Immer mehr Rheumaerkrankte schaffen es, trotz ihrer Beschwerden im Beruf zu bleiben. Wie das gelingen kann, zeigt der neue Ratgeber der
Deutschen Rheuma-Liga „Im Job mit Rheuma“.
Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit und die Zahl der Erwerbsminderungsrenten bei chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen sind seit 1997 stetig gesunken.
Das zeigt eine Studie von Professor Dr. Wilfried Mau, Direktor des Instituts für Rehabilitationsmedizin der Universität Halle-Wittenberg.
„Trotzdem bleibt es für jeden Betroffenen eine Herausforderung, Berufsleben und Erkrankung zu vereinbaren“, betont Marion Rink, Vizepräsidentin der
Deutschen Rheuma-Liga. Marion Rink hat rheumatoide Arthritis, eine Krankheit, die die Gelenke zerstört und die nicht nur mit großen Schmerzen,
sondern auch mit chronischer Erschöpfung einhergeht. Sie weiß aus eigener Erfahrung, wie die Krankheit die Berufstätigkeit erschweren kann.
Foto: Michael Bause; Deutsche Rheuma-Liga
Deshalb hat die Deutsche Rheuma-Liga eine neue Broschüre herausgegeben: Im Job mit Rheuma – Wegweiser durch das Arbeitsleben.
Auf 48 Seiten erfährt der Leser, welche Unterstützungen es gibt, warum die Reha zur rechten Zeit sehr sinnvoll ist, wie man mit
Stresssituationen, Erschöpfung und Bewegungseinschränkungen klar kommt. Sollte man mit den Kollegen und Vorgesetzten über die Krankheit sprechen?
Wo liegen die Vor- und Nachteile eines Schwerbehindertenausweises? Was tun, wenn die Kraft für eine Vollzeitstelle nicht mehr reicht? Neben vielen
handfesten Informationen schildern Betroffene, welche Lösungen sie für sich gefunden haben: Stufenweise Wiedereingliederung, Umschulung oder auch der
Weg in die Erwerbsminderungsrente. „Von Fall zu Fall kann es nötig sein, dass man sich als Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerin sein Recht auf Beschäftigung
oder Anpassung des Arbeitsbereiches erkämpfen muss. In dieser Broschüre finden Sie Rechtshilfen und Perspektiven“, betont Marion Rink, die unter anderem
das Vorwort für die Broschüre verfasst hat.
7 Tipps für berufstätige Rheumakranke
Das raten die Experten der Deutschen Rheuma-Liga:
- Mit einer chronischen Rheumaerkrankung brauchen Sie eine gute Strategie, um in ihrem Job klarzukommen. Tauschen Sie sich mit anderen
Betroffenen aus und profitieren Sie von deren Erfahrungen, etwa bei der Deutschen Rheuma-Liga.
- Die Erkrankung zu verheimlichen, kann belasten. Unter Umständen kann Sie ein Gespräch mit dem Vorgesetzten oder Kollege erleichtern:
Versteckspielen macht zusätzlichen Stress – Offenheit dagegen ermöglicht erst Verständnis.
- So anstrengend der berufliche Alltag auch ist: Planen Sie Pausen ein. Suchen Sie Kraftquellen, etwa Bewegung und Entspannung.
- Nutzen Sie psychologische Beratung, Patientenschulung oder Selbstmanagementkurse.
- Gegen Schmerz und Erschöpfung bei entzündlichen Erkrankungen helfen vor allem gute Diagnostik und effiziente Therapie.
Planen Sie regelmäßige Kontroll-Termine beim Facharzt ein.
- Schaffen Sie sich Erleichterungen am Arbeitsplatz: Ein höhenverstellbarer Tisch, ergonomische Computertastatur, ein
rückengerechter Stuhl - es ist Ihr gutes Recht, solche Anpassungen einzufordern.
- Informieren Sie sich über die Möglichkeiten zur Rehabilitation und, falls Sie krankheitsbedingt länger ausfallen,
über berufliche Wiedereingliederungshilfen.

Die Deutsche Rentenversicherung Bund hat die Erstellung der Broschüre finanziell unterstützt. Das Heft kann gegen Portokosten kostenlos bei den Verbänden der Deutschen Rheuma-Liga bestellt werden.
www.rheuma-liga.de/beruf
www.wegweiser-arbeitsfaehigkeit.de
Bestelladresse:
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V., Maximilianstr. 14, 53111 Bonn (bitte 1,45 € Rücksendeporto beilegen), Fax: 0228-7660620, E-Mail: bv@rheuma-liga.de oder per Info-Telefon: 01804-600 000 (20 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, bei Mobiltelefon max. 42 Cent).
Eine Vollversion der Broschüre ist ebenfalls im PDF-Format abrufbar:
Im Job mit Rheuma – Wegweiser durch das Arbeitsleben
Quelle:
Deutsche Rheuma-Liga