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Medienkompetent von klein auf

Kinder wachsen heutzutage in einer Umgebung auf, in welcher Medien allgegenwärtig sind. Die letzten Monate Homeoffice und Homeschooling haben zudem gezeigt, welche große Bedeutung mediale Bildung bereits ab dem Kindesalter hat und auch in Zukunft haben wird. Doch Kinder kommen nicht mit einer Medienkompetenz auf die Welt, sondern müssen diese im Verlauf ihrer Entwicklung erst erwerben. Wie bereits Kindergartenkinder fit im Umgang mit Medien werden können, das untersuchen Teams der Psychologie der Unis Chemnitz und Würzburg gemeinsam in einer Onlinestudie.

Mediale Zeichenkompetenz im Kindergartenalter

Ziel des Forschungsprojekts „mediale Zeichenkompetenz im Kindergartenalter“ der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg und der Technischen Universität Chemnitz (TUC) ist es, eine Fördermaßnahme für die Medienkompetenz von Kindergartenkindern zu entwickeln und zu evaluieren, welche die Entwicklung eines kompetenten Umgangs mit Medien von Anfang an unterstützt. Die Leitung liegt bei Professorin Gerhild Nieding (Entwicklungspsychologie, JMU) und Professor Peter Ohler (Medienpsychologie, TUC). Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Auswirkungen auf den Schulerfolg

Als allgemeine Medienkompetenz bezeichnet man die Fähigkeit, Medien selbstbestimmt, verantwortlich und kritisch zu nutzen und zu verstehen. Dass Kinderwelten zunehmend auch Medienwelten sind, sieht man unter anderem daran, dass schon Kleinkinder im Schnitt täglich 30 Minuten fernsehen und ab sechs Jahren fast alle Kinder Internetnutzer sind.

„Bereits im Kindergartenalter können Kinder einen wichtigen, ersten Grundbaustein der Medienkompetenz erwerben. Dieser wird mediale Zeichenkompetenz genannt und umfasst das Verständnis von in Medien verwendeten Zeichen. Mediale Zeichen sind beispielsweise Sprechblasen in Comics, Symbole auf Landkarten aber auch Schnitttechniken beim Film“, erörtert Marie Sophie Hunze, wissenschaftliche Mitarbeiterin aus dem Team der JMU.

Die Forschungsgruppen um Nieding und Ohler konnten bereits nachweisen, dass mediale Zeichenkompetenz Einfluss auf die späteren Schulleistungen hat. Wer demnach bereits im Kindergarten eine hohe Medienkompetenz aufweisen kann, hat auch höhere mathematische und schriftsprachliche Fähigkeiten in der Grundschule. Dies erklärt das Team damit, dass alle diese Fähigkeiten zeichenbasiert sind und damit zusammenhängen.

Kinder für Studienteilnahme gesucht

Um diesen positiven Effekt zu maximieren und Kinder optimal im Umgang mit Medien zu schulen, wurde im Forschungsprojekt eine Fördermaßnahme entwickelt. Diese besteht aus einer App mit zehn Lernspielen zur medialen Zeichenkompetenz und kann von Kindergartenkindern selbstständig durchgeführt werden. Begleitet werden die Kinder dabei durch die Figur „Kora Koala“. Sie erklärt den Kindern die Aufgaben, gibt Feedback und hilft bei den Fragen.

Neben einem grundlegenden Medienverständnis wird den Kindern auch Wissen zu speziellen Themen wie Werbung oder Emotionen in Medien vermittelt. Berücksichtigt werden dabei sowohl klassische Medien wie Bücher, Bilder, Comics oder das Radio als auch neue Medien wie Tablets, Smartphones und Computer.

Das Ziel dieses Projekts ist es, die Kinder im Umgang mit medialen Zeichen durch spielerische und interaktive Fördermaßnahmen fit zu machen. Zudem sollen die Lernspiele evaluiert werden, um langfristig in deutschen Kindergärten eingesetzt zu werden. „Des Weiteren hilft es uns, Erkenntnisse über entwicklungspsychologische Prozesse im Umgang mit Medien zu gewinnen. Um dies zu erreichen, werden aktuell noch Kinder für die Teilnahme gesucht“, so Hunze.

Kontaktlose Onlinestudie mit spielerischem Charakter

Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie wird die Studie digital über Videokonferenzen zu Hause durchgeführt. Teilnahmevoraussetzung ist, neben der technischen Komponente eines Endgerätes mit Mikrofon und Kamera, die Bereitschaft der Eltern, ihre Kinder in der Studie zu begleiten.

Die Durchführung erstreckt sich über eine Dauer von fünf bis sechs Wochen. Innerhalb dieser Zeit wird es sowohl Einzeltermine geben, in denen die Kinder spielerische Aufgaben absolvieren, als auch eine Phase, in der die Kinder selbstständig die Lernspiele zur medialen Zeichenkompetenz durchführen. Hunze: „Unsere ersten Rückmeldungen zeigen, dass Kinder bei der Bearbeitung der Aufgaben viel Spaß haben. Als Dankeschön für die Teilnahme an der Studie erhält jeder ein kleines Präsent sowie ein Medienzertifikat.“

Nähere Informationen über die Studie sowie die Möglichkeit sich für eine Teilnahme anzumelden, gibt es auf der Homepage des Projektes: https://www.tu-chemnitz.de/phil/imf/mp/mzk/



Quelle: Julius-Maximilians-Universität Würzburg


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