Anzeigen:
Sie sind hier: Forum >> Ergotherapie-Forum >> Allgemeine Themen >> Schriftänderung, Graphomotorik

Diskussionsforum

Schriftänderung, Graphomotorik

Optionen:
3. Mai 2006 22:19 # 1
Registriert seit: 06.12.2005
Beiträge: 11

Hallo liebe Kollegen und Kolleginnen.
ich bins mal wieder. hab heut neues problem. und zwar krieg ich seit neuesten ständig Schulkinder geschickt, die Probleme mit der Schrift haben. der erste hatte probleme in der 2. klasse, als der füller dazukam. er hat angeblich zu weit auseinander geschrieben, also zu breit. und dann halt noch diese neue Schreibschrift. kennt ihr die? diese mischung aus druckschrift, schreibschrift und altdeutscher schrift. grauenhaft meiner meinung nach. naja. aber die lehrerin hat ihn zu mir geschickt damit die schrift enger wird.
ok. zweiter patient: kommt mit 12 zu mir weil er ne grauenvolle schrift hat. auch wieder mit dieser neuen schreibschrift. gut, seine schrift und somit auch seine grammatik und rechtschreibung sind wirkich unter aller s... man kann nix lesen, net mal er selbst. somit kann er sich auch keine worte in der richtigen schreibweise einprägen. also wirkich heftig.
so, etz meine frage. gibt es spezielle behandlungsmethoden um diese schrift zu ändern? ich hab da sowas gehört, dass es spezielle übungen für sowas geben soll. aber ich hab in meiner ausbildung leider auch zu diesem thema nie was gehört. wäre nett wenn mir einer helfen könnte oder vielleicht paar links schreiben könnte, wo ich was drüber find. ich mach halt jetzt geschicklichkeits- und schwungübungen und kuck mir halt so die feinmotorik weng an. aber ehrlich gesagt bin ich etwas planlos *g*

4. Mai 2006 09:22 # 2
Majati
Majati
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 621

Hallo,

es gibt ja unterschiedliche Gründe, warum das Schriftbild nicht in Ordnung ist. Oftmals gibt es auch einen Zusammenhang mit LRS, ADHS oder räumlich- konstruktiven Defiziten.

Dein instinktiver Einsatz der Schwung- und Geschicklichkeitsübungen ist doch schon mal richtig. Ich kann dir zu diesem Zweck auch das Buch "Oh je, die Spitze ist abgebrochen" empfehlen. Da sind sehr gute Anregungen zur Vorgehensweise dargelegt, und auch, dass die Graphomotorikübungen sozusagen am Abschluss der Therapie stehen, da andere Grundlagen erst mal geschaffen werden müssen.

Zu empfehlen sind auch Ansätze aus der Kinesiologie, die Schwungbewegungen und Kreuzübungen als Grundelemente zum Inhalt haben.

Zu dem 12jährigen möchte ich noch anmerken, dass in diesem Alter durchaus schon eine Festlegung des Schriftbildes stattgefunden hat und daher eine Veränderung schwierig werden kann. Aber vielleicht erreichst du ja über die Übungen eine Verbesserung anderer defizitärer Bereiche bei ihm und somit auch eine Schriftbildförderung.

Viel Erfolg!

4. Mai 2006 09:47 # 3
Registriert seit: 24.02.2002
Beiträge: 15

Hallo,
ich hab gute Erfolge erzielt (auch mit älteren Kindern) mit dem Buch von Achim Rix "Den Stift im Griff". Dort sind verschiedene Arbeitsblätter in verschiedenen Kategorien zu finden je nach Problematik. Es ist aber auch wichtig das man intensiv mit Stift und Papier übt, d.h. am Tsich! Versuche auch verschiedene Stiftadaptionen oder auch Stifte auszuprobieren und dann damit zu üben. Sinnvoll ist es auch auf Lineaturpapier der veschiedenen Klassen zu üben.
Ansonsten kann ich dir unbedingt die FOBI bei TFT "Graphomotorik" empfehlen. Denn wie meine Vorgängerin schon richtig erwähnt hat, können Graphomotorische Probleme mit veschiedenen anderen Dingen einhergehen!


4. Mai 2006 17:13 # 4
Registriert seit: 05.07.2002
Beiträge: 143

hallo!
üben üben üben ist sichr super wcihtig! aber schau dir auch an, ob alle grapheme vollständig gekonnt sind!, striche, kreise, abstoppne,....
witig ist auch die Stützsaktivitär, und somit schulter- und nackenmuskulatur! gibts hier probleme wird manchmal auch mit der schrift schwierig!!
ansonsten kann ich auch in bezug auf bücher und kinesiologie, bzw. andere ratschläge oben zustimmen

grüße
manu

5. Mai 2006 16:12 # 5
Registriert seit: 06.12.2005
Beiträge: 11

vielen dank liebe Kollegen. Klasse, dass ihr euch die mühe gemacht habt mir zu antworten. ich werde eure ratschläge beherzingen und mein bestes tun. find es halt extrem schade dass ich in der ausbildung nie was über solche probleme gehört hab. deshalb muss ich eben auf erfahrungswerte von euch und auf meine eigenen erfahrungen hoffen.
aber nochmal vielen lieben dank.

ihr seid echt alle super.

ganz liebe grüße von caro

5. Mai 2006 16:38 # 6
Registriert seit: 09.11.2005
Beiträge: 63

Hi,
beim Forum Legasthenie in München ( www.forum-legasthenie.de ) hat man sich über sowas auch schon Gedanken gemacht, gab auch mal eine Fobi für Eltern.
Grob gesagt, die Schriftentwicklung sagt etwas aus über die psych. und entwicklungsbedingte Befindlichkeit. Häufig ist die Schrift bei legasthenen Kindern gestört, gerade im Alter wie dein Patient, in dem man entweder eine Leitbildschrift entwickelt oder das Schriftbild zusammenbricht.
Oft sieht man bei Kindern mit "schrecklicher Schrift" eine starke mathematisch / theoretische Begabung.
Empfohlen wird, neben einem konsequenten Schrifttraining (Birgit Gailer: "Schöner schreiben", Auer Verl. - zwar für 2. Jahrgangstufe, Forum Legasthenie hat aber sehr gute Erfahrungen damit), den Schreibprozess zu verlangsamen und zu reduzieren (z.B. wieder Druckschrift schreiben).
Zu überlegen wäre natürlich, und manche Schulen lassen sich Gott sei Dank darauf ein, um den für den "Schmierschüler" Druck herauszunehmen, ein leises Laptop zu verwenden.
Gruß
Ziefern
Optionen:

nach oben scrollen