Diskussionsforum

Hallo zusammen, ich arbeite in der Allgemeinpsychiatrie. Nun haben wir einen Patienten aufgenommen nach multiplem Apoplex, hier ist er wegen Depression. Ich soll jetzt eine Beurteilung machen, ob für den Pat. Logopädie sinnvoll ist. (ich hab den Patienten noch nicht gesehen)
Meiner Meinung nach, ist die Logo aber kein Feld der Ergotherapie, deshalb gibt es ja auch Logopäden. Unsere Oberärztin ist da anderer Ansicht und meint, dass Ergos auch durchaus logopädisch arbeiten.. Mal ganz davon abgesehen, dass ich von dem Bereich sowieso keine Ahnung habe und mir daher eine Beurteilung nicht zutraue. Aber grundsätzlich, hat sich da Recht? Arbeiten Ergotherapeuten in der Neuro auch logopädisch?

Ja, als ich mich in der Klinik bei uns beworben habe fiel in dem Gespräch auch das Thema Schluck-/ Ess- und ich weiß nicht mehr was für Laryngo haste nich gesehen Training...
Also für mich mit 10 Jahren ambulanter Praxis ganz klar ein Fall für Logopäden... In der Klinik wurde das alles von Ergotherapeuten übernommen.
Also Recht hat sie da schon, aber ohne entsprechende Weiterbildungen würd ich persönlich die Finger davon lassen.

In der Akutrehaklinik bei uns wird das Trachealkanülenmanagement und die Dysphagietherapie von der Ergos gemacht.
Für mich sind das klassische Logopädieaufgaben, auch wenn die Tätigkeit Essen eine Überschneidung zur Ergotherapie hat,
Logopäden sind für Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluckstörungen zuständig und wenn ein Klient in diesem Bereich Probleme hat dann macht Logopädie Sinn - > so einfach würde ich das betrachten.

auch aus meiner Sicht ist für solche Fragen in erster Linie ein Logopäde verantwortlich.

Zwar können Ergos (mit den entsprechenden Fortbildungen) u.U. auch in diese Richtung arbeiten. Dennoch würde ich mich ohne Fachkenntnis strikt weigern.

Dankeschön, dann bin ich mit meiner Einstellung ja nicht alleine :)

Frag sie doch mal ob die einen Oberschenkelhalsbruch operieren kann.
Du arbeitest in der Psychiatrie, hast sicherlich ganz andere Schwerpunkte und Fobis.
Im Akutkrankenhaus ist das etwas anderes.Ein Neurologe kann beurteilen welche Heilmittel geeignet sind.Vielleicht gibt es einen in der Klinik. Gerade die älteren Ärzte sind ja noch Neurologe und Psychiater.

Also für mich gehört das ganz klar nicht in deinen Fachbereich- schon gar nicht in der Psychiatrie! Ich weiß ja nicht, wie weit es um deine Neuro-Fähigkeiten bestellt ist, aber selbst da würde das nur mit zusätzlichen Fortbildungen in Frage kommen. Das hat in der Ergo/Psych gar nichts zu suchen!
Würde mich davon distanzieren- vor allem gegenüber der Ärztin, die dann scheinbar wie viele keine Ahnung von Ergotherapie hat! Ich arbeite seit 13Jahren in der Akut-Geriatrie und wir haben eigene Logopäden, weil es eben verschiedene Jobs und Qualifikationen sind!
Du bist dort für seine Depression und erstmal nichts anderes.

Zitat / Sssophie hat geschrieben:

In der Akutrehaklinik bei uns wird das Trachealkanülenmanagement und die Dysphagietherapie von der Ergos gemacht.
Für mich sind das klassische Logopädieaufgaben, auch wenn die Tätigkeit Essen eine Überschneidung zur Ergotherapie hat,
Logopäden sind für Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluckstörungen zuständig und wenn ein Klient in diesem Bereich Probleme hat dann macht Logopädie Sinn - > so einfach würde ich das betrachten.

Das finde ich aber auch grenzwertig- das sind keine Ergo-Aufgaben! Gibt es dort keine Logopäden?

Zitat / Hillek hat geschrieben:

Das finde ich aber auch grenzwertig- das sind keine Ergo-Aufgaben! Gibt es dort keine Logopäden?

es gibt welche, aber da sind noch mehr Stellen offen als bei den Ergos. Das was ich dort von der Logo mitbekommen habe war eher eine Art Sensitraining im Mund und Gesichtsbereich, ergänzt durch kognitives Sprachtraining (Wörter zu Bildern sortieren u.ä.)
Letztendlich war die Aufgabenverteilung ein Grund (neben der allgemein sehr hohen Arbeitsdichte bedingt durch Therapeutenmangel) mich dort nicht zu bewerben.