um auf die Toilette zu gehen, was natürlich nicht funktioniert hat. Hat jemand eine Idee wie man daran arbeiten kann? Ich hatte an Sensi-Training gedacht um ihr die Seite bewusst zu machen, aber vielleicht gibt es auch noch andere Möglichkeiten. Habe bis jetzt keine Erfahrung mit Sensi-Störungen und Anosognosie und diese Patientin wird auch meine Sichtstundenpatientin.
Deshalb bin ich dankbar über jede Anregung!

Sandra

27. Januar 2006 15:53 # 2
Registriert seit: 05.02.2002
Beiträge: 35

Hallo Sandra,

Anosognosie/unawareness ist bei Deiner Patientin sicherlich schwierig, aber da dies Krankheitsbedingt und ihr nicht bewußt ist, ist es wichtig mit viel Geduld und Feingefühl auf die Patientin einzugehen.
Sensitraining ist sicherlich gut (z.B. könnte die Patientin sich selbst vorsichtig mit einem Igelball über ihren Arm rollen (wenn nichts dagegen spricht<Hemi?Lähmung/Spastik?)
Mir fällt spontan dazu ein, ein Essenstraining oder Anziehtraining mit der Patientin zu versuchen, wenn sie keine Krankheitseinsicht hat wird sie Aktivitäten des täglichen Lebens sicher als sinnvoller erleben.



27. Januar 2006 16:02 # 3
Registriert seit: 04.09.2002
Beiträge: 54

Danke für deinen Beitrag!
Frühstückstraining mache ich mit der Patientin schon, was zwar sehr schwierig ist, da sie alles einhändig versucht und schneller ist als man gucken kann, aber es hat sich auch schon etwas gebessert.
Nachmittags soll sie aber auch noch einmal Therapie bekommen und da sie in der Physiotherapie Wahrnehmungstraining im Stand bekommt, würde ich gerne mit ihr an ihrem Arm arbeiten.

29. Januar 2006 10:50 # 4
Registriert seit: 04.09.2002
Beiträge: 54

Hat keiner eine Idee??? *verzweifel*
Was kann man denn machen um die Körperwahrnehmung zu fördern? Außer Erbsenbad für die Hand, das macht die Frau schon die ganze Zeit.... *seufz*

29. Januar 2006 11:07 # 5
Registriert seit: 21.10.2005
Beiträge: 108

hi

wenn deine patientin einen neglect und eine anosognosie hat musst du ihr erstmal bewusst machen, dass sie überhaupt ein defizit hat. praktisch habe ich damit auch nur wenig erfahrung aber damit ist gemeint, dass du sie immer wieder erstmal mit problemsituationen konfrontieren musst. diese patienten suchen ja die schuld nicht bei sich, sondern bei ihrer umwelt. bsp: "warum hat der fleisch aufm teller und ich nicht?"...." gestern war die tür noch breiter" (-> wenn patient mit betroffener seite irgendwo aneckt) konfrontation dazu: andere tellerseite in gesunden halbraum drehen, türrahmen mit patienten ausmessen und das mehrmals . ein gutes buch ist "ergotherapie im arbeitsfeld neurologie" vom thieme-verlag. da steht zum bsp. auch drin, dass man mit video-feedback arbeiten soll. ich hatte mal kurzzeitig einen patienten der angeblich einen neglect hatte. hat sich aber nicht bestätigt, weil er seinen "betroffenen Arm" benutzt hat und man auch mit ihm über die körpermitte hinaus arbeiten konnte. eine etwas krasse konfrontationsmethode wäre vielleicht noch, wenn sie aufstehen will, sie aufstehen zu lassen. du musst natürlich neben ihr stehen, da das ja garantiert schiefgeht. und wenn sie dann nach ausreden sucht kannst du ihr erklären, dass sie ein defizit hat. wie schon gesagt braucht man mit so einem patienten sehr viel zeit und geduld. wenn sie dann erstmal krankheitseinsicht haben wirds auch nicht leicht, da sie dann sehr labil sind. wie gesagt, viel praxiserfahrung hab ich da auch nicht aber das ist zumindest das, was wir im unterricht besprochen haben und was auch mit in dem buch steht. arbeiten nach bobath wird empfohlen, affolter auch aber erst später, wenn krankheitseinsicht vorhanden ist. hoffe, ich konnte dir helfen

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