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ADHS: Verordnungshäufigkeit von Psychostimulanzien bei jungen Patienten gesunken

Psychostimulanzien bei Kindern und Jugendlichen mit der Diagnose Aufmerksamkeitsdefizit- /Hyperaktivitätsstörung (ADHS) werden immer seltener verordnet. Zwischen 2009 und 2016 ging die Verordnungshäufigkeit von knapp 50 auf 44 Prozent zurück. Gleichzeitig ist die Bedeutung von Fachärzten aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie bei der Verordnung von Methylphenidat, dem am häufigsten verschriebenen Medikament dieser Gruppe, deutlich gewachsen.

ADHS: Verordnungshäufigkeit von Psychostimulanzien bei jungen Patienten gesunken

2009 hatten Fachärzte aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie lediglich einen Verordnungsanteil von 28 Prozent, 2016 waren es bereits 41 Prozent, was einem Zuwachs von 46 Prozent entspricht. Die Bedeutung der anderen Arztgruppen bei dieser Medikation ging im Untersuchungszeitraum entsprechend zurück. Dies sind die Kernergebnisse einer Studie, die das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) im Rahmen seiner Forschungsreihe „Versorgungsatlas“ veröffentlicht hat.

In Deutschland sind zahlreiche Medikamente zur ADHS-Behandlung von Kindern ab sechs Jahren zugelassen. Psychostimulanzien sind wegen ihrer nachgewiesenen Wirksamkeit Medikamente der ersten Wahl. Neben Methylphenidat sind weitere Psychostimulanzien Präparate aus der Gruppe der Amphetamine (Dexamfetamin und Lisdexamfetamin). Die Markteinführung dieser neuen Medikamente seit 2012 hat insgesamt nicht zu einer Zunahme der Verordnungen geführt.

Von den insgesamt 262.766 ADHS-Patienten im Jahr 2016 erhielten 44 Prozent (116.021) mindestens eine Psychostimulans-Verordnung. Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Medikation war in allen Altersgruppen bei Jungen höher als bei Mädchen. Die Verordnungshäufigkeit von Methylphenidat nimmt mit dem Alter der Patienten und Patientinnen fast linear zu. Während lediglich 3,9 Prozent der 5-jährigen Jungen bzw. 2,4 Prozent der Mädchen desselben Alters Methylphenidat verordnet wird, sind es bereits 42 Prozent bei den 10-jährigen Jungen bzw. 35 Prozent bei den 10-jährigen Mädchen. Ab dem 12. Lebensjahr stabilisiert sich die Verordnungsprävalenz von Methylphenidat bei beiden Geschlechtern.

Die Datengrundlage der Analyse bildeten bundesweite vertragsärztliche kassenübergreifende Arzneiverordnungsdaten der Jahre 2009 bis 2016. Als Studienpopulation dienten Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 14 Jahren, bei denen die Diagnose „Hyperkinetische Störungen“ gemäß ICD-10-Klassifikation in mindestens zwei unterschiedlichen Quartalen eines jeweiligen Kalenderjahres codiert wurde.


Quelle: Versorgungsatlas


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