Thermische Verletzungen zählen zu den schwersten und auch zu den nachhaltigsten Traumata. Es bedarf einer qualifizierten interdisziplinären Behandlung, die auf nationalen und internationalen Empfehlungen beruht. Unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie e.V. (DGKCH) ist dazu kürzlich die S2k-Leitlinie "Behandlung thermischer Verletzungen im Kindesalter (Verbrennung, Verbrühung)" in der Version 3.0 veröffentlicht worden.
Die Leitlinie empfiehlt insbesondere bei ausgeprägten thermischen Verletzungen der kindlichen Hand den frühestmöglichen Beginn einer Ergotherapie.
Die ergotherapeutische Behandlung umfasst hier beispielsweise die Narbenbehandlung, ein Sensibilitätstraining sowie das Üben spezifischer Alltagsaktivitäten. Besonders bei Handverletzungen werden Greif- und Gebrauchsfähigkeiten trainiert. Sollten Hilfsmittel erforderlich sein, erfolgt eine entsprechende Beratung und ggf. individuelle Herstellung oder Anpassung als auch die Anleitung zur richtigen Anwendung. Auch eine individuelle Schienenversorgung kann zur Kontrakturprophylaxe oder Mobilisation zum Einsatz kommen.
Aus dem Bereich der Ergotherapie der Deutsche Verband Ergotherapie e.V. (DVE) als Fachgesellschaft an der Leitlinie beteiligt.
Die Leitlinie richtet sich an Kinderchirurgen und -ärzte, Allgemein-, Plastische-, und Verbrennungschirurgen, Psychotraumatologen in Klinik und Praxis, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Orthopädiemechaniker sowie an Patienten mit thermischen Verletzungen von der Geburt bis ins Erwachsenenalter. Sie dient zudem als Informationsquelle für Allgemeinärzte, Notärzte, klinische Psychologen, Psychotherapeuten und Unfallchirurgen.
Die S2k-Leitlinie „Behandlung thermischer Verletzungen im Kindesalter (Verbrennung, Verbrühung)“ ist abrufbar im AWMF-Leitlinienregister.