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Diskussionsforum

Ergotherapeut auf neuen Wegen

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27. September 2018 11:29 # 1
Registriert seit: 27.09.2018
Beiträge: 1

Geändert am 28.09.2018 06:07:00
Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich arbeite seit 6 Jahren in einer Psychiatrie. Durch strukturelle Veränderungen durch unser Gesundheitssystem und innerhalb unseres Teams (immer mehr Druck von oben) fühle ich mich in der Arbeit als Ergotherapeut immer mehr eingeengt.
Ausschau nach Stellen halte ich natürlich (viele Stellen in Praxen usw oder Neurobereich, welche für mich nicht in Frage kommen)
Sicherlich gibt es noch Stellen außerhalb von Praxis und Psychiatrie. Habt ihr Ideen wo ich suchen oder mich informieren kann? Ein Ergotherapeut auf Alternativen Wegen sozusagen.

Über einen Austausch würde ich mich freuen. Gerne auch Erfahrungen von Ergos, die bereits eine Niesche in diesem Bereich gefunden haben.

Grüße Haban.


27. September 2018 21:24 # 2
Registriert seit: 13.03.2011
Beiträge: 199

Leider kann ich dir bei der Stellensuche nicht helfen.
Aber mich interessiert, was dir solchen Druck macht? Was dir das Gefühl von Einengung gibt?

Ich arbeite seit fast 3 Jahren in einer psychiatrischen Tagesklinik im Norden Brandenburgs, und manchmal ist es nicht leicht. Gleichzeitig fühle ich mich hier auch sehr wohl.

Lg Andrea
Liebe ist, dem Geliebten zu geben, was er braucht. Der Geliebte wird dir geben, was du brauchst, wenn du die Erwartung aufgibst, etwas zu bekommen. [Anita Balser]
29. September 2018 19:57 # 3
Registriert seit: 20.05.2007
Bundesland: Schleswig-Holstein
Beiträge: 722

Hallo,

vielleicht ist das hilfreich für dich:
Ich arbeite als Betreuerin in der ambulanten Betreuung (Eingliederungshilfe) für psychisch erkrankte Menschen und habe viel Spaß an meiner Arbeit. Zum einen liegt mir die Arbeit mit dieser Klientel und entspricht meiner Berufserfahrung gut, weitere Aspekte, die mir gut gefallen sind aber auch:

Autonomie: Ich betreue meine Klienten allein und selbständig, kann individuell mit ihnen absprechen, wie und wie intensiv/häufig wir zusammen arbeiten wollen. Hierzu sei gesagt, dass bei uns die Fachleistungsstunden abgeschafft wurden - eine riesige Erleichterung, wenn man wirklich sinnvoll arbeiten möchte.

Freiheiten: Ich kann mir meine Arbeitszeit selbst einteilen - Hauptsache, sie liegt irgendwo zwischen 6 und 21 Uhr. Dienstbeginn und -ende sind mir überlassen, ebenso Unterbrechungen (solange ich durchschnittlich auf meine vereinbarten Wochenstunden komme, versteht sich). Ich kann Routen und Termine frei planen, kann zu Hause starten und enden, wenn es passt (Fahrzeit ist natürlich Arbeitszeit).

Klientenzentrierung: Ich kann wirklich klientenzentriert arbeiten. Es zählt der Wille des Klienten, nicht die Ziele Dritter. Dementsprechend ist aber auch Abgrenzung sehr gut möglich. Was der Klient nicht will, mache ich auch nicht und niemand erwartet von mir, dass ich mich an irgendetwas abarbeite. Dazu passt der Arbeitsansatz sehr gut zu dem der Ergotherapeuten: Was der Klient selbst kann, macht er auch selbst.

Im Zuge der Ambulantisierung werden bei uns viele Sozialpädagogen/-arbeiter gesucht, die in der ambulanten Betreuung arbeiten. Ich habe mich, obwohl ich Ergotherapeutin bin, auf solche Stellen beworben und hatte Erfolg. Ein weiterer Pluspunkt: Ich werde trotz anderer Qualifikation so bezahlt wie meine Kollegen.
Meine vorherige Stelle war auch eine Sozialpädagogen-Stelle. Hier war ich Fallmanagerin für Klienten mit psychosomatischen Erkrankungen, Aufgabe war die ambulante Begleitung nach stationärer Reha mit dem Ziel der beruflichen (Re-)Integration.

Wenn dir so etwas gefällt, schau dich doch einfach mal auf dem Stellenmarkt für Sozialpädagogen um.
Viel Erfolg!
Nicht alles, was Hand und Fuß hat, hat auch Herz und Hirn.
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