Anzeigen:
Sie sind hier: Neuigkeiten >> Blankoverordnung: Positives Fazit nach regionalem Modellversuch - SHV verabschiedet Positionspapier zur Umsetzung bundesweiter Modellvorhaben

Blankoverordnung: Positives Fazit nach regionalem Modellversuch - SHV verabschiedet Positionspapier zur Umsetzung bundesweiter Modellvorhaben

Die Behandlung durch Heilmittelerbringer per Blankoverordnung ist ein Gewinn für die Patienten, so das Fazit des fünfjährigen Modellversuchs zur Physiotherapie-Blankoverordnung für IKK-Versicherte in Brandenburg und Berlin. Das regionale Projekt ist Vorreiter für künftige bundesweite Modellversuche, an deren Ausgestaltung klare Qualitätsanforderungen geknüpft sind. In einem Positionspapier zur Blankoverordnung formuliert der Spitzenverband der Heilmittelverbände e.V. (SHV) nun konkrete Eckpunkte für die Umsetzung der gesetzlich vorgesehenen Modellvorhaben.

Zusammen mit dem Verband für Physikalische Therapie (VPT) führte die Innungskrankenkasse Brandenburg und Berlin (IKK BB) von 2011 bis 2016 einen regionalen Modellversuch für Menschen durch, die Physiotherapie benötigen. Auf Basis der ärztlichen Diagnose erhob hier der Physiotherapeut eigenständig am Patienten den genauen Befund und bestimmte selbst, welches Heilmittel, wie oft und in welchen Abständen zum Einsatz kommen sollte. Die teilnehmenden Versicherten der IKK BB profitierten so von einer individueller planbaren Behandlung ihrer Beschwerden.

Die Auswertungen der mehrjährigen Erprobungsphase durch Studienleiterin Prof. Jutta Räbiger von der Alice Salomon Hochschule Berlin (ASH), welche das Projekt unabhängig wissenschaftlich begleitet hat, sind abgeschlossen. Ihren gemeinsamen Abschlussbericht stellten die Projektverantwortlichen bei der Bundesdelegiertenkonferenz der Physiotherapeuten im Juni vor. Der erfolgreiche regionale Modellversuch sendet wichtige Impulse an die Politik und die Leistungserbringer im Heilmittelbereich.

IKK BB-Vorstand Enrico Kreutz dazu: "Das Modell der physiotherapeutischen Befunderhebung ist für uns ein Wegbereiter für die zukunftsweisende Zusammenarbeit zwischen Arzt und Therapeut. Das Thema "Blankoverordnung - Direktzugang" ist in der Politik angekommen. Gestützt auf die Ergebnisse weiterer Modellversuche sollten Heilmittelerbringer künftig zum Vorteil der Patienten direkter in die Versorgung eingebunden werden."

Prof. Jutta Räbiger von der ASH stellte schon vorab fest: "Kurz vor Veröffentlichung der Ergebnisse steht bereits fest: Für die Patienten ist die Behandlung per Blanko-Verordnung ein Gewinn. Sie schätzen den Behandlungserfolg höher ein als im bisherigen System und fühlen sich in Ziele und Ablauf der Behandlung besser einbezogen. Das sollte die Fachwelt aufhorchen lassen."

Das regionale Projekt ist Vorreiter für die vorgesehenen flächendeckenderen Modellvorhaben zur Blankoverordnung, im Rahmen derer die Therapeuten die Verantwortung für Auswahl (Art der Therapie), Dauer (Gesamtbehandlungsmenge) und Frequenz (je Woche) der Heilmitteltherapie selbst tragen.
„Ergo- und Physiotherapeuten übernehmen gerne mehr Verantwortung, wenn die Rahmenbedingungen stimmen und ein Mehrwert in der Patientenversorgung entsteht!“, so Ute Repschläger, Vorsitzende des SHV.

Der Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) sieht die Berufsverbände und Krankenkassen vor eine gewaltige organisatorische und inhaltliche Aufgabe gestellt. Damit das Projekt im Interesse aller ein Erfolg wird, ist die Ausgestaltung an klare Qualitätsanforderungen geknüpft.

Der SHV hat nun konkrete Eckpunkte für die Umsetzung in einem Positionspapier formuliert. So hält er es u.a. für unverzichtbar, in den Modellvorhaben eine neue Leistungsposition „therapeutische Diagnostik“ zu erproben und somit die Indikation auf der Basis einer ergo- bzw. physiotherapeutischen Diagnostik abzusichern.

Weitere Informationen:



Quelle: Verband Physikalische Therapie (VPT), Innungskrankenkasse Brandenburg und Berlin (IKK BB), Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV),

Existenzgründungsseminar

Diskussionsforum

Aktuelle Forenthemen

Veranstaltungskalender

Kommende Veranstaltungen

Buch-Tipp

Hogrefe Verlag, 2022

Marktplatz & Stellenbörse

nach oben scrollen