Ab Juli 2022 müssen die Auszubildenden in den Gesundheitsfachberufen an Privatschulen in Rheinland-Pfalz kein Schulgeld mehr zahlen. Das Land übernimmt die Kosten der momentan 940 Ausbildungsplätze und zahlt den Schulen eine monatliche Pauschale von 400 Euro pro Ausbildungsplatz. Dafür stehen im Haushalt für dieses Jahr 2,2 Millionen Euro zur Verfügung. 4,5 Millionen Euro sind es im Jahr 2023.
Foto: © Racle Fotodesign / Fotolia.com
In den vergangenen Jahren wurden die Ausbildungsberufe an den Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz bereits erfolgreich reorganisiert. Die Krankenhausfinanzierung, die über die Krankenkassen aufgebracht wird, ermöglichte es, die Eigenbedarfe der Krankenhäuser im Bereich der Gesundheitsfachberufe zu decken. Nun folgt der ambulante Bereich mit den privaten Ausbildungsstätten in freier Trägerschaft.
Sozialminister Alexander Schweitzer betonte, dass Rheinland-Pfalz mit der Schulgeldfreiheit in Vorleistung trete. Er fordere vom Bund, in die Finanzierung einzusteigen, um die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung in Aussicht gestellte Schulgeldfreiheit mit Vergütung der Ausbildungsberufe umzusetzen. Rheinland-Pfalz befinde sich seit 2012 in einem Prozess, bei dem Privatschulen in die Trägerschaft eines Krankenhauses überführt wurden. Hier ist die Schulgeldfreiheit mit Vergütung der Ausbildungsberufe bereits Realität. „Wir kommen dabei aber an unsere Grenzen, da nicht alle Privatschulen in die Trägerschaft eines Krankenhauses gelangen. Zur Fachkräftesicherung sind jedoch alle Schulen in Rheinland-Pfalz notwendig. Wir machen die Gesundheitsfachberufe mit der Schulgeldfreiheit nun so attraktiv, dass sich künftig noch mehr motivierte junge Menschen für die Ausbildung entscheiden werden“, zeigt sich Schweitzer überzeugt.
Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz