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Momentan irgendwie frustriert

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27. Februar 2008 10:40 # 1
Registriert seit: 16.01.2008
Beiträge: 63

Hallo,
ich habe mich vor 2 Jahren Selbstständig gemacht. Es lief zeitweise wirklich gut. Konnte mich mal nicht beklagen. Mit den anderen Dinge, wie aufräumen, Steuerberater, Berichte, ... war ich sehr ausgelastet.
Seit diesem Jahr bekomme ich kaum Neuanmeldungen. An was kann denn das liegen?
Ich bin froh, dass ich noch für 5 Stunden in einem integrativen Kindergarten angestellt bin. Falls es wirklich schlechter wird, habe ich wenigsten bisschen etwas.
Ich bin wirklich bisschen verzweifelt und mein Freund muss jeden Abend meine Launen ertragen. Ist ja auch nicht wirklich gut für unsere Beziehung. Er unterstützt mich natürlich trotzdem.
Weiterhin mache ich Werbung in Zeitungen, besuche Kindergarten, schreibe ausführliche (3Seiten) Berichte, telefoniere mit Ärzten,...
Kann mir jemand ein Tip geben! Wie sieht es denn bei euch aus!
Wenn ich dann von einer Bekannten höre, die fast 45 Patienten in der Woche hat.
Meine Praxis liegt 5 km von einer kleineren Stadt, dort gibt es schon 3 Praxen. 6 km von meinem Ort weg ist nochmals eine Praxis. In die andere Richtung ist erst 25 km eine weitere Praxis entfernt.
Ich habe einfach mal drauf los geschrieben, vielleicht hat ja jemand Lust auf meinen Beitrag zu antworten.
Ich danke euch fürs zuhören. Wünsche euch einen schönen Arbeitstag.


27. Februar 2008 11:09 # 2
Registriert seit: 15.03.2003
Beiträge: 944

Hallo,
komm, Kollegin, Kopf hoch!!! Ich weiß, dass es schwer ist, bin selber im dritten Gründungsjahr....
Der perfekte Standort muss es schon sein, damit es schnell Bergauf geht, damit steht und fällt meiner Meinung nach alles. Ich arbeite in einer kleinen Stadt, die mit den umliegenden Dörfern 14000 Einw. hat. Schade nur, dass fast zur gleichen Zeit eine zweite Praxis hier aufgemacht hat.... Sonst gänge es mir auch besser. Letze Woche hatte ich so viele Absagen wegen Krankheit, dass ich von den Patienten, die ich habe, nur die Hälfte gesehen habe...
Von 45 Pat. könnte ich nur träumen,da bin ich sogar sehr weit entfernt von, aber die will ich auch nicht haben, dann kann ich den Rest nicht mehr schaffen, wie Berichte, Buchhaltung usw. Ich bin gerne in Kindergärten, pflege Kontakte zu Physios und Logos, arbeite an meinem Ruf....Und ich biete auch außerhalb von Rezepten Aktivitäten an ( Spiel - und Kunstgruppe, Marburger Konzentrationstraining).
Lass dich mal aus der Ferne drücken! Du schaffst das schon....
Liebe Grüße Sabine

27. Februar 2008 12:19 # 3
Registriert seit: 16.01.2008
Beiträge: 63

Hallo Sabine,
danke für deine lieben Worte. Bin bisschen beruhigt, dass es bei dir auch mit der Patientenzahl so aussieht. Vielleicht bin ich doch noch zu ungeduldig.
Ich habe momentan 20 Patienten in der Praxis. Hören aber nochmals welche auf.
Habe mir auch überlegt, Freizeitangebote anzubieten. Möchte einen Filzkurs anbieten.
Wo hast du die Fobi für Marburger Konzentation gemacht? Wird es gut angenommen?
Wo ist deine Praxis? Ich bin in Baden- Württemberg. Mein Ort mit umliegenden Dörfern hat eine Einwohneranzahl von 4400. Leider machen meine Ärzte in meinem Ort gar nicht mit. Weiss auch nicht wie ich sie noch begeistern soll.
Wünsche dir eine schöne Mittagspause und Anrufe für Neuaufnahmen!!!

27. Februar 2008 13:58 # 4
Registriert seit: 15.03.2003
Beiträge: 944

Hey, du hast post
Sabine

27. Februar 2008 15:06 # 5
Registriert seit: 20.07.2006
Beiträge: 292

hallo kerze,

wenn im umkreis von 11 km 5 ergopraxen sind, davon 4 alt eingesessene, dann darfst du dich nicht über patientenmangel wundern.. das ist logisch - nicht die patienten sind mehr geworden, sondern die praxen...... und die zeiten sind auch hart - auch für die alten praxen und denen eilt ein bestimmter ruf voraus....

einen tip kann ich dir nicht geben... du mußt selber herausfinden, was dich als ergotherapeutin einzigartig macht und von den anderen unterscheidet. unsere supervisorin nennt das "alleinstellungsmerkmal" (ein bestimmtes angebot innerhalb der praxis, was die anderen nicht haben, oder ein gewisser umgangston, der woanders nicht herrscht, bestimmte qualis, etc...)

viel glück... lg silke

27. Februar 2008 18:40 # 6
jane64
jane64
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 148

Hallo zusammen,

ich möchte bitte nicht falsch verstanden werden (prahlen oder so), aber ich glaube ich hatte ganz viel Glück, aber auch viel Arbeit und Investitionen.
Bin Anfang des 3. Jahres und musste nach 2 Jahre von 2007 auf 2008 umziehen zwecks Vergrößerung. Habe vor 4 Wochen jemanden für den Bereich Pädiatrie für 40h eingestellt und habe selbst 45 bis 50 Therapien in der Woche. Sind jetzt zu dritt.
Habe mir einen guten Ruf aufgebaut - zu jedem gängigen Neuro-Krankheitsbild separate Fortbildung, SI und LRS und Dyskalkulie - in 3 Jahren. Frischeinstellungen - sofort FoBi - es macht sich bezahlt. Und bei Gründung, wie auch bei Umzug - topp Ausstattung mit Hilfe einer Bank - denn das hebt von der Masse ab. Die Patienten kommen z.T. aus der Nachbarstadt, obwohl es dort eine Praxis gibt und ich werde zu Hausbesuchen dorthin gebeten.
Kann zum Glück klotzen, da keine Kinder mehr im Haus und mein Mann mich total unterstützt. Und trotz der vielen Arbeit, manchmal auch zuviel - es macht einen sehr zufrieden.
Wünsche allen, bei denen es nicht so gut läuft eine riesige Portion Glück und Zuversicht.
L.G.
Jane

27. Februar 2008 18:50 # 7
Liz
Liz
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 367

Geändert am 27.02.2008 18:53:00
hallo, ja, kann ich auch gut nach voll ziehen.
Arbeitest Du denn alleine in deiner Praxis oder hast Du noch jemanden mit an Bord geholt? Alleine ist es einfach auch sehr viel, was wir so an Verantwortung und Arbeit schultern!

Langsam bin ich das alleinige Gewurstel leid.
Habe nur jemanden für Hausbesuche für 3 Stunden pro Woche eingestellt.
Leider sind die Patientenzahlen "noch" nicht so, dass ich mir zusätzlich jemanden leisten könnte. Allemale noch jemanden auf geringfügiger Beschäftigungsbasis, aber wer hat da noch Lust zu? Der/Diejenige bräuchte dann ja gleich mehrere Jobs um davon leben zu können. Ich mag auch gar keine Ausschreibung machen, auch wenn ich es toll fände, mit jemandem zusammen den Praxisalltag zu bewältigen (dann bräuchten unsere Partner sich nicht so viel anhören).

Jemand hier im Forum hat mal geschrieben, dass die kleinen Einzelpraxen nicht diese Vielfalt von Fähigkeiten und Kompetenzen bieten können, wie dort, wo mehrere zu sammen arbeiten. Das finde ich auch, aber bei dieser unsicheren wirtschaftlichen Lage kann niemand auch noch solch ein Risiko der Einstellung eingehen.

Ja, ja, habe auch gerade einen kleinen Durchhänger, schnief schnief.
LG






27. Februar 2008 19:15 # 8
Registriert seit: 16.01.2008
Beiträge: 63

Guten Abend,
ach dann geht es also nicht nur mir so.
Liz, vielleicht kannst du es mal mit einer Praktikanntin versuchen. Ich hatte vor kurzem jemanden da. Muss sagen, war richtig schön. Konnten uns auch fachlich gut austauschen. Mittagspausen waren nicht mehr so langweilig. Aber man muss halt auch bisschen was für sie tun. Hatte aber wirklich glück. Bin jetzt am überlegen, ob ich ab Mai wieder jemanden nehmen soll. Aber mit dieser Patientenzahl;....
Jane 64 zu dir. Warum findest du es nicht angepasst. Wenn das die Wahrheit ist. Freut mich für dich. Ist doch schön, wenn es dir gut geht.
Schönen Abend

27. Februar 2008 19:32 # 9
Registriert seit: 06.12.2006
Beiträge: 3149

Hallo Kerze,

schau mal dort nach:

Link

Die Verordnungslage bundesweit ist sehr unterschiedlich.
Es kann also auch mit deiner Region zusammenhängen.

Um sich darüber besser austauschen zu können, ist hier ganz neu die Rubrik "Berufspolitik" entstanden.

Also, schau mal dort nach. Es ist interessant. Sonst gib bei Google dein KV-Bezirk ein. Vielleicht sind bei euch die Ärzte mit Regressen gebeutelt worden.

LG

Maria2
28. Februar 2008 13:46 # 10
Registriert seit: 05.04.2005
Beiträge: 945

Geändert am 28.02.2008 14:24:00
Schade, dass Sie keine Marktanalyse gemacht haben. 4.400 Einwohner ist schlicht zu wenig.

Wenn Sie davon ausgehen, dass in Baden Württemberg mit Stand 31.3.07 auf

eine Kassenzulassung 14205 Einwohner kommen, bzw. auf
eine Praxis 16675 Einwohner;

wenn Sie weiter davon ausgehen, dass zwischen dem ersten und dem vierten Quartal 2007 die Zahl der Praxen um weitere 3,7% gestiegen ist und somit die Kuchenstücke entsprechend kleiner werden.....
Quelle: DVE-Mitgliederbereich.

Und die HIS-Daten belegen für BaWü im Vergleich der Quartale 1-3 je nach Fachbereich höchst unterschiedliche Entwicklungen:

z.B. haben Kinderärzte zwischen 2005 und 2007 die Verordnung von Ergotherapie um 6,4% zurück gefahren. (zum Vergleich: Logopädie im selben Zeitraum + 7,8%)

Im übrigen wurde 2006 in BaWü je Einwohner ein Betrag von € 6,33 für Ergotherapie durch die GKV ausgegeben. Pi mal Daumen bedeutet das bei 4.400 Leuten und 100% Marktanteil einen Jahresumsatz (GKV) von knapp 28.000 €. Für die Kosten reicht´s wohl. Aber wenn Sie dem Nettoertrag dann ein normales Angestelltengehalt gegenüber stellen? Naja.

Eigentlich wollte ich Ihnen Mut zusprechen. Aber vielleicht helfen Ihnen diese Daten ja auch bei der Suche nach guten Entscheidungen.

In Sachen Werbung: bitte betrachten Sie genauestens, welche Maßnahme Ihnen wieviel bringt und gestalten Sie Werbung möglichst effektiv. Im Bereich Zeitungsinserat und Telefonbuch ist schnell viel Geld verbrannt.

Analysieren Sie genau Ihre Situation. Denken Sie auch über Alternativen nach (am besten ergebnisoffen). Es hat keinen Sinn, sich Trost zusprechen zu lassen, die Augen zu schließen und von der Hoffnung zu leben, die allein niemanden ernähren kann.
29. Februar 2008 00:17 # 11
Registriert seit: 23.10.2006
Beiträge: 315

hinzu kommt der derzeitige stand der ergotherapie..was für ein ruf eilt uns voraus- wenn sich da bald nihts ändert werden es noch weniger patienten und wißt ihr was? mit recht!

wir gründen hier gerade einn qulitätszirkel mit ganz rigiden strukturen um dem zu begegnen...vor einem monat war ich im qualizirkl der kiärzte geladen. was mir da zu ohren gekommen ist- da würd ich an deren stelle auch nimmer verordnen. solang liebe kollegen von uns nicht erkannt haben das wir uns a bewegen müssen und b uns neu defeinieren. wird es nur noch schlimmer....keha

29. Februar 2008 18:25 # 12
Liz
Liz
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 367

Zitat:

vor einem monat war ich im qualizirkl der kiärzte geladen. was mir da zu ohren gekommen ist- da würd ich an deren stelle auch nimmer verordnen. solang liebe kollegen von uns nicht erkannt haben das wir uns a bewegen müssen und b uns neu defeinieren. wird es nur noch schlimmer....keha


....magst du berichten, was dir da zu Ohren gekommen ist? Sicher könnten wir alle daraus lernen!
LG



7. März 2008 12:59 # 13
Registriert seit: 16.01.2008
Beiträge: 63

Hallo,
mich würde es auch interessieren, was du gehört hast.

15. Mai 2008 00:40 # 14
Registriert seit: 01.01.2007
Beiträge: 2

Zitat:

[zitat]
vor einem monat war ich im qualizirkl der kiärzte geladen. was mir da zu ohren gekommen ist- da würd ich an deren stelle auch nimmer verordnen. solang liebe kollegen von uns nicht erkannt haben das wir uns a bewegen müssen und b uns neu defeinieren. wird es nur noch schlimmer....keha


....magst du berichten, was dir da zu Ohren gekommen ist? Sicher könnten wir alle daraus lernen!
LG



Hallo Liz, warum hast Du so ein großes Interesse daran zu erfahren, was im Qualizirkl der Kiärzte besprochen wurde?

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