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Welche Testverfahren

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15. Juni 2013 11:50 # 1
Registriert seit: 30.07.2001
Beiträge: 5

Hallo und guten Morgen,

in den letzten Tagen beschäftigt mich eine Frage, bei der ich wohl doch ein bissl Hilfe brauche ::smile::

Und zwar arbeite ich in einer Reha, welche in nächster Zeit eine Zweigestelle eröffnet, die wie eine normale Praxis laufen und vermehrt die Pädiatrie ansprechen soll.

Nun soll ich diese Praxis aufbauen, da ich die meiste Erfahrung von uns allen habe (auch im pädiatrischen Bereich) und fachliche Leiterin bin.

Aber warum schreibe ich das alles?

Unser Chef möchte, dass wir uns in der neuen Praxis auf ein und die selben Testverfahren einigen und nicht jeder von uns Ergos unterschiedliche Tests verwendet.
Nun reden wir uns schon seit Tagen die Köpfe heiß, welche Tests wohl am besten geeignet sind. Da standen unter anderem Tests von Pfiffigunde und der EBBS im Raum. Aber auch FEW2, MOT 4-6 usw.

Ich gebe zu, dass ich bei der ganzen Testvielfalt langsam den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe und jetzt ein bissl Hilfe von euch brauche.

Mir geht es darum, einen einheitlichen Test zu haben, der viele Bereiche gleichzeitig abdeckt und nicht tausend Tests, bei denen sich diverse Teile gleichen.

Kann wer helfen und hat eine Idee?

Ich freue mich auf euer Feedback.

LG
Andarah
Nicht der Glaube, sondern die Vernunft sollte Richter sein über alles im Menschen
15. Juni 2013 19:48 # 2
Registriert seit: 14.01.2011
Beiträge: 976

Geändert am 15.06.2013 19:49:00
Zunächst stünde für mich die Einigung über ein gemeinsames Inhaltsmodell und dessen Prozessmodell an (z.B. CMOP-E) sowie den dazugehörigen Assesments. Ebenso über die Fragestellung wie die Aktenführung, Dokumentation, Integration ins soziale Umfeld, Elternberatung und Einbeziehung in die Theraie etc. aussehen soll. Ebenso welcher Therapeut Schwerpunkte oder spezielle Behandlungskonzepte anbieten kann und wie dann jeweils die Kinder den entsprechenden Therapeuten zugeteilt werden. (z.B. Diagnose UEMF an eine Kollegin, die eine Fobi in CO-OP hat).
Bezüglich der Testverfahren wäre derzeit aktuell der: Movement ABC (MOT ist veraltet), TEACH oder TEACH-K je nach Alter der Kinder und ob viele Kinder mit Konzentrationsstörungen erwartet werden, gezielte Beobachtungen (wenn einer von euch SI-Therapeut ist), ggf der ET 6-6 wenn jüngere Kinder in Frage kommen, für Grafomotorik wäre z-B. "Der Stift im Griff" geeignet oder das McMaster handwriting, die Amps steht natürlich zur Befundung auch mit auf der Liste der Topaktuellen, bestimmt gibts noch mehr Ideen. Im Endeffekt hängt es a) vom Alter und b) Top down versus Bottum up c) von den vorrangigen Diagosestellungen ab.
Da stehen viele Entscheidungen ins Haus.::thumbup::
"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
15. Juni 2013 20:51 # 3
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215


Hallo Andarah,

wer nimmt denn Kontakt zu den verordnenden Kinderärzten auf? Dein Chef oder du?

Mein Tip: erstmal mit den Ärzten sprechen, welche Tests für die nützlich sind. Manche führen selbst Testungen durch bzw. lassen das durch HelferInnen erledigen mit dem Ziel, eine Diagnose durch funktionelle Abweichungen von der Norm belegen zu können. Andere delegieren so etwas z.B. an uns.
Dann gibt es wieder Kinderärzte die nicht möchten, dass wir funktionell testen, bzw. entsprechende screenings durchführen. Vor allem keine, die nicht validiert sind. Denn sie haben die Erfahrung gemacht, dass dann so viele angebliche "Defizite" gefunden werden, dass ein entsprechender scheinbar ewiglicher Behandlungsbedarf generiert wird. Bringt den Kinderarzt natürlich in die Bredoullie.

Für unsere ergotherapeutische Arbeit sind ergotherapeutische Assessements wesentlicher. Je nach Patientenklientel eigenen sich im deutschsprachigen Raum das COPM, das COSA oder das SCOPE.

Viel Erfolg wünscht
Oetken1
16. Juni 2013 15:23 # 4
Registriert seit: 30.07.2001
Beiträge: 5

Hallo ihr beiden,

ich danke euch für eure Tips und Hilfen.

Gibt es evtl. eine tabellarische Gegenüberstellung der einzelnen Tests, so dass man auf einen Blick sehen kann, wo die Vor- bzw. Nachteile liegen?

LG
Andarah
Nicht der Glaube, sondern die Vernunft sollte Richter sein über alles im Menschen
17. Juni 2013 20:12 # 5
Registriert seit: 14.01.2011
Beiträge: 976

Zitat / Andarah hat geschrieben:
Hallo ihr beiden,

ich danke euch für eure Tips und Hilfen.

Gibt es evtl. eine tabellarische Gegenüberstellung der einzelnen Tests, so dass man auf einen Blick sehen kann, wo die Vor- bzw. Nachteile liegen?

LG
Andarah

Nein, wie auch ??? wollen doch die Tests doch verkaufen. Wichtig ist eher sich über den eigenen Bedarf schlau zu machen, und dann nach den neueren mit Studien belegten Screenings und Testverfahren zu schauen. Ggf. haben ja befreundete Ergos in der Nähe den einen oder anderen neueren Test in ihrer Praxis und du darfst mal schnuppern.
Ich (bin an einer Schule tätig) biete auch mal (für unsere Praktikumsstellen) an bei Bedarf einen Test wie den Movement oder TEAch vorzustellen.::smile::
"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
17. Juni 2013 20:21 # 6
Registriert seit: 05.04.2010
Beiträge: 893

hallo,

du musst tatsächlich gucken, welcher für dich sinnvoll ist.
wir stellen uns bei testanschaffung folgende fragen:

- welches klientel wird altersmäßig abgedeckt?
(der et 6-6 würde sich für uns kaum lohnen, da wir sehr viele kinder über 6 haben)
- trifft es die zielgruppe?
(konzentration, motorik...)
DARF ich den test anwenden?
(nicht jeder darf von ergos durchgeführt werden)

wir haben uns jetzt für den movement abc-2 entschieden und sind nach ein paar durchführungen sehr zufrieden. die kinder sind deutlich besser dabei als beim mot, da diese viel anschalulicher, bunter sind und man einfach viel genauer befunden kann. aufgaben dauern zeitlich länger, so mehr zeit zum schauen, beurteilen usw.
den los-kf18 finde ich beispielsweise furchtbar - nur meine persönliche meinung...

viel erfolg!
17. Juni 2013 22:28 # 7
Registriert seit: 30.07.2001
Beiträge: 5

Geändert am 17.06.2013 22:29:00
Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für euer Feedback.

Bisher sieht es so aus, dass wir für den Anfang vornehmlich Kindergartenkinder behandeln werden, weil wir schon von einigen Kigas angesprochen wurden, ob wir diverse ihrer Kinder "nehmen" würden.

Was dann von außerhalb an Kindern dazu kommt, wissen wir noch nicht.

Mir wäre es halt ganz lieb, wenn wir auf alle Eventualitäten vorbereitet sind und ein großes Spektrum abdecken können.
Nicht der Glaube, sondern die Vernunft sollte Richter sein über alles im Menschen
18. Juni 2013 09:02 # 8
Registriert seit: 14.01.2011
Beiträge: 976

Für ein großes Spektrum an Testverfahren wäre es sinnvoll über den ET6-6 (allgemeine Entwicklung), den Movement ABC (motorische Entwicklung, sowie Abgrenzung SI-Störung zu UEMF), ggf. etwas aus dem graphomotorischen Bereich ("Stift im Griff"), und eher dem TEACH-K (Konzentrationsleistungen) nachzudenken. Als Assessment setzte ich am liebsten das COPM und COPM a kids ein. Wichtig ist eben noch ein guter Elternfragebogen, der SDQ, ggf die Disyps etc.. Dies sind zumindest meine Favoriten.
"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
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