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Literaturempfehlungen für Ergotherapie nach Alkoholentzug

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27. Juni 2023 18:04 # 1
Registriert seit: 27.06.2023
Beiträge: 11

Hallo,

ich hab ne extrem interesannte Stelle gefunden, bei der ich gerne anfangen würde zu arbeiten, aber komme gerade frisch aus der Schule und fühle mich eigentlich unterqualifiziert für die Stelle. In der Einrichtung wird unter anderem qualifizierter Alkoholentzug durchgeführt und direkt danach eine interdisziplinäre psychosoziale Komplexbehandlung. Die Klienten sind dort nur wenige Wochen und sind alle noch sehr akut und werden danach durch Entlassmanagement an weitergehende Behandlungen weitergeleitet.

Ich wäre echt dankbar wenn mir hier Leute gute Fachlektüre zu dem Thema Ergotherapie bei Menschen nach Alkoholentzug vorschlagen könnten oder andere Fortbildungsmöglichkeiten aufzeigen könnten mit der ich mir die Expertise erarbeiten kann. Ich möchte mich schlieslich sowohl für den Arbeitgeber als auch für die Klienten mit Expertise einbringen, und leider gibt es vor Ort nur bedingt Einarbeitungsmöglichkeiten.

Vielen Dank.
28. Juni 2023 09:59 # 2
Registriert seit: 26.10.2022
Bundesland: Bayern
Beiträge: 11

Guten Morgen R-Cane!

Deine Gedankengänge kann ich eins zu eins nachempfinden. So ging es mir ebenfalls als
ich meine Stelle angetreten bin ::biggrin::

Mir haben folgende Bücher gut weitergeholfen:
- Ergotherapie in der Psychiatrie (Beate Kubny, Thieme Verlag)
- Ergotherapie in der ambulanten Rehabilitation: Psychische und Psychosomatische Erkrankungen (DVE e.V.)

Außerdem haben mir Fobis im Bereich der Gesprächsführung + Kommunikation die Qualität meine Arbeit deutlich gesteigert und mir v.a. den Zugang zu meinen Klienten erleichtert. Zum Beispiel in den Bereichen:
- Gesprächsführung auf Basis des Motivational Interviewing (MI)
- Problem- und Lösungsorientierte Kommunikation

Auch Fachfortbildungen im Bereich der Sozialpsychiatrie sind sehr hilfreich. Im Raum Oberbayern wird z.B. in Kooperation der Hochschule München und der Anthojo-Akademie ein Kurs angeboten (Basiskurs: Zusatzqualifikation Sozialpsychiatrie, Inhalt u.a. Rechtsgrundlagen / Betreuungsansätze in der Sozialpsychiatrie / Organisation).

Sollten weitere Fragen auftauchen oder einfach der Wunsch nach Austausch da sein gerne einfach (per PN) melden. Vielleicht lerne ich ja auch noch was dazu ::thumbup::

Ansonsten möchte ich dir einfach noch sagen dass deine Überlegungen und Sorgen völlig normal sind. Zum Staatsexamen hin musst du in allen Fachbereichen der Ergotherapie ein grundlegendes Wissen und Können beweisen. Jetzt geht’s darum das du dich zur FACHkraft entwickelst! Du kannst nicht frisch nach dem Examen die Eierlegendewollmichergofee sein ... behalt dir die Bereitschaft zu lernen, bleib offen gegenüber Methoden/Ideen und tausche dich interdisziplinär aus.

Viele Grüße & Erfolg ins Berufsleben!

28. Juni 2023 12:03 # 3
Registriert seit: 27.06.2023
Beiträge: 11

Wow, vielen Dank schonmal für die ausführliche Antwort 3isele. ::thumbup::

Habe jetzt auch gesehen das es ein paar Leitlinien vom DVE gibt die darauf vieleicht passen könnten. Jetzt heist wieder büffeln ::laugh::, dachte zwar das ich nach der stressigen Prüfungszeit erstmal etwas organischer und praxisnaher lernen kann, aber erstens kommts anders und zweitens als man denkt. ::rolleyes::

Für weitere Vorschläge bin ich weiterhin offen.
28. Juni 2023 14:42 # 4
Registriert seit: 26.10.2022
Bundesland: Bayern
Beiträge: 11

Zitat / R-Cane hat geschrieben:
Wow, vielen Dank schonmal für die ausführliche Antwort 3isele. ::thumbup::

... dachte zwar das ich nach der stressigen Prüfungszeit erstmal etwas organischer und praxisnaher lernen kann, ...

Das Eine schließt das Andere ja nicht aus ::biggrin::

Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur den Tipp geben nicht alles auf einen Schlag versuchen zu lernen / können. Erstell dir ruhig eine Überischt was du dir aneignen möchtest / musst, setz dich aber dann Stück für Stück damit außeinander und sammel Erfahrungen aus der Praxis - wie's in den Büchern steht haut nicht immer so hin + du musst deinen Stil finden das Gelernte umzusetzen.

Auch ganz wichtig v.a. für den Fachbereich: Du bist ein Ergotherapeut - nicht zu verwechseln mit Partyorganisierer, Dekobeauftragter oder Bastelstundengestalter. Macht zwar alles auch Spaß, dazu hast du aber kein Staatsexamen absolviert ...

PS: Du schreibst das es vor Ort leider nur bedingt Einarbeitungsmöglichkeiten gibt. Dazu mein kleiner Senf:
Der Arbeitgeber ist für eine Vernünftige Einarbeitung zuständig. Wenn er die nicht anbietet, kann er gleichzeit nicht erwarten das alle Prozesse von Anfang an glatt laufen (insb. mit Hinblick das es sich bei dir um einen Berufsanfänger handelt). Vorder dir genug Zeit ein um in allen Abläufen + Aufgaben Fuß zu fassen.
28. Juni 2023 15:01 # 5
Registriert seit: 27.06.2023
Beiträge: 11

Zitat / 3isele hat geschrieben:

Auch ganz wichtig v.a. für den Fachbereich: Du bist ein Ergotherapeut - nicht zu verwechseln mit Partyorganisierer, Dekobeauftragter oder Bastelstundengestalter. Macht zwar alles auch Spaß, dazu hast du aber kein Staatsexamen absolviert ...

Dessen bin ich mir absolut bewusst. Ich für meinen Teil stand den Handwerklich Kreativen Techniken während der Ausbildung auch immer eher skeptisch gegenüber, auch wenn sie in der Psych durchaus noch Berechtigung haben können. Wir sind für den Alltag der Klient*Innen zuständig und wenn Die in die Ergotherapie kommen und da zum ersten Mal in ihrem Leben Körbe flechten oder mit Ton arbeiten sollen ist es offensichtlich nichts was ihrem Alltag entspringt. Einfache Logik.

Zitat / 3isele hat geschrieben:

PS: Du schreibst das es vor Ort leider nur bedingt Einarbeitungsmöglichkeiten gibt. Dazu mein kleiner Senf:
Der Arbeitgeber ist für eine Vernünftige Einarbeitung zuständig. Wenn er die nicht anbietet, kann er gleichzeit nicht erwarten das alle Prozesse von Anfang an glatt laufen (insb. mit Hinblick das es sich bei dir um einen Berufsanfänger handelt). Vorder dir genug Zeit ein um in allen Abläufen + Aufgaben Fuß zu fassen.

Das absurde ist das der Arbeitsgeber das nicht erwartet (vermutlich genau aus den Gründen), ich aber schon. Ich war schon immer ein sehr selbstkritischer Mensch. Und da ich halt nicht nen Beruf gewählt habe, wo es wenn man was falsch macht nur ein "Sachschaden" gibt, sondern es um andere Menschen geht, möchte ich so wenig wie möglich falsch machen. ::unsure::
7. Juli 2023 20:55 # 6
Registriert seit: 16.02.2021
Beiträge: 12

Fortbildung zur Motivierenden Gesprächsführung halte ich für ziemlich hilfreich für den QE. Da die KlientInnen als Rehaziel" Erpoben ob sie eineAbstinzen / kontrollierten Konsum anstreben oder nicht". Eine typische Symtomatik sind eben Ambivalenzen umdamit umzgehen ist die Motivierende Gesprächsführung gut.
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