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Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit bescheinigt Fachkräftemangel in der Physiotherapie - Ergotherapie und Logopädie hingegen unbetroffen

Die im Juni veröffentlichte Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) gibt Aufschluss über die aktuelle Fachkräftesituation auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Die Analyse basiert auf den Daten Mai 2016 bis April 2017 in Relation zum Referenzzeitraum des Vorjahres (Mai 2015 bis April 2016).

Anhand der Vakanzzeit, also dem Zeitraum, bis eine frei gewordene Stelle wieder besetzt wird, sowie der Arbeitslosen-Stellen-Relation ermittelt die BA unter Berücksichtigung der berufsspezifischen Arbeitslosenquote jene Berufsgruppen, in denen ein Fachkräftemangel erkennbar ist.

Bei den Heilmittelerbringern macht sich ein Engpass in der Physiotherapie deutlich, bei den Ergotherapeuten und Logopäden kann laut Analyse hingegen derzeit kein Fachkräftemangel festgestellt werden.

So heißt es dazu in der Auswertung:
"In der Berufsgruppe der nicht ärztlichen Therapie und Heilkunde ist ein Mangel bei Physiotherapeutinnen und -therapeuten ersichtlich. Bei Ergotherapeutinnen und -therapeuten und Sprachtherapeutinnen und -therapeuten, die ebenfalls in dieser Berufsgruppe enthalten sind, kann aktuell kein Mangel festgestellt werden. Da aber berufliche Substitutionsmöglichkeiten innerhalb dieser Berufsgruppe nicht gegeben sind, muss nur bei der Physiotherapie von einem Mangel ausgegangen werden, obwohl die Vakanzzeit für die gesamte Berufsgruppe relativ unauffällig ist (132 Tage). Die Stellen in der Physiotherapie sind im Durchschnitt 144 Tage vakant und damit 44 Prozent über dem Durchschnitt. Im Vergleich zur Situation von vor einem Jahr hat sich die Engpasssituation deutlich angespannt. Die Vakanzzeit ist um 21 Tage gestiegen. Die Arbeitslosen-Stellen-Relation hat sich im Vorjahresvergleich reduziert und lag nur noch bei 34 Arbeitslosen auf 100 Stellen. Die berufsspezifische Arbeitslosenquote von 1,0 Prozent ist sehr gering und deutet ebenfalls auf einen Fachkräftemangel hin. Der Fachkräftemangel bzw. Anzeichen für Engpässe bei Physiotherapeutinnen und -therapeuten zeigen sich in nahezu allen Bundesländern. In Hamburg sind nach Daten der Bundesagentur für Arbeit keine Anzeichen für Engpässe erkennbar."

Grundsätzlich, so der Bericht, sind offene Stellen nicht gleichbedeutend mit einer Mangelsituation, sondern vielmehr Kennzeichen eines funktionierenden Arbeitsmarktes: Arbeitnehmer wechseln ihre Arbeitsstellen, Mitarbeitende scheiden aufgrund von Renteneintritt aus, neue Projekte und eine steigende Nachfrage lassen zusätzlichen Mitarbeiterbedarf entstehen usw.

Erst wenn Angebot und Nachfrage nicht zusammenkommen, also die Besetzung nicht oder nur mit erheblicher Verzögerung erfolgen kann, sei es sinnvoll von Engpässen zu sprechen. Die Ursachen für Besetzungsprobleme sind allerdings vielfältig. Fachkräftemangel stellt dabei nur eine Möglichkeit dar.

Weitere Informationen lassen sich der aktuellen Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit entnehmen.

Die Fachkräfteengpassanalyse wird halbjährlich durch die BA durchgeführt. Die nächste Analyse wird voraussichtlich Mitte Januar 2018 veröffentlicht.

Der zur Analyse herangezogene Stellenzugang und -bestand basiert auf den der Agentur für Arbeit gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen. Umso bedeutsamer ist es der Agentur für Arbeit freie Stellen zu melden und damit für mehr Transparenz in der Fachkräftesituation zu sorgen.


Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit

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