Hallo Occupational17,
puh, ich finde es schon schierig eine allgemeine Aussage über (alle) staatl. Schulen hinsichtlich ihrer Qualität zu treffen.
Ich selbst war auf einer staatl. Schule, stand aber mit vielen Schülern anderer Schulen (durch die Praktika usw.) in Kontakt und versuche mal Vergleiche zu ziehen.
Unterricht:Ich fand den Unterricht in den ergotherapeutischen Fächern (wird ausschließlich von ETs gehalten) sehr gut, praxisnah und abwechslungsreich. So ging es auch den Schülern an den privaten Schulen mit denen ich mich unterhalten hatte.

Unterrichtsfächer wie z.B. Medizinsoziologie, Anatomie,... wurden bei uns von z.B. Ärzten und Pädagogen gehalten und da fand ich die Qualität abhängig vom Lehrer sehr unterschiedlich. Ich hatte Lehrer, die selber kaum eigene praktische Berufserfahrung hatten, sondern seit jeher nur unterrichtet haben, keinen Bezug in ihre Unterricht bzw. Fach zur Ergotherapie herstellen konnte (wahrscheinlich auch nicht genau wussten was ET macht) und unmotiviert waren.

Oder aber auch z.B. Ärzte, die in ihrem Berufsleben mit Ergotherapie und Ergotherapeuten zu tun hatten und Ergotherapie für sinnvoll und wirksam halten, die bemüht waren jedes noch so langweilige medizinische Detail mit ET in Verbindung zu bringen.
Gliederung Ausbildung:In meiner Schule war die Ausbildung in 1 1/2 Jahre Schule, 1 Jahr Praktika, 1/2 Schule gegliedert und ich vermute, dass dies bei allen

staatlichen Schulen so ist.
Das finde ich mega bescheuert!!!
Ich weiß, dass einige privaten Schulen zwischen den Praktikumsblöcken einige Schulwochen legen und finde dass viel besser und sinnvoller. So findet meiner Meinung nach eine viel bessere Verknüpfung von Theorie und Praxis statt.
Praktikum:Bei meiner Schule waren die Einrichtungen bzw. Praxen bei denen wir Praktikum gemacht haben vorgegeben. Und wir mussten uns innerhalb der Klasse für jeden Praktikumsblock selber einteilen bzw. einigen. Die Möglichkeit sich eigene Praxisstellen zu suchen gab es aus verwaltungstechnischen/bürokratischen Gründen nicht.
Weil man ja auch mit den Vorklassen in Kontakt ist, weiß man welche Praktikumsstellen gut sind und bei welchen man nur als billige Arbeitskraft missbraucht wird. Es gab immer jemanden der in den sauren Apfel beißen musste und grauenvolle Praktikumswochen absolvieren musste. Wir haben damals heftig Kritik geübt, leider hat die Schule darauf nicht reagiert und diese Praktikumsplätze sind immer noch im Kontingent. Es gibt zu wenige Praktikumsplätze und die Schulen sind im ständigen Wettstreit darüber.
Aber wenigstens gab es bei uns sichere Stellen. Von einigen privaten Schulen, weiß ich, dass die Schüler sich die Praktikumsplätze selber suchen müssen und bei der Suche nur mangelhaft unterstützt werden. Es ist schon vorgekommen, dass Schüler die Ausbildung abbrechen mussten, weil sie keine Praktikumsstelle gefunden haben bzw. es keine Stelle in der näheren Umgebung gab und die Lehrer nicht bereit waren für Praktikumsbesuche weitere Strecken in Kauf zu nehmen.
Examensvorbereitung:Ich finde, dass der v.a. der theoretische Examensstoff bei den privaten Schulen deutlich detaillierter eingegrenzt wurde und die Schüler von privaten Schulen dadurch einen großen Vorteil hatten.
Auch bei den mündlichen Examensprüfungen hatte ich den Eindruck, dass Lehrer bzw. Prüfer "lockerer" drauf sind und die Schüler genauere Vorstellungen hatten, was abgefragt wird.
Klarer Vorteil private Schule!!!

Sonstiges:
bei den staatlichen Schulen ist ja alles sehr bürokratisch geregelt, was völlig entnervend sein kann/ist. Es gibt aber auch Sicherheit. Unterrichtsausfälle werden besser aufgefangen als wie ich das bei privaten Schulen mitbekommen habe, Anmeldefristen werden eingehalten...etc.
Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen und du weißt vielleicht besser auf was du bei der Auswahl der Schule achten kannst/ musst

Liebe Grüße
sem